Farmteam: Nächster Nervenkitzel, unglückliches Ende
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Farmteam: Nächster Nervenkitzel, unglückliches Ende
RASTA Vechta II hat eine weitere Überraschung in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA ganz knapp verpasst. Bei den favorisierten Dresden Titans hatte die Mannschaft von Head Coach Hendrik Gruhn bis kurz vor Schluss die Chance zum Auswärtssieg, musste sich den Sachsen dann aber noch mit 94:97 (55:59) beugen. In der spektakulären Partie kam Roman Bedime auf ein Double-Double aus 20 Punkten und zehn Rebounds, der erst 17-jährige Jack Kayil überzeugte mit 18 Punkten.
In Kürze
Vor 1.411 Zuschauern in der Margon Arena lagen die Vechtaer in der 1. Halbzeit zwar schon zweistellig zurück (16:27, 7. Minute), blieben dank lange Zeit herausragender Trefferquoten und in der 2. Halbzeit besser werdender Defense aber immer dran an den Dresdenern. Roman Bedime etwa traf zunächst alle seine acht Würfe, darunter drei Dreier. Als der 22-jährige knapp zwei Sekunden vor dem Ende der Partie den Ausgleich von der Freiwurflinie hätte herstellen können, verpasste er dies aber um Haaresbreite. Am Samstag um 17 Uhr (RASTA Dome) bekommt es RASTA Vechta II erneut mit einer Mannschaft zu tun, die auf dem Papier klarer Favorit ist: easyCredit Basketball Bundesliga-Absteiger FRAPORT SKYLINERS.
Fakten
Feldwürfe: RASTA II 52% (33/64) - Dresden 48% (28/58)
Zweier: RASTA II 64% (21/33) - Dresden 56% (18/32)
Dreier: RASTA II 39% (12/31) - Dresden 38% (10/26)
Freiwürfe: RASTA II 80% (16/20) - Dresden 84% (31/37)
Rebounds: RASTA II 30 (off. 10) - Dresden 33 (off. 7)
Assists: RASTA II 20 - Dresden 23
Ballverluste: RASTA II 15 - Dresden 17
Steals: RASTA II 11 - Dresden 10
Blocks: RASTA II 4 - Dresden 0
Fouls: RASTA II 29 - Dresden 24
Points In The Paint: RASTA II 26 - Dresden 34
2nd Chance Points: RASTA II 12 - Dresden 15
Fast Break Points: RASTA II k.A. - Dresden k.A.
Höchste Führung: RASTA II 2 (70:68) - Dresden 11 (27:16)
Bester Zu-Null-Lauf: RASTA II 7 (66:65) - Dresden 6 (27:16)
Führungswechsel: 11
Gleichstand: 10
Stimme zum Spiel
Hendrik Gruhn (Head Coach Vechta II): „Man kann leider nur festhalten, dass das Positive für uns in diesem Spiel war, dass wir trotz unserer Defense eine Chance hatten, dieses Spiel zu gewinnen. Offensiv hatten wir wirklich einen guten Tag und haben unsere Dreier getroffen. Aber wie wir, gerade in der 1. Halbzeit, verteidigt haben, ist inakzeptabel. Mit so einer Leistung in der Defense, gewinnt man weder auswärts noch zuhause ein ProA-Spiel. Einsatz und Intensität waren vor allem in der 2. Halbzeit besser. Im Schlussabschnitt machen wir dann zu viele individuelle, auch dumme Fehler. Das wissen die Jungs und ärgern sich selbst am meisten darüber. Wir alle müssen daraus lernen und in Zukunft abgeklärter agieren. Das Spiel haben wir aber nicht in den letzten zwei Minuten sondern in den 38 davor verloren. Es fehlte zunächst die Spannung. Wir hatten uns an unserem Auftritt in Hagen orientieren wollen, wollten von Anfang an mit derselben Energie rauskommen, wie wir sie dort ab dem 3. Viertel gezeigt haben. Aber das ist uns nicht gelungen und wir müssen nun analysieren, warum das so war. Das müssen wir Trainer uns genauso fragen, wir das die Spieler tun müssen. Wir müssen aus so einer Lektion lernen und am Samstag gegen die Frankfurter gleich von der ersten Sekunde an voll da sein.
1. Viertel
Während über großen Teilen Deutschlands der Regen fiel, fielen in der Margon Arena die Dreier ohne Unterlass. Jeweils sechsmal trafen Sachsen und Niedersachsen im 1. Viertel von jenseits der 6.75 Meter. In der 7. Minute kassierte RASTA II den schon dritten Threeball von Daniel Kirchner, der sogar noch an die Freiwurflinie durfte und die Titans mit 25:16 nach vorne brachte. Schon beim 9:18 (5.) hatten die Vechtaer mit neun Punkten hinten gelegen, worauf Hendrik Gruhn eine erste Auszeit genommen hatte. In den letzten Minuten des 1. Viertels trafen dann auch die Vechtaer traumwandlerisch sicher von Downton: Roman Bedime zum 22:29, Jack Kayil zum 25:29 (beides 8.) und Leon Okpara zum 30:32 (9.). Der Rückstand zur Pause fiel aber höher aus, denn mit der Sirene tippte Koen Sapwell den Wilson zum 36:30 für die Gastgeber durch Vechtas Reuse.
