@BenzeBerlin In den Beiträgen von @Junes steht schon sehr viel Richtiges zu dem Thema. Dennoch ein paar Ergänzungen: Schröder und Gordie sind die beiden Hauptgründe warum Deutschland im Halbfinale der WM steht und es aktuell die beste Phase der deutschen Nationalmannschaft ever gibt.
Deswegen kann man sie natürlich trotzdem kritisieren, wenn es angebracht ist, aber man sollte dabei die Gesamtsituation im Hinterkopf behalten und nicht weit über das Ziel hinausschießen (wie es hier mehrfach erfolgt ist).
Gordie hat zu Beginn seiner Amtszeit entschieden Schröder die komplette Macht zu geben mit allem, was dazu gehört. In der NBA ist das schon lange Standard, in Europa kommt es auch immer mehr. Das bringt manchmal dann natürlich auch negative Sachen mit sich (bspw. die Situation mit Kleber), war unter dem Strich aber die komplett richtige Entscheidung, was der riesen Erfolg in den letzten beiden Sommern zeigt. Natürlich steht Schröder als Superstar (auf Fiba-Level ist Schröder einfach einer der besten Spieler der Welt) weiterhin auf dem Feld und nimmt auch weiterhin Würfe. Alles andere hätte das komplette System, das Herbert in der Nationalmannschaft etabliert hat, ad absurdum geführt.
Viele können sich bestimmt noch an das EL Final Four dieses Jahr erinnern: Mirotic als Superstar von Barca hat in den ersten drei Vierteln im Halbfinale 0/8 aus dem Feld geworfen. Dennoch stand er die kompletten 10 Minuten im Schlussviertel auf dem Feld und hat weiter Würfe bekommen. Und der Trainer war hier Saras, der nicht unbedingt den Ruf hat, ein players coach zu sein. In den wichtigen Spielen legst du dein Schicksal einfach in die Hände deines besten Spielers. Die Mannschaft hat das verinnerlicht und folgt ihrem Anführer bedingungslos.
Daher ist es für mich einfach schwer nachvollziehbar wie man so fundamentale Kritik an den beiden Stützen des deutschen Erfolgs üben kann. Das zeugt für mich von wenig Verständnis wie erfolgreiche Mannschaften im heutigen Basketball funktionieren.