Aufholjagd, Overtime-Krimi, Heimsieg
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Aufholjagd, Overtime-Krimi, Heimsieg
ratiopharm ulm erkämpft sich vor lautstarker Kulisse einen 108:103-Erfolg über den polnischen Rekordmeister Slask Wroclaw und bleibt im EuroCup zuhause weiter ungeschlagen.
Die Uuulmer Siegesserie hält auch nach dem fünften Spieltag weiter an, diesmal allerdings auf Umwegen. Lagen die Gastgeber vor dem Schlussviertel mit 13 Punkten zurück, sorgten sie im letzten Abschnitt für den ultimativen Schlussspurt, um dann in einem Overtimekrimi den nächsten Sieg unter Dach und Fach zu bringen. Mit dem Erfolg über den polnischen Rekordmeister fährt ratiopharm ulm im EuroCup den nun vierten Sieg im fünften Spiel ein und bleibt vor den Augen von 15 Jugendmannschaften von BBU´01 in der ratiopharm arena unbesiegt.
Auf dem Parkett waren es zunächst alte Muster, die sich durch das Ulmer Spiel zogen. Wenig Zugriff in der Defensive und nach fünf von fünf erfolgreichen Abschlüssen hatte Ulms Head Coach Anton Gavel genug gesehen - rief zur frühen Auszeit (10:12, 4.). Auch wenn die Ulmer meist über die Zone und Karim Jallow offensive Lösungen fanden, ließ die Aggressivität unter dem eigenen Korb zu wünschen übrig -- Indiz dafür auch die Teamfoulgrenzen beider Mannschaften (1/4). Nachdem die Führung über acht Minuten hin- und her wechselte, starteten die Ulmer angeführt von Youngster Pacome Dadiet (8 Pkt) einen viertelübergreifenden 12:2-Run - zogen erstmals deutlicher davon (32:24, 12.). Ein schöner Behind-the-Back Pass von Trevion Williams auf Dakota Mathias untermauerte dann zwar die erste zweistellige Führung, doch blieb es in der Rückwärtsbewegung für die Ulmer weiter ein schweres Unterfangen. In weniger als zwei Minuten und vier erfolgreichen Aktionen Wroclaws war die deutliche Führung wieder dahin und der Vorsprung bis zur Pause auf drei Zähler geschmolzen (49:46).
Zurück aus der Kabine brachte das spanische Ausnahmetalent Juan Nunez noch mehr Tempo ins Ulmer Spiel, legte mit einem Dreier und schnellen Händen gleich zu Beginn des zweiten Durchgangs vor. Doch weil die Gäste aus Breslau stärker aufs Tempo drückten, eroberten sie angeführt vom wendigen Ex-Oldenburger Hassani Gravett (13 Pkt) in Minute 25 die Führung zurück (57:58). Aus der eigenen Auszeit antwortete zwar Kapitän Tommy Klepeisz direkt von außen, musste dann aber zahlreiche Unstimmigkeiten an beiden Enden des Feldes mitansehen, die den polnischen Rekordmeister bis zur nächsten Viertelpause auf 13 Punkte in Front brachten (64:77). „Kämpft Jungs, kämpft!, ließ es Ulms Teamkapitän in der Auszeit verlauten und sprach damit die Devise fürs starke Schlussviertel seiner Mannschaft aus. Nachdem Center Williams zwei punktelose Minuten durchbrach, legte er mit einem erfolgreichen Drei-Punkte-Wurf direkt nach und machte den Weg frei für die Ulmer Kampfansage. Bei voller Intensität provozierten die Hausherren unter dem laustarken Aufschrei des Publikums Ballverlust um Ballverlust, um mit der notwendigen Entschlossenheit der Shooter Jallow und Klepeisz zuzuschlagen. Als Dakota Mathias mit einem weiten Zweier die Führung zurückeroberte, war ein 15:0-Lauf binnen vier Minuten besiegelt (79:77, 34.). Und obwohl die Hausherren nun endgültig im Spiel angekommen waren und weiter anrannten, hatte Wroclaw in Person von Topscorer Lukasz Kolenda (29 Pkt) immer die passende Antwort parat -- erzwangen von der Freiwurflinie eine Verlängerung. Diese eröffnete ratiopharm ulm fulminant. Williams per Alley-Opp, Mathias für drei und danach durch die Zone auf ein starkes Nunez-Anspiel. Doch blieb das Spiel bis zur letzten Sekunde spannend, erst wichtige De Paula-Punkte im Nachsetzen und erfolgreiche Mathias-Freiwürfe brachten die endgültige Entscheidung (108:103).
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Karim Jallow bringt in jeder Phase des Spiels wichtige Punkte und ist am Ende bei starken Quoten aus dem Feld (60% 2P/ 40% 3P) Topscorer der Ulmer. Ein Double-Double legt Center Trevion Williams aus 16 Punkten und 11 Rebounds auf, ist mit zusätzlich sieben Assists an allen Enden des Feldes mit Akzenten zu finden. Zusammen acht von zwölf Dreier landen auf dem Konto der Shooter Klepeisz (12 Pkt 4/4), Mathias (16 Pkt 2/4) und De Paula (12 Pkt 2/4).
Head Coach Anton Gavel: „Glückwunsch an unsere Spieler zu diesem Sieg, aber das war es heute auch schon. Großes Kompliment an Trainer Vidin und sein Team. Sie hatten einen hervorragenden Plan, haben ihn trotz Personalproblemen wirklich gut umgesetzt und hatten uns im dritten Viertel am Rande einer Niederlage. Am Ende haben wir es geschafft, uns zu fangen und zurückzukommen. Dennoch haben wir den Offensivrebound beim letzten Freiwurf zugelassen, welcher auch gut und gerne ein And-One hätte sein können. Wir waren ausgenommen vom letzten Viertel nicht in der Lage dagegenzuhalten und haben uns nur durch ein solides Schlussviertel zurück gekämpft, um über die Overtime doch noch zu gewinnen.
Terminankündigung (FR)
Die nächste Online-Pressekonferenz findet am kommenden Freitag (03.11 - 09.30) mit Blick auf die Neuauflage der letztjährigen Finalserie mit den Telekom Baskets Bonn statt. Hier wird uns neben Anton Gavel auch Youngster Juan Nunez für Fragen zur Verfügung stehen.