Mit der BV-Webseite gibt es lediglich ein kleineres Problemchen, weshalb der Spielbericht momentan noch nicht online ist und deshalb auch nicht von der Ligaseite aus verlinkt werden kann. Aber dank SD konntet ihr ihn ja trotzdem schon lesen.
@ Sterminator: Ich habe das Spiel via Livestream verfolgt - und will jetzt meine fünf Euro zurück!!!
Nee, Spaß beiseite, aber das war aus Chemnitzer Sicht wirklich keine glanzvolle Leistung. 23 Ballverluste, zudem unzählige Male in der Crailsheimer Defense festgerannt, Systeme nicht durchgespielt, sinnfreie Würfe am Mann genommen und so den Merlins viele Fastbreakchancen eröffnet. Obendrein noch ein paar Schlafeinlagen in der Defense, welche bekannt guten Schützen wie Friedel und Medlock freie Dreier ermöglichten und auf der Gegenseite selbst vom Perimeter nichts getroffen (wenngleich da auch viele verteidigte Würfe dabei waren). Macht unterm Strich schon ein gehöriges Selbstverschulden der Niederlage aus und deshalb wäre ich als Crailsheimer etwas vorsichtig, das Ergebnis überzubewerten.
Aber war der Merlins-Sieg nun nur der Chemnitzer Schwäche geschuldet? Nein, da würde man den Crailsheimern unrecht tun. Gerade die erste Fünf ist richtig stark und von der Bank kommen immerhin noch zwei, drei brauchbare Alternativen. Karamatskos gehört nicht dazu - der hat uns in seinem Kurzeinsatz mit zwei unsinnigen Ballverlusten quasi erst wieder zurück ins Spiel gebracht. Ansonsten hat Crailsheim ungefähr das gemacht, was man erwarten durfte. Medlock kann alles, überdreht aber manchmal. Polas sowie Crow sind starke individuelle Verteidiger und da sind wir am Ende selbst schuld, wenn wir uns genau diese beiden für 1-on-1-Aktionen raussuchen. Andere Teams werden das besser lösen. Friedel kann werfen und wir konnten ihm diese Waffe nicht nehmen, auch weil wir gegen Medlock, Polas und Johnson zu oft aushelfen mussten und so dann immer ein Crailsheimer Schütze frei war. Am Ende des Tages würde ich sagen, dass ihr mit einer durchschnittlichen Leistung gegen ein Team gewonnen habt, dass in der Form nur zu den Low-6 der ProA, nicht aber zu den Top-6 gehört.
Letztlich haben aber auch die Merlins noch Luft nach oben, wenn ich bspw. auf deren 22 Ballverluste und manch mäßige Defensivaktion schaue. Insofern hat Crailsheim also auch nicht sein bestes Spiel abgerufen und trotzdem mit 13 gewonnen. Wenn ich eine Prognose abgeben müsste, würde ich sagen, dass ihr um die Playoffs mitspielt, aber das Heimrecht ist nicht drin. Dafür ist eure Rotation ohne Nachverpflichtung zu kurz, die individuelle Qualität auf einigen Positionen nicht groß genug und die Teamdefense insgesamt zu durchschnittlich. Aber ihr nehmt schon mal 13 Punkte Vorsprung mit in den direkten Vergleich gegenüber Chemnitz und habt deshalb vielleicht sogar einen Vorteil, wenn wir das Rückspiel gewinnen, was ich uns nach den Eindrücken vom Samstag durchaus zutraue. Oder Crailsheim verpflichtet wirklich noch einmal nach. Aber für was? Um am Ende Vierter statt Siebter zu werden? Weiß nicht, ob das finanziell Sinn macht und spätestens nach der ersten Playoffrunde ist für Crailsheim (und auch Chemnitz!) sowieso Schluss.
@ Lumpes und Pietwitti zum Thema “Kosten für Niners360”: Ich weiß nicht ganz genau, ob die Zahlen noch aktuell sind, aber das Sponsoring einer Ausgabe kostete mal für normale Firmen 300 Euro. Wenn sich kein Unterstützer fand und die Fans mit ihrem eigens dafür eingerichteten Spendenpool ausgeholfen haben, hat es VideoVision auch für 150 Euro gemacht. Sind damit die Kosten wirklich gedeckt? Eher nicht, wenn man bedenkt, dass da am Spieltag selbst rund vier Arbeitsstunden und am “Schnitttag” nochmal acht bis zehn dranhängen - in Summe also locker zehn bis fünfzehn Arbeitsstunden. Das entspricht auch ungefähr der Faustregel fürs Fernsehen - eine Minute Sendezeit macht ca. eine Stunde Produktionszeit. Eine professionelle Videoproduktionsfirma nimmt aber nicht nur zehn bis zwanzig Euro pro Arbeitsstunde, sondern normalerweise deutlich mehr. Letztlich muss man ja auch immer gegenrechnen, wieviel Geld man als profitorientiertes Unternehmen mit anderen Aktivitäten in der gleichen Zeit vielleicht verdienen könnte. Insofern machen das der Mad von VideoVision und seine meist zwei Mitstreiter zu einem guten Teil aus Spaß an der Freude und Liebe zum Basketball.
Wenn man nicht solche Leute im Hintergrund oder bspw. irgendwelche Kooperationen mit lokalen Medienunternehmen, entsprechend ausgerichteten Hochschulen oder Non-Profit-Unternehmen hat, dann würde die Produktion einer ca. 15-minütigen Ausgabe von Niners360 am freien Markt locker zwischen 500 und 1.000 Euro kosten, vielleicht sogar mehr. Kein Wunder also, dass sich das eigentlich kein Zweitligist leisten kann. Erst recht nicht, wenn man bedenkt, dass die Reichweite mit ein paar tausend Youtube-Klicks weder für den Produzenten, noch für den etwaigen Sponsor oder den jeweiligen Basketballclub wirklich überragend ist. Bei guten Erstligisten sähe die Situation vielleicht schon anders aus. Hoffe, dass euch diese Informationen etwas weitergeholfen haben.