SD&FIVE-Voting: Sterben die echten Center aus?
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Jeden Monat diskutiert die FIVE-Squad mit den Jungs von Schönen-Dunk über ein deutsches Thema. Unter www.schoenen-dunk.de könnt ihr mitreden und die eine oder andere Seite für komplett inkompetent erklären. Nachdem das Thema in der NBA bereits seit längerem diskutiert wird, nun die Frage für die BBL: Sterben die echten Center aus?
Einfach hier klicken, um zur Umfrage zu gelangen!
Pro:
Noch vor wenigen Monaten dominierten klassische 5er wie Stanojevic oder Ensminger die Bretter der Liga. Während sich Jovo aus bekannten Gründen verabschiedete, scheint sich mit Ense der letzte Dinosaurier dem Karriere-Kometen entgegenzuspielen. Selbst im eigenen Team änderte sich die Philosophie mit Spielern wie Fenn und Wesson eher zum athletischen, sprunggewaltigen Center, der mit dem Gesicht zum Korb agiert. Ähnlich bei ALBA, wo nach dem Ausscheiden des letztjährigen MVPs ein Boumtje-Boumtje hinter Verlegenheits-5ern wie Ford und Owens wenig Land sieht.
Der Brettcenter hat scheinbar ausgedient und so springen mehr und mehr Vereine auf den Power Forward-Zug auf. Der „Fünfer“ von morgen muss keine 2,10 m mehr sein, sollte sich aber durch Athletik und Schnelligkeit auszeichnen. Zudem wird Wert auf einen sicheren Wurf von außen gelegt. Einige Vereine, Leverkusen sei hier als Paradebeispiel genannt, spielen sogar gänzlich ohne Center. Für Power Forwards wie Allen, Ford, Wallace oder Bryant gehört es mittlerweile zum Alltag, beide großen Positionen zu spielen.
Pucki
Contra:
Der echte Center wird nie aussterben - weder in der NBA noch bei uns. Von Klaus Zander über Chris Welp, Mario Kasun, Dejan Koturovic bis hin zu Robert Maras, Marcin Gortat und Ense wird es immer echte Center in der BBL geben. Ebenso, wie in der der NBA künftig jeder versuchen wird, ein Centertalent wie Dwight Howard oder Greg Oden zu verpflichten.
Bei guten Spielern auf dieser Position ist jeder Zentimeter Körperlänge verdammt teuer, und deshalb spielen die besten Fünfer in der NBA oder bei den großen europäischen Teams. Dass der Center bei Europas Spitzenklubs noch angesagt ist, zeigen folgende Namen: Nikola Vujcic (Tel Aviv), Denis Marconato (FC Barca), Daniel Santiago (Malaga), Dejan Tomasevic (Athen) und Aleksey Savrasenko (ZSKA). Die Center sterben in der BBL nicht aus, sondern verdienen anderswo mehr Schotter. Hätte die Bundesliga mehr Geld, würden auch wieder vermehrt Brettcenter die Zone beherrschen.
Sven
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Ist nicht mehr ganz so aktuell wie es scheint. Das Thema ist doch schon in der letzen Five erschienen. Wird das jetzt nochmal aufgewärmt ??
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Richtig, das Thema ist aus der aktuellen FIVE und wird jetzt anschließend hier bei SD diskutiert. Andersrum macht es eher keinen Sinn
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On 2007-06-02 19:59, sailo wrote:
Ist nicht mehr ganz so aktuell wie es scheint. Das Thema ist doch schon in der letzen Five erschienen. Wird das jetzt nochmal aufgewärmt ??Der is gut!
Aber mal eine Frage: Wo ist denn Wesson und vor allem Fenn Sprunggewaltig!!
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Ach so. 2 Postings nach 10 Stunden sprechen aber auch nicht gerade für das Thema, oder die 10.000 User bei SD.
Die Resonanz ist doch etwas mau. Ich würde ja gerne etwas dazu schreiben, aber wenn sonst keiner will…
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Sailo meld dich doch einfach bei SD ab, dann isses schon ein User weniger.
Ich wäre ja gerne dein Freund, aber wenn sonst keiner will…… -
On 2007-06-02 20:15, TKestel wrote:
Wo ist denn Wesson und vor allem Fenn Sprunggewaltig!!
