NBBL Top4 2011 in Ludwigsburg
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Rein sportlich hatte ich mir von dem U19-Finale etwas mehr erwartet. Im
U16-Bereich haben Ludwigsburg und Urspring gezeigt, dass zwei sehr
unterschiedlich ausgelegte Mannschaften sehr erfolgreich spielen können.
Wenn man sich die Siege des Urspringer Programms anschaut, muss
allerdings die Frage erlaubt sein, ob wir in der 1. Liga genug für die
Jugendförderung tun? Das von Ralph Junge in Ehingen installierte
Programm war jetzt bei jedem TOP4 der NBBL und JBBL dabei, hat in der
U19 vier von fünf und in der U16 einen von zwei Titeln gewonnen. Daraus
folgt für mich, dass wir in der Spitze viel mehr leistungsorientierte
Förderung vornehmen müssen. Wenn wir unsere jungen Talente an die
Bundesligen oder die Nationalmannschaft heranführen wollen, dann geht es
primär darum, vorher ein hochklassiges Wettkampflevel zu haben, auf dem
unter ernsthaften Bedingungen gespielt wird.Zitat aus dem Bauermann Interview, hier auf schönen Dunk im Jugend Bereich, ursprünglich NBBL Presseerklärung.
Schon deutliche Worte, dass die Erstligisten sich mal ein bisschen anstrengen könnten. Sicher nicht zu unrecht. So ein, zwei Spieler pro NBBL Jahr sollten es eigentlich in die BBL schaffen, sonst war ja alles für die Katz. m.M.
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Hhhm, gerade Bauermann ist doch bei diesem Thema “verbrannt”. Niemand wirkt bei “Anstrengungen von Erstligisten” unglaubwürdiger als Bauermann seit seiner Trau-keinem-unter-30-Ära in Bamberg (Garrett, Okulaja, Greene …). Selbst als Zweitligist “in einer anderen Liga” war sein Engagement in punkto deutscher Nachwuchs ja relativ überschaubar, da hätter er sich durchaus mehr Mut leisten können. Die Wasser-Wein-Nummer kauft dem doch wirklich niemand mehr ab. Selbst wenn er in diesem Fall grundsätzlich recht hat.
Der Verweis auf Urspring ist zum Teil richtig, zum anderen auch unfair. Nicht alle Nachwuchsprogramme Deutschlands haben nun mal ein - auch besonders finanziell - potentes Privat-Internat in der Hinterhand, die meisten anderen Standorte können eben nicht unbedingt landesweit und sogar darüber hinaus Spieler rekutrieren (die dann natürlich auch irgendwie in ihren Ursprungsverbänden fehlen). Natürlich wäre es schön, wenn es überall Internate mit reichen Urspringschulen geben würde - gibt es aber nicht! So gesehen kann man unterschiedliche Standorte auch nur sehr bedingt miteinander vergleichen. Schlimm wäre es, wenn bei den gegebenen Voraussetzungen in Urspring NICHT deutlich mehr heraus kommen würde, als an anderen Standorten. (Daß es Bauermann besser zu Gesicht stehen würde, sich um die eklatanten Schwächen in “seinem” DBB-Bereich zu kümmern als den Erstligisten “gutgemeinte väterliche Ratschläge” zu erteilen, ist eine Frage des Stils, die man nicht wirklich diskutieren muss).