Habe das Spiel gestern nicht live sehen können und daher “nachgeschaut” und dabei meine Beobachtungen notiert:
1. Viertel: Extrem guter und “heisser” Start der Baskets. Die Starting 5 kommt, wie aus der Kanone geschossen auf’s Feld. Insbesondere Frey und Sengfelder extrem aktiv, der Ball bewegt sich gut, wir taggen (wenn auch ein bisschen soft) und kommen zu soliden Abschlüssen. Peristeri ist erst beeindruckt, kommt dann aber gut ins Spiel. Wir haben große Probleme Thompson zu kontrollieren (Kennedy offenbart da, dass er auch noch ein Stück weg zu gehen hat), Frey kann Ragland nicht vor sich halten (ohne das der dafür einen Pick braucht) und Mitrou-Long trifft mehrere toughe Würfe.Peristeri spielt 5 out und geht extrem weit draußen ins P&R, so dass wir nicht dieselbe aktive Hilfe spielen können wie in Spiel 1. Wir gehen trotzdem über den Block (muss eigentlich an der Mittellinie nicht sein) und damit ist dann viel Platz für Ragland um Tempo aufzunehmen, da siehst Du dann alt aus
Mit der Einwechselung von Watson und Fobbs wird das direkt geändert, aber das Spacing von Peristeri ist auch so gut genug, das wir weiterhin keinen Zugriff finden (Wir verteidigen da ein bisschen zu passiv/reaktiv in der Phase (Fobbs/Kennedy) und Peristeri bestraft das umgehend) Einsatz stimmt weiterhin aber defensiv sind wir zu ängstlich. Danach haben wir einfach Pech in ein paar Offensivaktionen wo gut herausgespielt Würfe nicht fallen. Watson offensiv und defensiv stark, vor allem bewegt sich offensiv der Ball weiter, und er wird nicht im 1-gege-1 geschlagen. Aber das Grundproblem bleibt, Persiteri spielt das Spacing gut aus, nutzt seine körperlichen Vorteile und wir bekommen zu wenig Zugriff.
In Summe ist es vor allem Wurfglück, was den Score so unterschiedlich macht. Beide Teams haben eine effiziente offensive Idee und kommen zu guten Abschlüssen, Peristeri trifft diese. Defnsiv haben wir große Probleme mit dem Spacing von Peristeri, die das extrem gut einsetzten. Im Vergleich sind wir ein wenig zu reaktiv in der Devensive.
2. Viertel: Peristeri hat sich das Matchup Love gegen Griesel als Ziel ausgeguckt und scored direkt in den ersten beiden Angriffen daraus, obwohl wir das eigentlich solide verteidigen, aber eben aus der individuellen Klasse und der perfekten Exekution heraus.
Wir bekommen zunehmend keine “Paint Touches” mehr. Weder aus der penetration, noch aus Postups, defensive ist jetzt deutlich aktiver. Unsere Würfe werde jedoch zunehmend schwerer, während Peristeri weiterhin, auch gegen die aktivere Verteidigung Vorteile generiert und wirklich hochklassig ausspielt. Wir kämpfen um nicht noch weiter zurückzufallen. In der entstehenden Hektik merkt man den Erfahrungsvorsprung von Peristeri. Wir agieren teils übermotiviert, die Griechen souverän. Peristeri hat einfach zu viele schnelle Guards für uns. Irgendwie muss immer Griesel gegen einen dieser explosiven Spieler verteidigen und hat dann mehrfach das Nachsehen. Moors nimmt ihn raus und bringt dafür Kirkwood. Wir kämpfen wie jeck, aber laufen auch den schnellen Entscheidungen der Peristeri Guards viel hinterher. Offensiv haben wir nun Fobbs eingebunden, der sehr flexibel seine Fähigkeiten einsetzt.
Wir verteidigen jetzt mit Flagg gegen Ragland, was dem ein bisschen die Lust verdirbt, aber Peristeri findet weiterhin Lösungen. Wir attackieren deutlich aggressiver den Korb, was ganz gut funktioniert.
