Bestbewertete Beiträge von FitzRoyal

Ich kann verstehen, dass man im ersten Moment überrascht ist über die Entscheidung der BBL. Allerdings liegt in jedem Wandel eine Chance und mir ist nicht ersichtlich warum hier mehrfach der Teufel an die Wand gemalt wird. Ein paar Gedanken von mir hierzu:

• Im aktuellen BiG-Podcast von Montag diese Woche ging es länger um das Thema Vergabe der Medienrechte. Zu Gast war BiG Chefredakteur Martin Fünkele und in diesem Gespräch war bereits rauszuhören, dass die Entscheidung eher pro S-Media und gegen Magenta ausfallen wird.
• Es wurde außerdem angesprochen, dass alle Basketballrechte bei einem Anbieter bleiben sollen. Daher wäre es ziemlich überraschend, wenn S-Media ab 23/24 nicht auch Euroleague und Eurocup überträgt.
• Zudem wurde darauf hingewiesen, dass das Angebot der Telekom finanziell nur minimal besser war als die bisherigen Konditionen und die technischen Standards im Vergleich zu jetzt sogar heruntergefahren werden sollten. Wirkliches Interesse an einem Produkt sieht anders aus.
• Das Angebot von S-Media sieht wohl vor, dass die 2.Liga ebenfalls ins Programm aufgenommen werden soll und der deutsche Basketball als Ganzes gepushed werden soll. Finde ich begrüßenswert.
• Springer ist der Investor dieses Projekts, der zwingend notwendig ist, um ein gutes OTT-Projekt aus dem Nichts ins Leben zu rufen. Nicht einmal La Liga und die Fußball-Bundesliga kommen bei ihren (geplanten) OTT-Angeboten ohne externe Investoren aus, so etwas ist Standard bei Projekten dieser Art.
• Nur, weil Springer investiert heißt das noch lange nicht, dass wir zukünftig Bild TV bei den BBL-Spielen zu sehen bekommen. Springer hält viele Beteilungen, ihnen gehört unter anderem eBay Kleinanzeigen (wird das auch von allen empörten Usern boykottiert?) und hat beispielsweise letztes Jahr Politico übernommen, was weltweit eines der besten Medienhäuser zum Thema Politik überhaupt ist. Die berichten seitdem trotzdem nicht im Stile der Bild.
• Christian Seifert ist einer der kompetentesten Manager, die es in der deutschen Sportbranche gibt. Ich gehe stark davon aus, dass er S-Media zu einem Erfolg machen wird. Das Witzige ist nur, dass er bei der DFL ein eigenes OTT-Produkt gestoppt hat und nun nach seinem Abgang genau so ein Projekt startet.
• Seifert hat in mehreren Interviews gesagt, dass S-Media mit einem “sehr günstigen Preispunkt” ins Rennen gehen wird. Natürlich ist es möglich, dass irgendwann analog zur Entwicklung bei DAZN eine deutliche Preiserhöhung kommt - in den ersten Jahren wird der Abopreis für S-Media aber moderat sein.
• Der absolute Großteil der Kommentatoren bei Magenta sind Freelancer und nicht festangestellt. Daher ist es wahrscheinlich, dass viele Kommentatoren ab 23/24 zu S-Media wechseln werden (so viele fähige BB-Kommentatoren gibt es in Deutschland nicht).
• Die Weigerung der Telekom Snippets aus den Spielen zur freien Nutzung auf Social Media zur Verfügung zu stellen ist nur sehr schwer nachzuvollziehen und in der heutigen Zeit ein komplettes Eigentor. Da S-Media dies anders und großzügiger gestalten will, sehe ich hier einen großen Fortschritt.
• Laut BBL-Pressemitteilung wurde die Entscheidung pro S-Media von einer klaren Mehrheit getroffen. Ich bin der Meinung die Verantwortlichen bei den Clubs können die Gesamtsituation besser einschätzen als wir User auf SD. Daher vertraue ich auf das klare Votum der Entscheidungsträger.

Alles in allem bietet der neue Deal viele Potentiale und man sollte dem Ganzen eine faire Chance geben. Ich freue mich darauf!

@Peacebrother37 Anbei ein paar in meinen Augen relevante Auszüge:

• Bis zur Diagnose im Krankenhaus hatte Zipser noch an eine Migräne geglaubt. Anders konnte er sich die plötzlichen Kopfschmerzen und Schwindelgefühle nicht erklären. Tags zuvor beim Wurftraining in der Münchner Arena war ihm schwarz vor Augen geworden, sobald er zum Korb aufschaute. Abbremsen nach einem Sprint fiel ihm schwer, Kurven laufen ebenso. Am Abend, zum Halbfinalspiel um die Meisterschaft gegen Ludwigsburg, rannte Zipser auf dem Weg in die Kabine gegen einen Türrahmen. Cheftrainer Andrea Trinchieri verzichtete sicherheitshalber auf den Einsatz seines besten deutschen Profis. Später sagte er, mit Zipsers Blick habe etwas nicht gestimmt.