Ehrlich mal. Sharrod Ford nenn ich sprunggewaltig, aber Fenn klebt dagegen am Boden fest. Und warum Chris Owens als “Verlegenheits-5er” bezeichnet wurde, bleibt mir auch ein Rätsel. Und Boumtje-Boumtje hat doch zuletzt relativ viel Spielzeit bekommen, wenn ich mich recht entsinne…
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On 2007-06-03 16:58, sailo wrote:
On 2007-06-02 20:24, Ivory33 wrote:
Sailo meld dich doch einfach bei SD ab, dann isses schon ein User weniger.
Ich wäre ja gerne dein Freund, aber wenn sonst keiner will……Ohne mich dann 88 User ??? Dein Freund will ich auch nicht sein, auch wenn du schöne lange Schlappohren trägst. Schon mal aufgefallen das immer die selben 2-3 User auf Kritik antworten ??? Schon merkwürdig, oder ??
Ich bin übrigens der Meinung von Five.
Nach abermals 10 Stunden könnten hier ja mal langsam ein paar Antworten eintrudeln. Wenn so etwas schon bei der Fünf veröffentlicht wird.
Extrem schwache Resonanz wie ich finde. Da könnte doch mal locker 32, OR, Er ist tot Jim. oder die Aysche, etc. einspringen um den guten Ruf zu retten.
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1=/=88. Wenn du in die dritte Klasse kommst, wirst du den Unterschied lernen…
Ich find dich aber echt süß, erst rumheulen, warum das Thema aufgewärmt wird, weils ja schon soooooo alt ist, dann willst du anprangern, dass die Antworten ausbleiben und sorgst selber am meisten dafür, dass das Thema obenbleibt. Auch klasse, dass ein Thema, dass momentan überhaupt nicht im allgemeinen BB-Fokus steht auf einmal repräsentativ für alles stehen soll.
In welchem Forum treibst du dich eigentlich sonst so rum, da muss es ja vor fachlichen Diskussionen nur so brodeln: “Ich bin der Meinung von dem” - “Ja, ich auch” - “Ich nicht” - " Warum nicht?" - “Ach keine Ahnung, is halt so” - “Ich stimme dir 100% zu” - “Ich auch, aber nur son bißchen” - “Was isn Center?” - “Die großen Dicken” - “Achso, die sterben nich aus, neben mir wohnt auch einer” - “Das kann ich 100% unterschreiben” - “Unser Center ist der Beste, weil coole Frisur” - “Ja genau”Ja ganz groß, da will ich hin…
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…könnte es bei dr FIVE/FÜNF nicht mal einen Herber/Ivory33-Crossover geben … das wäre geil
@Ivory33: weitermachen!!!
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Waurm wird unser Hall hier eigentlich null erwähnt??? Viel echter gehts ja wohl nicht, oder? Sogar ne extrem miese Freiwurfquote, also eigentlich alles, was für einen echten Center spricht.
Sollte Gortat Meister werden, dann wäre das auch ein Antwort. -
hallo, wir machen dieses voting seit einigen ausgaben und zu manchen themen wird eben ernster und mehr diskutiert als zu anderen. im übrigen ist es nicht zwangsläufig die meinung des autors, die jeweils vertreten wird - aber einer muss halt pro und einer contra schreiben.
… das mit darius hall ist natürlich unentschuldbar - auch wenn über seinen eingeflogenen dunk, ähh, eigenblock aus dem ersten spiel in köln wohl besser der mantel des schweigens gebreitet wird.
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Ok, Entschuldigung angenommen
Hier übrigens der Beweis, dass er es doch kann:
so gehtsIn Köln ist der Korb wahrscheinlich 10cm höher
und übrigens auch die 3er-Linie auf knapp 7 Meter, anders ist auch diese beschi**ene 3er-Quote nicht zu erklären…
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Um mal das eigentliche Thema wenigstens mal kräftig zu schrammen, wenn schon nicht voll auf die Zwölf zu treffen:
Ob der klassische Brettcenter ausstirbt, lässt sich natürlich kaum vorhersagen, da wohl nur schwer abzuschätzen ist, in welche Richtung sich das Spiel entwickeln wird (ich für meinen Teil schätze, dass wir in absehbarer Zeit an einem erneuten Scheideweg stehen werden, aber dazu später mehr).
