German Allstar Day der 2. Planet-Photo Damen Basketball-Bundesligen
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Die Absagen sprechen eine andere Sprache. Aber wie auch immer. Für echte Hardcore-Basketballfans vielleicht eine interessante Sache. Der Zeitpunkt ist halt unglücklich gewählt. Es ist fraglich, ob das Format wirklich neue Zuschauer anzieht. Da wäre ein Format wie Deutsche gegen Ausländerinnen oder ein Doppelvergleich Deutsche Nord gegen Deutsche Süd und Ausländerinnen Nord gegen Ausländerinnen Süd interessanter. Da wäre allerdings ein anderer Zeitpunkt notwendig. Denn wenn schon deutsche Spielerinnen verzichten, werden ausländische Spielerinnen sicher erst recht nicht früher aus dem Weihnachtsurlaub anreisen wollen.
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Wer sich das morgen anschauen will, es gibt wohl auch einen Stream:
http://sportdeutschland.tv/dbbl/dbbl-german-allstar-day-2018_2 -
Hoopharry war zufrieden mit einem Spiel, in dem nur deutsche Spielerinnen mitgespielt haben? Das finde ich jetzt komisch.
Mir hat es im Großen und Ganzen auch gefallen, vor allem, weil ich jetzt viele Damen aus der Nordstaffel mal spielen sehen konnte. Nyara Sabally kommt mir ja nicht soo häufig unter. Oder die beiden Wildcats Simon und Rosemeyer. Hat mich sehr gefreut.
Schade, dass ausgerechnet „meine“ beiden Mädels nicht am Start waren, weder Pia Dietrich noch Annika Netter, von den Baskets bzw. den Towers.
Was ich ein wenig schade fand, dass es halt doch kein All-Star-Spiel im eigentlichen Wortsinn war, es handelte sich dann doch eher um einen interessanten Nord-Süd-Playoff-Vergleich. Beide Teams wollten die Partie gewinnen und nicht unbedingt zaubern bzw. keine Kunststückchen der Gegner zulassen. No easy Layups. It´s Playoffs, baby.
Dinge, die mich davon überzeugt haben, dass es keine NBA-ähnliche All-Star-Begegnung wird?
Meistens bereits Mitte der jeweiligen Viertel hatten beide Teams schon die Teamfoulgrenze erreicht.
Den in meinen Augen schönsten Angriff der Partie (Ballgewinn, schneller Pass nach vorne, Touchpass weiter zu einer Spielerin, die beinahe völlig frei auf den Korb zulaufen konnte) wurde durch ein Foul beendet. No easy layups.
Der Norden traf in den ersten drei Vierteln jeweils kurz vor Viertelende, der Süden versuchte dann jeweils noch einen Verzweiflungsdreier, in der Regel aus der eigenen Hälfte oder Höhe Mittellinie. Bei einem dieser Versuche ist die Spielerin sogar noch geblockt worden.
Auch, als im vierten Viertel die Partie bereits entschieden war (+21 für den Norden), da wurde noch verteidigt, als wäre es Spiel 3 im Aufstiegsfinale.
Und vor allem:
Emily Bessoir holte sich nach etwas mehr als vier gespielten Minuten bereits ihr drittes Foul ab. Zu diesem Zeitpunkt lag der Süden mit 18:9 klar vorne. Dann ging Bessoir raus, und Sabally, Nettersheim und Reichert hatten fast freie Bahn. So erklärt sich auch zwanglos der letztlich klare Sieg des Nordens.Ist aber richtig, als Vergleich Norden-Süden hat es mir auch gut gefallen. War halt eben gerade keine reine Spaßveranstaltung mit einem Endergebnis von 110:108, weil überhaupt nicht verteidigt worden wäre. Auch in Ordnung. Jetzt aber daraus zu schließen, dass die Nordstaffel der Südstaffel deutlich überlegen ist halte ich auch nicht für angebracht.
Man darf ja unter anderem darauf achten, dass die langjährige verdiente Nationalspielerin aus dem Süden (Anne Delafosse) abgesagt hat, die langjährige nicht-ganz-so-verdiente Nationalspielerin aus dem Norden, die bis letzte Saison noch erstklassig unterwegs war (Ireti Amojo) mitspielte.
