Schöne Worte von Trinchieri zum Abschied:
Andrea Trinchieri: „Ulm verdient am Ende das Weiterkommen, heute Abend hätten wir aber auch das Spiel vier verdient gehabt. Sie haben die entscheidenden Würfe getroffen, zum Beispiel den von Brandon Paul. Aber mein Team hat alles gegeben und ein großes Spiel gezeigt gegen eine Mannschaft, die in einem extrem guten Moment ist. Sie hatten das Spiel schon gewonnen, dann kamen wir zurück, hatten unsererseits das Spiel gewonnen, doch Paul traf einen sehr schweren Wurf über Gillespie. In der Verlängerung mussten wir wieder zurückkommen und hatten den Wurf zum Sieg unseres besten Werfers, völlig frei. Wir haben heute alles Mögliche getan, um die Serie zu verlängern. Meine Spieler haben alles auf dem Feld gelassen, physisch, mental und emotional. Es ist traurig, doch als ich den letzten Wurf rausgehen sahen, wusste ich, es sollte nicht sein. (…)
Das war mein letztes Spiel in meiner Zeit als Bayern-Coach. Ich bin in der Pandemie zu Bayern gekommen und die Spieler und Coaches haben einen Weg gefunden, durch viele Widerstände zu gehen, bis zum Allerletzten zu kämpfen. Ich denke, diese Gruppe hätte einen Titel mehr verdient gehabt. Doch in den entscheidenden Momenten hat uns das Glück den Rücken zugekehrt. So sind es zwei Titel und zwei EuroLeague-Playoffs bis in Spiel fünf. Es kann immer besser sein, doch wir haben wirklich alles gegeben, was wir konnten.
Ich will all meinen Spielern danken, die über ihr Limit gingen in schweren Momenten. Ich möchte Herrn Hainer danken für seinen nimmermüden Support, er gab mir das Vertrauen, das Team in die neue Arena zu führen. Ich will meinem Partner Marko (Pesic) danken, der ja damals keinen Trainer haben wollte, sondern einen Partner. Danke für diese aufrichtige Beziehung. Und ich will Daniele Baiesi danken, der immer an meiner Seite stand, es war eine sehr effiziente Kooperation mit sechs Titeln. Ich umarme auch alle meine Assistenten, die mir wirklich die maximale Unterstützung gaben. Es ist vorbei, es war ein großartiger Ritt. Ich bereute nichts und die Leute können jetzt das Label für diese drei Jahre benennen. Ich habe jeden Tag mein Bestes gegeben, auch Fehler gemacht und sie korrigiert. Das ist es, danke und auf Wiedersehen.
Ich bin nur sauer, dass mir der Referee in meinem letzten Spiel in der Overtime ein Technisches gegeben hat. Das ist wirklich unglaublich, denn ich finde, das war in so einem Moment ein sehr unfairer Move. Manche Schiedsrichter glauben, sie seien die Polizei: Du parkst dein Auto fünf Zentimeter über der Linie und sie geben dir ein Ticket. Doch wir sind keine Autos, hier geht es nicht ums Parken, sondern um zwei kämpfende Teams und einen tollen Trainer auf der anderen Seite. Das ist das Einzige, was ich heute bedauere. Grazie e arrivederci.“