Allerdings gilt es meiner Meinung nach sicherlich einen Trend zu konstatieren, nach dem sich die Bedeutung und das “Verbreitungsgebiet” des Brettcenters deutlich reduziert hat. Wie man sowohl in der NBA, der Euroleague und auch der BBL beobachten kann, wird häufig einfach mit 2 “Combo Big Men” gespielt, weitgehend losgelöst von der klassischen Aufteilung Center/Power Forward und zwischen beiden Positionen wechselnd. Auch hat sich die spielerische Ausrichtung der besagten “Langen” gewandelt.
Wie schon in Puckis Einleitungspost auf der Pro-Seite ausgeführt, zeichnet sich der heutige 5er häufig vor allem durch ein eher perimeter-orientiertes Spiel aus. Er hat einen guten Sprungwurf bis jenseits der Dreierlinie, häufig ein solides Ballhandling und/oder eine herausragende Athletik, sprich Kraft und Sprunggewalt. Ich denke, dass man möglicherweise 3 Typen des neuen 5ers/Combo Big Man identifizieren kann:
- den Shooter (Okur, Bargnani)
Der Shooter hängt meistens an der Dreierlinie herum und wartet im Pick’n’Pop auf den Wurf, der er auch hochprozentig trifft. Im Insidespiel ist er eher schwach.
- den “zu groß geratenen Swingman”
Er ist der Typ, der am schwierigsten zu charakterisieren ist, da er teilweise vielleicht eine Zwischenform zwischen dem Shooter und dem Athleten ist. Tendenziell hat er das beste Allroundgame, was dazu führt, dass er meistens die 4 spielt. Da er aber in kleinen Aufstellungen öfter auf die 5 rückt und jene Spieler, die ich hierbei im Sinn habe, einen zentralen Punkt meiner weiteren Analyse darstellen, habe ich ihn trotzdem aufgeführt. Ich denke hierbei an Spieler, die zwar auch den Dreier können, aber vor allem stark aus der Mitteldistanz sind und dank ihres guten Ballhandlings und ihrer Beweglichkeit auch eins gegen eins zum Korb kommen. Dazu zählen (mit unterschiedlichen Nuacen in ihrem Spiel) Nowitzki, Garnett, Bosh und Gasol.
Trotz allem bleibt dies die unschärfte Kategorie, die bei Spielern auf niedrigerem Niveau schwer zu erkennen ist und auch etwas als Sammelbecken für jene gilt, die nicht so recht in die beiden anderen Schemata passen.- den Athleten (Howard, Stoudemire, Ford)
Der Athlet lebt von seinen außergewöhnlichen physischen Attributen. Er verfügt entweder eine gewaltige Sprungkraft oder/und echt dicke Muckis. Zwar besitzt er einen grundsoliden Midrange Jumper und agiert viel stärker in Korbnähe als die beiden anderen Typen, wo er dank jener körperlichen Fähigkeiten seine Gegenspieler überpowert oder überspringt. Was ihn aber vom klassischen Center unterscheidet und was er mit den beiden viel stärker perimeterorientierten Typen gemeinsam hat, ist das Fehlen eines umfassenden Arsenals von Bewegungen und Täuschungen im Post, das viel mit Beinarbeit und Finesse zu tun und Spieler wie z.B. Olajuwon oder Papadopoulos ausgezeichnet hat oder auszeichnet.
All diese Typen sind natürlich Idealtypen, die einer besseren Unterscheidbarkeit und Explikation dienen. Es versteht sich von selbst, dass sehr viele Spieler “irgendwie dazwischen” rangieren und auch die aufgeführten Beispiele das Beschriebene zum Teil nur annäherungsweise erreichen.