• An einem Montagnachmittag im März steht Meyer in grüner OP-Kleidung in seinem Klinikbüro, in der Hand hält er das Modell eines menschlichen Gehirns. Tausende Operationen hat er dort an Patienten durchgeführt, doch der Eingriff bei Zipser habe ihn an die Grenze seines Könnens gebracht, sagt er.

• Als die Teamärzte die Bayernspieler über Zipsers Zustand aufklärten, brachen einige in Tränen aus, einer wurde ohnmächtig. Im Klub regte sich Zweifel, ob man überhaupt in der bevorstehenden Finalserie gegen Alba Berlin antreten könne. Aber die Mannschaft wollte. Auch für Zipser.

• Meyer, so erzählt er es, habe Zipser vor die Wahl gestellt. Entweder mit dem Tumor leben, die Nebenwirkungen einer erneuten Einblutung riskieren und die sportliche Karriere aufgeben. Oder der heiklen Operation mit ungewissem Ausgang zustimmen. »Wir standen vor einem Dilemma.« Zipser zauderte nicht lange. »Ich wollte keine Zeitbombe im Kopf. Ich wollte die Chance auf ein normales Leben.« Chirurg Meyer sagt, so viel Pragmatismus und Courage habe er selten erlebt.

• Tage vergingen, bevor er sich das erste Mal aufrichten, an den Bettrand setzen und hinstellen konnte. Als Zipser mit einem Physiotherapeuten erste Schritte übte, verlor er das Bewusstsein. Die Ärzte diagnostizierten eine Lungenembolie und verlegten Zipser auf die Intensivstation. »Ich kam mir vom Schicksal völlig verarscht vor«, sagt er.

• Der FC Bayern glaubte an Zipsers Comeback, bevor er selbst daran glauben konnte, verlängerte seinen Vertrag um weitere drei Jahre. »Wir wollten ihm eine Perspektive geben, auf die er hinarbeiten konnte«, sagt Marko Pešić. Der Geschäftsführer fuhr zur Vertragsunterschrift an den Tegernsee. »Paul das erste Mal so zu sehen, war ein Schock«, sagt Pešić. »Wie er da auf Stöcken klapprig herumhumpelte, das hat mich mitgenommen.« Die Unterschrift mit der rechten Hand habe Zipser nur hinkritzeln können.

• Was Zipser durchmachte, erfuhr die Öffentlichkeit nicht. Der FC Bayern äußerte sich auf Wunsch Zipsers nicht zu seinem Gesundheitszustand. Seine missliche Lage sei ihm unangenehm gewesen, erzählen Menschen aus seinem Umfeld. Therapeuten und Trainer sagen, sie haben Zipser niemals jammern hören.

• »Paul fehlte es an allem, was einen Basketballspieler ausmacht«, erinnert sich Emilio Kovačić, Assistenztrainer beim FC Bayern. Zipser dribbelte sich permanent auf den Fuß, er hatte kein Gefühl für den Ball, passte ihn meterweit am Mitspieler vorbei. »Ich war nicht sehr optimistisch, dass Paul je wieder professionell spielen würde«, sagt Kovačić. »Er musste alles neu lernen.«

• Ärzte sagen, Zipsers Comeback grenze an ein medizinisches Wunder. In der Regel können Menschen mit seiner Diagnose froh sein, nach der OP am Gehstock zu laufen. Zipser sagt: »Ich habe wohl noch mal die Kurve gekriegt.« Ob er wieder so gut wird wie einst? »Ist nicht sicher«, sagt er. »Das Feintuning fehlt noch.«

• Er sei etwas behäbig im Denken, findet er. Komplexe Spielsituationen würden ihn mitunter überfordern. »Als hätte ich eine Bremse im Kopf.« Auch funktioniere seine rechte Hand noch nicht so, wie er sich das vorstelle, seine rechte Gesichtshälfte sei taub, manchmal steche es komisch. Er habe gehört, das sei ein Zeichen, dass das Gefühl langsam zurückkehre.

Mir fällt es ehrlich gesagt auch eher schwer eine Meinung ernst zu nehmen, die lieber Schilling & Krämer als Theis & NWB in den finalen EM-Kader nehmen würde.

In der neuen Print-Ausgabe des Spiegels (auch via Spiegel Plus verfügbar) ist ein längeres Porträt über Maodo Lo enthalten. Auch wenn an manchen Stellen ein bisschen übertrieben Hype für die anstehende EM gemacht werden soll (“Und Lô könnte dabei der Star werden, der Deutschland zum Titel trägt.”) ist der Artikel lesenswert (für Basketball-Fans war vieles davon schon bekannt). Ich fasse mal ein paar in meinen Augen relevante/interessante Ausschnitte zusammen:

• Es ist ein Nachmittag Anfang Juni, Lô hat das Restaurant Cassambalis in einer Seitenstraße des Ku’damms für ein erstes Treffen ausgewählt. Die Besitzer begrüßen ihn freundschaftlich, sprechen ihn auf seine Mutter an. Elvira Bach, von der zwei kleine Bilder in dem mit Kunst vollgestopften Gastraum an der Wand hängen, ist eine berühmte und exzentrische Künstlerin. Sie gehörte in den Achtzigern zu den »Jungen Wilden« der deutschen Malerei, ihre Bilder werden weltweit verkauft und ausgestellt. »Hundertprozentig gibt es mehr Menschen, die meine Mutter kennen, als mich«, hat Lô einmal gesagt.