2. Viertel
RASTA II behielt ein heißes Händchen, Luc van Slooten netzte den nächsten Dreier zum 33:36 ein (11.). Probleme bereitete den Dresdenern auch Kaden Anderson, der immer wieder sehr sicher abschloss und dessen Punkte elf und zwölf zum 37:42 die Titans in eine nächste Auszeit zwang (13.). Die Gastgeber behaupteten ihre Führung, setzten etwa durch Arnie Wendlers Dunk ein weiteres Ausrufezeichen - 48:43 (15.). Ganz absetzen aber konnten sich das Strauß-Team nicht, was auch an Roman Bedime lag. Vechtas Big Man hatte bis heute Abend nur einen von elf Dreiern getroffen, am Dienstag stand er zur Halbzeit bei „drei von drei, hatte u.a. zum 49:52 und 52:54 (beides 18.) getroffen. Den Schlusspunkt des 2. Viertels setzten dieses Mal die Gäste: Jack Kayil zog in letzter Sekunde entschlossen zum Korb und stellte auf 55:59.
3. Viertel
Mit einem Block machte Bedime zu Beginn der 2. Halbzeit deutlich, dass RASTA II gewillt war, die Defense zu verbessern. Jedoch waren die Titans in diesen Minuten weiterhin auf der Höhe, kamen etwa durch Wendlers dritten Dreier zum 62:57 (22.) und durch einen Putback-Dunk von Tanner Graham zum 64:59 (23.). Ein And-One von Kaden Anderson (64:65) bereitet dann die von Jack Kayil an der Freiwurflinie besorgte, erste Vechtaer Führung vor - 66:65 (beides 25.). RASTA II glaubte nun wie vor knapp einer Woche in Hagen mehr und mehr an eine Überraschung und blieb voll im Geschäft, was Linus Trettin mit seinem Dreier zum 73:73 (28.) unterstrich und Leon Okpara mit Vechtas zwölftem Dreier zur 78:77-Pausenführung (30.) fett markierte.
4. Viertel
Mit einem Dunking von Elijah Schmidt zum 80:79 (31.) gab’s den nächsten Hingucker in diesem Krimi, der in jeder Sekunde spannend blieb. Zwar häuften sich auf beiden Seiten Fehler an, der Unterhaltungswert der Partie jedoch blieb hoch - und gipfelte in einer irre spannenden Crunchtime. Hatte Georg Voigtmann per Dreier zum 89:87 für die Gastgeber getroffen, so konterte dies Kaden Anderson mit einem And-One plus einem verwandelten Freiwurf aufgrund eines Technischen Fouls für Voigtmann zum 91:89 (beides 38.). Eine halbe Minute vor dem Ende brachte Luc van Slooten RASTA II dann erneut in Führung, verwandelte zwei Freiwürfe zum 93:91. Das Gruhn-Team verpasste es aber, den Deckel drauf zu machen, kassierte mit noch 11.5 Sekunden auf der Uhr einen 93:95 Rückstand. Der Krimi war längst zum Thriller geworden, bei dem keine zwei Sekunden vor dem Ende die Nerven vom am Abend so starken Roman Bedime auf die Probe gestellt wurden. Der 22-Jährige jedoch verpasste an der Freiwurflinie die Chance zum Ausgleich, RASTA II verpasste die nächste große Überraschung in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA ganz knapp.
Ausblick
Nach dem dritten Auswärtsspiel in Serie werden die Schützlinge von Head Coach Hendrik Gruhn am 6. Januar wieder im RASTA Dome antreten. Tip-Off gegen easyCredit Basketball Bundesliga-Absteiger FRAPORT SKYLINERS, den Tabellendritten, ist um 17 Uhr. Morgen um 19:30 Uhr spielen die Hessen von Head Coach Denis Wucherer noch bei den EPG Baskets Koblenz. RASTAs Dauerkarteninhaber haben bei allen Heimspielen freien Eintritt. Tickets für alle Spiele gibt’s online unter https://www.rasta-vechta.de/tickets/ oder ab eine Stunde vor dem Tip-Off an der Tageskasse. Zudem überträgt sportdeutschland.tv alle Spiele live und kostenlos.
BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA - Saison 2023/24 - 15. Spieltag - 2.1.24 - 19:30 Uhr
Dresden Titans - RASTA Vechta II 97:94 (36:30 / 23:25 / 18:23 / 20:16)
DD: Koen Sapwell (17 Punkte/3 Steals), Daniel Kirchner (19/10 Assists), Grant Teichmann (11), Lucien Schmikale, Arne Wendler (18), Lukas Zerner (3), Tanner Graham (13/8 Rebounds), Georg Voigtmann (7), Till Isemann (7), Sebastian Heck und Georg Kupke (2).
VEC: Joshua Bonga (5 Punkte), Kaya Bayram (5), Noah Jänen, Luc van Slooten (6/4 Steals), Jack Kayil (18), Kevin Smit (4), Karl Bühner, Leon Okpara (6), Linus Trettin (3), Kaden Anderson (23/2 Blocks), Elija Schmidt, (4) und Roman Bedime (20/10 Rebounds)
Zuschauer: 1.411 in der Margon Arena