Das sind aber Entwicklungen, die sich in allen Ligen mit ihren verschiedenen Stilen meines Erachtens in den letzten 5-10 Jahren durchgesetzt haben. Wie kam es dazu? Dazu habe ich für die jeweiligen Ligen verschiedene Hypothesen, denen aber eines gemeinsam ist. Aber der Reihe nach…
NBA:
Ich glaube, hier lag es am Erfolg und dem Vorbild einiger Ausnahmetalente, insbesondere Dirk und Garnett, die diese Entwicklung ausgelöst hat. Mit dem überragenden Erfolg, den beide Stars erreichten, war ein Spielertyp geboren, dessen Vorteile schlicht überragend waren: zu schnell für den Center, zu groß für den Forward. Die Kombination aus Wurf, Drive und Größe war und ist ein enormer Vorteil.Da in der NBA gerne nach Trends gedraftet wird und nach den Erfolgen bestimmter Spieler in der Liga immer von “the next soundso” gesprochen und nach ihm gesucht wird, ließen die GMs niemanden entkommen, von dem man auch nur im Entferntesten glaubte, er könne die Klasse der Genannt erreichen.
Dies hatte mE auch Auswirkungen auf den Nachwuchsbereich. Gemäß dem Motto “You cannot teach size” oder wie Vlado Stencel es ausdrücken würde: “Kann mache grosse Spieler beweglich, aba kann nix mache kleine Spieler gross” legte man bei großgewachsenen Talenten viel Wert auf das Spiel mit dem Gesicht zum Korb, Sprungwurf, Dribbling etc in der Hoffnung, der Rest würde schon kommen, wenn der junge Spieler mit der Zeit an Masse zuläge. (Wahrscheinlich auch ein wichtiger Grund für das Aufkommen des Ersten Typs.)
EUROLEAGUE:
Neben den schon ausgeführten Gründen der tendenziellen Überlegenheit von Langen mit dem umfassenden Skillpaket, denke ich, dass hier auch eine Gegenreaktion auf ein Vorbild eine Rolle spielte.
Mitte der 90er wurde ein so gnadenloser Defensivbasketball gespielt, dass heutige Bundesligaspiele von Bamberg wie ein Run-and-Gut Amoklauf wirken. Limoges gelang es, mit einem vergleichsweise mäßig talentieren Team dank einer Verteidigung, die nicht den Geringsten Raum ließ, die Euroleague zu gewinnen. Es wurde zweckmäßig, 4er und 5er aufzubieten, die den Dreier treffen konnten, um die Verteidigung auseinander zu ziehen und dem Totalbeton in der Zone zu entgehen.BBL:
In der Bundesliga muss man die besondere strukturelle Lage berücksichtigen. Obwohl natürlich auch hier die Ursachen, die ich bereits angesprochen habe, direkt und indikekt wirkmächtig werden, sehe ich einen ganz wesentlichen Grund für die steigende Anzahl der Combo-Bigs in der vergleichsweisen finanziellen Schwäche der deutschen Eliteliga. Wenn man davon ausgeht, dass jene großen Spieler, die ein umfangreiches Skillset besitzen, sowie jene, die eine der Charakteristika (sprich Skills, Spielweisen) besonders gut beherrschen, in den finanzkräftigeren Ligen spielen, dann bleiben für der Bundesliga vorwiegend Spieler, die von der Spielweise ohnehin Mischformen im obrigen Sinne sind und in keiner der Fähigkeiten herausragen. Also Tweener, die zwischen den Positionen hängen, die zum Beispiel weder groß genug sind, um in der NBA im Frontcourt zu spielen noch insgesamt gut genug um etwa den Batiste zu geben.[Fazit und Ausblick poste ich ggf. später irgendwann. Für jetzt reicht’s echt]
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Die echten Center sterben aus, weil die Kids lieber einen Dirk nachmachen als einen Yao Ming. Das Spiel einens Dirks ist spektakulärer, eines Mings ist effektiv
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On 2007-06-06 11:22, Jan_Backcourt wrote:
Das Spiel einens Dirks ist spektakulärer, eines Mings ist effektivMeiner Meinung nach ist das Quatsch. Wo bitte ist denn Dirks Spiel weniger effektiv als Yao´s? (Check mal das EFF-Ranking)
Wobei ich aber Dirks Spiel auch nicht unbedingt viel spektakulärer find als Yao´s, wobei das wieder ansichtssache ist, je nachdem welchen spielstil man lieber sieht.