In Summe eine sehr interessante Partie zum “nachgucken”. Viele Adjustments bei beiden Teams, Persiteri aber letztlich mit einer Qualität in der Breite die wir nicht wirklich in den Griff bekommen. Der Rückstand, der sich auch durch ein bisschen Pech aufgebaut hat bleibt vor allen deshalb konstant weil wir extrem viel investieren
3. Viertel: Im Grunde geht es ohne große Varation weiter. Bei Peristeri scoren die Guards durch individuelle Klasse indem sie immer wieder Frey (zu klein) oder Griesel (zu groß) konsequent attackieren, oder sie spielen das P&R extrem weit außen, was die Wege für uns sehr lang macht. Wir müssen uns für ein Problem entscheiden, entweder wir attackieren das P&R nicht so agressiv weit draussen, und dann kommen die Guards mit viel Tempo auf unsere nicht se schnellen eins-gegen-eins Verteidiger zu, oder eben lange Wege. Wir bewegen wie immer im starting Lineup den Ball gut und scoren aus der Ballbewegung. Für alle die Angst haben kennedy wäre nächste Saison chon ACB Material, empfehle ich das Matchup gegen Thompson anzuschauen. Das ist schlicht noch ein Qualitätsunterschied, bei aller Begeisterung für Kennedy’s Lernkurve und seinen spirit.
Watson kommt rein und macht das, was wir uns eigentlich immer wünschen was er machen sollte: Er wartet beim P&R bis der Winkel passt, generiert einen Vorteil aus dem Block und attackiert dann die entstehende Lücke. Wenn man sieht wie gut er das kann, ärgert man sich umso mehr, warum er es nicht immer macht. Jetzt Fobbs gegen Ragland, und der liest das wieder sofort perfekt und hängt ihm direkt mal ein Foul an. Jetzt geht (so ab Minute 7) die Ballbewegung und Konzentration bei uns ein wenig runter. Peristeri lässt allerdings auch einiges Ligen und auf einmal sind wir auf einen Punkt herangekommen. Die erste Posession nach dem beinahe Ausgleich: Peristeri bekommt einen extrem guten Wurf, direkt am Korb aus einer P&R Situation weil Flagg einen Bruchteil einer Sekunde zu spät reagiert. Persiteri vergibt. Wir spielen einen offenen Dreier von Fobbs heraus, vergeben, Griesel mit Offensivrebound, wieder vergeben, Ball Peristeri. Fobbs zu passiv gegen das P&R, Alley-oop Peristeri. Wieder auf der anderen Seite vergeben wir einen halbherzigen Floater, Peristeri kommt wieder über Ragland, der attakiert sdas Missmatch gegen Pape und wir sind wieder 5 hinten. Aus der “Krisensituation” heraus hat Peristeri in Person von Ragland in 3 Angriffen drei gute Würfe produziert, Planvoll, klug und im Bewusstsein wo sie ihre Vorteile haben. Wir haben Drei Würfe vergeben, die alle machbar waren, ober von denen nur einer das Ergebnis planvollen Vorgehens war. In allen Drei Posessions, hat Watson den Ball nicht abgeholt und die Steuerung auf dem Feld übernommen um gezielt vorzugehen, sondern alle drei Angriffe haben sich mehr oder weniger situativ ergebe. Das macht den Unterschied am Ende aus.
4. Viertel: Frey wieder auf dem Feld und sofort wird wieder strukturierter gespielt. Wir bekommen mehrere wirklich gute Würfe am Stück, treffen diese aber nicht. Peristeri arbeitet derweil strukturiert weiter und Foult Kirkwood innerhalb von 30 Sekunden sehr clever aus dem Spiel. Für ihn kommt Watson als off-Ball Guard, eine Variante die am Anfang der Saison aus defensiven Gründen nicht funktioniert hat. Im Prinzip setzt sich diese Erfahrung fort. Wir bekommen ordentliche Würfe, die wir leider nicht treffen, und defensiv haben wir große Probleme. So verpufft dann die “enge” Phase des Spiels letztlich und das Spiel ist 4 Minuten vor Schluss gelaufen.
Was lernen wir daraus: Wir haben ein gutes und engagiertes Spiel gemacht. Es ist uns aber nicht gelungen, Peristeri wirklich aus der Ruhe zu bringen. Letztlich haben die Griechen das ganze Spiel über sehr klug und unaufgeregt ihre Stärken ausgespielt. Diese Konstanz und Konsequenz konnten wir nicht matchen. Wir haben die wenigen Freien Würfe die wir kreiert haben nicht getroffen, das hat uns ein 10 Punkte Defizit eingebrockt, und dem sind wir dann letztlich mit viel Einsatz hinterhergelaufen. Defensiv war das nicht schlecht von uns, aber eben nicht gut genug gegen einen Gegner dieser Qualität. Das ist völlig in Ordnung.