Wen hab ich am meisten vermisst? Uta Gelbke. Eine Saison zu früh aufgehört. Hätte sie sich mal beim Dreiercontest angemeldet, den hat in ihrer Abwesenheit Liisi Sokman gewonnen. (Eine Estin gewinnt beim German All Star Day? Ahem)
Der Vollständigkeit halber noch meine Kritikpunkte:
Ich fand es grundsätzlich irritierend, dass der Norden in weiß und der Süden als faktischer Gastgeber in dunkelblau spielte, weil man ja doch eher die hellen Trikots mit dem Heimteam in Verbindung bringt.
Die Punktzahlen auf der Anzeigetafel zeigten im ersten Viertel auch die Punkte des Südteams als Heim, bis zum 20:19 für den Süden. Dann traf der Norden mit der Sirene zum 20:21. Der Hallensprecher redete die ganze Viertelpause davon, dass der Süden führen würde (was faktisch falsch war). Und zu Beginn des zweiten Viertels wurden die Punkte auf der Anzeigetafel einfach gedreht. Zuerst befürchtete ich, die Anzeigetafel sollte einfach nur an die Aussage des Hallensprechers angepasst werden („der Süden führt mit 21:20“), dann stellte sich aber schnell heraus, dass die Anzeigetafel lediglich an die Trikotfarben angepasst wurde, sprich: Die Punkte des Teams in den hellen Trikots wurden bei Heim angezeigt. Das hat der Hallensprecher aber nicht einmal erläutert. Die Zuschauer werden es dann irgendwann mitbekommen haben, weil ja das Nordteam immer deutlicher in Führung ging. Hätte man aber ruhig mal ansprechen können, dass ab dem zweiten Viertel die Punkteanzeige gedreht wurde.
Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass die Trikots auch für künftige Auflagen dieser Veranstaltung genutzt werden sollen, daher hätte ich es schön gefunden, wenn zumindest mal die Namen auf den Trikots zu lesen gewesen wären. Gerade beim Nordteam kannte ich jetzt nicht so viele der Mädels, und auch im Südteam musste ich öfter mal raten.
A propos: Die Teamvorstellung fand ich besonders unglücklich. Die wurde nämlich durchgeführt wie bei einem normalen Ligaspiel. „Mit der Nummer X: Y Z“, schnell hintereinander, so dass man nicht mal Zeit hatte, die Namen den Gesichtern zuzuordnen, was ohnehin kaum möglich war, da ja die Halle verdunkelt (die Photographen wird das gefreut haben) und mit einem Lichtkegel gearbeitet wurde. Zu allem Überfluss erhielten auch noch alle Spielerinnen ein Präsent von Achim Barbknecht, so dass da teilweise bis zu drei Damen gleichzeitig am Tisch in der Hallenmitte anstanden und niemand mehr wusste, wer ist denn jetzt wer?
Für die Zukunft würde ich mir wünschen: Licht an, jede Spielerin einzeln mit Namen, Verein, gerne auch Alter, vorstellen und einlaufen lassen, wenn sie auf ihrem Platz steht, dann erst die nächste. So viel Zeit dürfte man sich ruhig nehmen. („Mit der Nummer soundso, sie ist 18 Jahre alt und spielt für Team X, begrüßen wir: Y Z“)
Auch wenn es jetzt nicht so aussieht, weil meine Kritikpunkte viel Platz einnehmen, die sollen ja nur als Anregung dienen für die hoffentlich vorgesehenen kommenden Veranstaltungen dieser Art, die mir richtig gut gefallen hat.
Nur die Dunkings, die hab ich vermisst.
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Mein persönliches Highlight war Emily Bessoir. Ich hab die junge Dame noch nie live und in Farbe spielen sehen, sondern immer nur in Streams der Jugend-Nationalteams, bzw. jetzt bei diesem All-Star-Spiel.
Mich erinnert sie von Figur, Bewegungen und Fähigkeiten (Slashing, Shooting, Posting, Defending) extrem an Sophie von Saldern. Ich hoffe, sie bekommt ein gescheites Div-1-College, weil auf einem Weg über Keltern und Wasserburg in die internationale Klasse kann sie nur scheitern. Das wäre schade.Und ich hoffe, das All-Star-Spiel gibt es auch nächstes Jahr. Dann mit Luisa Nufer und einer vernünftigen Kameraperspektive…
Übrigens Don: Über eine A-Nationalmannschaft in zwei Jahren mit 2x Sabally, Gülich, Stach, Greinacher, Bessoir, Rosemeyer und Barnert (und eine reaktivierte Bär?) verliere ich kein einziges negatives Wort. Wenn dann noch ein gescheiter Trainer (Lange, Brondello, Michel-Fowler) am Ruder wäre…obwohl, wenn ich nicht mehr trolle, fehlt mir auch etwas…