Undercutting beim Jump-Shot
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Werte Refs,
ich habe eine Frage bezüglich der Verteidigung des Jump-Shots.
Mir ist es in den letzten Spielen mehrfach passiert, dass ein Defender beim Closeout weit in meine Landezone des Jumpshots läuft.
Was kann man machen, damit Schiedsrichter das ernst nehmen?
Ich habe oft die Begründung gehört, dass ich ja beim Shot ca 1-2 Fusslängen nach vorne springe.
Mein Gegenargument war , dass dies beim Korbleger ja auch der Fall ist.Ich rede hierbei von einer klassischen Close-Out situation - d.h. während des Wurfes rennt der Defender auf den Shooter zu.
Ist dies ein defense Foul?
Ab welchem Grad des Kontaktes handelt es sich um ein Foul?Hierzu ist mir aufgefallen, dass Refs das ganze oft nur pfeiffen wenn jemand theatralisch zu Boden geht - leider hasse ich sowas
Ich bin der Meinung, dass das alleinige sprinten in den Landeraum schon ausreicht um die Konzentration eines Shooters vom Wurf auf seine Landung zu lenken.Beim schauen von NBA spielen (im Vgl. zu deutschen Ligen etc.) ist mir aufgefallen, dass ein Closeout eines Werfers fast immer damit endet, dass der Defender am Werfer vorbei läuft. Davon kann man in Deutschland leider nur träumen.
Also kurz nochmal die Fragen zusammengefasst:
Ab wann ist ein Close-Out ein Foul?
Muss zwingend ein Kontakt bestehen?Viele Grüße und Danke für Eure antworten.
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Zunächst: ohne Kontakt kein Foul!
Müsste sonst höchstens ein T geben - dazu reicht aber alleine das auf-den-Werfer-zurennen nicht aus. Wenn der Verteidiger dabei schreit und wild rumfuchtelt z.B….Es kommt etwas auf die Situation an. Bei Wurf in Zonennähe ist Kontakt u.U. “normal” wenn der Abstand zum Teitpunkt des Wurfes schon klein war, der Verteidiger sich also quasi nur umdreht und dabei ein (nicht zu heftiger) Kontakt entsteht - würde ich nicht pfeifen.
Anders sehe ich es in der von Dir beschriebenen Situation, wenn der Verteidiger auf den Werfer zurennt und quasi erst in der Landezone stoppt und dadurch den Kontakt verursacht. Das würde ich schon wegen der Verletzungsgefahr IMMER pfeifen. Kann auch, je nach Heftigkeit des Kontakts und ggf. bei Widerholung und entsprechender Verwarnung an den Verteidiger auch ein U geben. -
Der relevante Regeltext:
33.6. A player who is in the air
A player who has jumped into the air from a place on the playing court has the right to land again at the same place.
He has the right to land on another place on the playing court provided that the landing place and the direct path between the take-off and landing place is not already occupied by an opponent(s) at the time of take-off.
If a player has taken off and landed but his momentum causes him to contact an opponent who has taken a legal guarding position beyond the landing place, the jumper is responsible for the contact.
An opponent may not move into the path of a player after that player has jumped into the air.
Moving under a player who is in the air and causing contact is usually an unsports-manlike foul and in certain circumstances may be a disqualifying foul.Und aus der Interpretation:
37-A Situation: A1 springt schräg nach vorne hoch, um zu werfen oder zu passen. Ehe er wieder auf dem Boden landet, läuft B1 unter ihn hinein, so dass A1 beim Landen auf B1 fällt.
Regelung: Dies ist ein unsportliches Foul von B1, da kein Versuch erkennbar ist, den Ball zu spielen. B1 hat eine Position eingenommen, die er vor dem Absprung von A1 hätte einnehmen müssen. In besonders schweren Fällen kann diese Art des Fouls (Unterlaufen) zur Disqualifikation führen. -
Danke für die schnelle Antwort.
Aktionen in der Zone meine ich nicht, da ich davon ausgehe, dass es mein Problem ist, wenn ich in bereits positionierte Defender hineinspringe.
Ich meine klare Close-Out Situationen von 3ern bzw langen Jump Shots.
