Mit kühlem Kopf nach Heidelberg
-
Mit kühlem Kopf nach Heidelberg
Mit kühlem Kopf nach Heidelberg
Die Veolia Towers Hamburg treffen am Samstag (28.10.2023) auf die punktgleichen MLP Academics Heidelberg. Ziel muss es sein, die Hausherren nicht ins Laufen kommen zu lassen. Spielbeginn ist um 20 Uhr. Übertragen wird die Partie live bei DYN.
Insgesamt zehn Pflichtspiele haben die Veolia Towers seit Saisonbeginn Ende September absolviert. Und dabei acht Partien wettbewerbsübergreifend verloren. Dieser Fakt lässt sich ebenso wenig wie die eigene Unzufriedenheit über die letzten Auftritte wegdiskutieren. Dennoch kann ein detaillierter Blick auf das vergangene Geschehen zur besseren Einordnung helfen. Unter den letzten acht Gegnern befanden sich gleich drei nationale Meister (Prometey, London, Ulm), ein amtierender Pokalsieger und Euroleague-Teilnehmer (München) sowie mit Paris und Tel Aviv zwei Mannschaften, die in dieser Saison zum engsten Kreis auf den Titel im EuroCup zählen. Und diese Basketball-Schwergewichte wurden ihrer Favoritenrolle allesamt gerecht. Haken hinter. Denn die nächste Aufgabe liegt bereits vor den Hamburgern -- und die gilt es, mit einem kühlen Kopf zu bewältigen. Nicht klar ist, ob Aljami Durham (zuletzt krank) und Lukas Meisner (Nasenbruch) mitwirken können.
Spielbeginn in Heidelberg ist um 20 Uhr. Übertragen wird die Partie ab 19.45 Uhr live bei DYN -- dem neuen Zuhause für alle Basketballfans. Kommentator vor Ort ist Chris Schmidt.
Benka Barloschky: „Es war vor der Saison klar, dass wir zum Auftakt auf viele Schwergewichte treffen werden und Gefahr laufen können, viele Spiele in Folge zu verlieren. Das ist so eingetreten, in dieser Situation befinden wir uns derzeit. Das macht etwas mit den Spielern. Wir arbeiten daran, das Vertrauen in die eigenen Stärken und die Mannschaft hochzuhalten. Deswegen trainieren wir hart und viel. Jetzt kommt mit Heidelberg ein anderer Gegner, keinesfalls ein leichter, aber eben auch nicht das Kaliber von Tel Aviv. Und dafür müssen wir ready sein. Uns muss es gelingen, die Fastbreaks zu kontrollieren und die Dreierlinie zu verteidigen. Das sind zwei entscheidende Aspekte. Auch Rebounding ist immer ein Thema. Denn Winning-Teams sind überall auf der Welt immer auch gute Rebounding-Teams. Bei Heidelberg müssen wir bereit sein, das betrifft alle fünf Spieler auf dem Feld, nicht zu viele zweite Chancen zuzulassen.
Heidelberger Run & Gun
Die MLP Academics Heidelberg rangieren derzeit punktgleich mit den Towers auf Tabellenplatz 14. Den bisher einzigen Sieg (84:94) verbuchten die Baden-Württemberger am vergangenen Spieltag gegen Aufsteiger Tübingen. Übrigens das dritte Team mit gleichem Record. Doch egal, ob Sieg oder Niederlage -- davon gab es zuvor vier in Serie, das Pokal-Aus gegen den MBC eingerechnet -- die Akademiker sind schnell ins Laufen gekommen. Kein Team drückt bisher so auf das Tempo (74,8 Abschlüsse pro Spiel) wie die Mannschaft von Joonas Iisalo.
Neben der höchsten Maximalzahl an Abschlüssen sticht ebenso ins Auge, dass keine andere Mannschaft so viel Bälle aus der Distanz auf den Korb regnen lässt. Der Durchschnittswert von 42 Versuchen liegt mit weitem Abstand über dem der restlichen BBL-Klubs. Die Quote (29,8 %) dagegen am unteren Ende im Ligavergleich. Nichtsdestotrotz scheint das Motto „mehr ist mehr aufzugehen. Mit 92,8 erzielten Punkten verzeichnen die Academics die viertproduktivste Offensive.
Klare Rollenverteilung
Allen voran die Rückkehr von Tim Coleman, der nach überstandener Knieverletzung direkt 16 Punkte zum ersten Saisonsieg beisteuerte, brachte Heidelberg neuen Schwung. Auch der quirlige Mike McGuirl hat direkt in seine Rolle als Antreiber gefunden. Neben 15,0 PpS liefert der US-Amerikaner acht Assists pro Spiel -- Ligabestwert. Mit den beiden Flügelspielern Jeffrey Carroll (14,3) und Vincent Kesteloot (13,0) stehen zwei weitere offensivgefährliche Akteure in den Reihen des Klubs mit den unverwechselbaren Ärmel-Trikots. In Isaiah Whaley steht ein Center bereit, der auf jede zweite Chance am offensiven Brett wartet. Sowie mit Elias Lasisi ein Dreierexperte, der jederzeit heiß laufen kann.
Der größte Coup gelang den Heidelbergern im Sommer zweifelsfrei in der Verpflichtung von Paul Zipser, der seiner Karriere bei seinem Heimatverein neuen Schwung verleihen will. Die 22 Punkte, die der Forward bei der Niederlage nach Verlängerung gegen Rostock beisteuerte, waren ein Fingerzeig, was möglich ist. Mit Bennet Hundt steht ein weiterer Offensiv-Orchestrator bereit, der bisher auch äußerst hochprozentig von Downtown trifft. Abgerundet wird die deutsche Rotation von Marcel Keßen, der nach drei Jahren in der ProA ins Oberhaus zurückgekehrt ist, sowie den beiden harten Arbeitern Akeem Vargas und Niklas Würzner.