Ich sehe die Interpretation - kein Kontakt, kein Foul irgendwie zwiegespalten - einerseits können Refs natürlich nur pfeiffen was auch gescheiht, andererseits musste ich meine Landeposition schon mehrfach in eine breitbeinige Landung abändern um nicht auf irgendwelchen Nike’s zu landen. Natürlich schaue ich dann beim wurf nicht mehr so recht Richtung Korb. (daher die Frage ob ein Konotak für ein Foul notwendig ist)
Ich denke, die persönliche Verletzungsgeschichte kann einen schon paranoid für solche sachen machen, aber generell habe ich das Gefühl, dass in den deutschen Ligen diese Fouls fast nie geahndet werden.
Viele Grüße
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Also wenn Du als Werfer die Beine breit machen musst um nicht auf irgendwelchen Füssen zu landen die sich bei Deinem Absprung dort noch nicht befunden haben wird mit Sicherheit irgend ein leichter Kontakt entstehen… das würde ich auf jedem Fall pfeifen und mindestens eine Verwarnung aussprechen.
Je nachdem wie es aussieht kann man auch gleich ein U geben. D würde ich erst im Wiederholungsfall nach Verwarnung geben. -
Gibt es in den FIBA-Regeln ein Äquivalent zu der “Reggie-Miller-Regel” in der NBA?
Diese besagt, dass der Schütze sein Bein beim Wurf nicht nach vorne ausfahren darf, um Kontakt mit dem Verteidiger herzustellen.Spielsituation:
Angreifer A steigt zum Wurf hoch und sieht aus dem Augenwinkel Verteidiger B von der Seite anrennen
Verteidiger B rennt zwischen A und Korb um den Schuss noch zu beeinflussen, achtet darauf, nicht in die “Landezone” des Spielers zu rennen
A streckt vor seiner Landung (die er normal ohne Kontakt zu B geschafft hätte) sein Bein nach vorne aus
B trifft A am Bein, dieser geht zu Boden und fordert ein FoulA argumentiert natürlich, dass er nach einen Würfen fast immer einen Telemark setzt und daher eine nach vorne größere “Landezone” braucht
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Das ist ja das Problem - stichwort sweep-and sway - es ist für einen guten jumpshot vorteilhaft etwas nach vorne zu springen.
Meine Füsse landen oft ca eine Fusslänge vor meinem Körper, darum gibt es auch keinen Kontakt, sobald ich es schaffe die Beine auseinander zu bekommen…Es ist mMn ziemlich schwierig in diesen Fällen eine klare “natürliche” Bewegung festzulegen, da die 80er Jahre Coaches es für natürlich empfinden am selben spot zu landen, an dem man auch abgesprungen ist, neuere Techniken aber bewusst einen leichten Sprung nach vorne bevorzugen
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Gibt es in den FIBA-Regeln ein Äquivalent zu der “Reggie-Miller-Regel” in der NBA?
Diese besagt, dass der Schütze sein Bein beim Wurf nicht nach vorne ausfahren darf, um Kontakt mit dem Verteidiger herzustellen.Spielsituation:
Angreifer A steigt zum Wurf hoch und sieht aus dem Augenwinkel Verteidiger B von der Seite anrennen
Verteidiger B rennt zwischen A und Korb um den Schuss noch zu beeinflussen, achtet darauf, nicht in die “Landezone” des Spielers zu rennen
A streckt vor seiner Landung (die er normal ohne Kontakt zu B geschafft hätte) sein Bein nach vorne aus
B trifft A am Bein, dieser geht zu Boden und fordert ein FoulA argumentiert natürlich, dass er nach einen Würfen fast immer einen Telemark setzt und daher eine nach vorne größere “Landezone” braucht
Ja, gibt es –-> Offensivfoul.
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@KillerMiller31:
Die zutreffende Regel hat Jalapeno schon geschrieben.
Was du tun kannst: Im Spiel, bei angehaltener Uhr (z.B. Freiwürfe, Viertelpause) zum Schiri gehen und ihm ganz ruhig und höflich sagen, das du dir Sorgen um Verletzungen machst, weil Jumpshooter immer wieder unterlaufen werden. Vielleicht noch einen kleinen Hinweis auf die Regel “freier Landeplatz” einbauen. Noch besser, wenn das der Kapitän macht und nicht irgendein Spieler.