• Er hat in den vergangenen zwei Jahren mehr als 150 Spiele gemacht, Lô spürt, dass er eine Pause braucht. Wenige Wochen später, nachdem Alba zum dritten Mal hintereinander Deutscher Meister geworden ist, wird Lô eine Kurznachricht schicken: »Mein Körper ist am Ende.« Und: »Überall Schmerzen.«

• Umso bemerkenswerter ist, dass der junge Lô in der Hauptstadt lange unter dem Radar der Talentspäher blieb, er war ein Spätzünder. Vom DBV Charlottenburg, seinem ersten Verein, kommt er zum Berliner Basketballprojekt Central Hoops, die Trainer der Berliner Auswahlmannschaften ignorierten ihn genauso wie die der großen Vereine. »Als ich mit dem Abi fertig war, hätte ich maximal Regionalliga spielen können«, sagt Lô.

• Dann stirbt sein großer Bruder. Mit 34 Jahren. Lamine, der lange sein Vorbild war. Der ihn, wie Lô sagt, immer beschützt hat. Lamine habe ihn und seine Kumpels schon mit 15 in jeden Klub Berlins bekommen, weil er alle in der Szene kannte. Auch seine Mutter hat Elvira Bachs erster Sohn regelmäßig auf Partys und Vernissagen begleitet. Sein plötzlicher Tod im Sommer 2019 bringt das Leben der Familie durcheinander. Lô wechselt von München in die Hauptstadt. Er verzichtet auf Gehalt, um nah bei seiner Mutter zu sein. »Ich wäre damals auch nach Berlin gegangen, wenn Alba in der Kreisklasse gespielt hätte«, sagt Lô. (…) Dabei lebt Lô ein ganz anderes Leben, als es sein Bruder tat. Der Basketballprofi sagt über sich selbst, er habe noch nie geraucht oder Alkohol getrunken.

• Über die Saison alle paar Tage Bundesliga und Euroleague, dann im Sommer Qualifikationsrunden und Turniere mit dem Nationalteam, so geht das seit Jahren, bis auf zwei Wochen Urlaub mit seiner Freundin bleibt zwischendurch keine Zeit, sich zu erholen. In den letzten beiden Partien der Finalserie gegen Bayern konnte er nur mit Schmerzmitteln spielen.

• Er hadert mit sich: In Berlin bleiben oder gehen? In der Hauptstadt könnte Lô Geschichte schreiben, eine Größe sein, die vierte deutsche Meisterschaft für Alba in Folge gewinnen, mit dem Team in der Euroleague zum ersten Mal die Playoffs erreichen. Das wären ehrgeizige Ziele. Aber ein richtiger Star im Basketball wird nur, wer es in die NBA schafft und dort erfolgreich ist. Nach ein paar Wochen schickt er aus dem Urlaub in Südfrankreich eine SMS: »Ich bleibe bei Alba.«

https://www.spiegel.de/sport/basketball-nationalspieler-die-ungewoehnliche-karriere-des-maodo-lo-a-03043305-4d5b-48ed-ae7b-618c07c08d92

Ich finde die Theorie mancher Berliner hier, dass man sich nur ein bisschen anstrengen muss und eine handvoll gute Entscheidungen treffen muss, um dann ein paar Jahre später Euroleague spielen zu können ein bisschen (zu) einfach. Alba hat sehr stark in den letzten Jahren von drei Faktoren profitiert: a) Berlin ist Haupt- & Multimillionenstadt und hat daher ein entsprechend großes Einzugsgebiet b) Alba spielt in einer der besten Hallen Europas, die ihnen mehr oder weniger in die Hände gefallen ist (solch eine Arena würde nur an ganz wenigen Standorten in Europa ausschließlich für eine Basketball-Mannschaft gebaut werden) c) Alba hat bereits viele Titel gewonnen und jahrelang Euroleague gespielt.

Ohne diese drei Faktoren wäre meiner Meinung nach ein Ojeda nicht nach Berlin gekommen. Ohne diese Faktoren und Ojeda als Sportdirektor wäre Aíto vermutlich nicht nach Berlin gekommen. Ohne das Einzugsgebiet, die Halle und die EL-Erfahrung hätte Alba keine Wildcards und keine A-Lizenz für die Euroleague erhalten. Das heißt ohne die entsprechenden Startvoraussetzungen wäre die gute Entwicklung Albas in letzter Zeit überhaupt nicht möglich gewesen.

Wo die Grenzen von guter sportlicher und wirtschaftlicher Arbeit liegen sieht man doch sehr gut am aktuellen Halbfinalgegner aus Ludwigsburg. Dort haben Alexander Reil und John Patrick in den letzten 9 Jahren in meinen Augen einen eindrucksvollen Job gemacht und mit das Maximum rausgeholt, was in Ludwigsburg möglich ist - was ist das Ergebnis? Man ist finanziell (sowohl prozentuell als auch vom totalen Etat her) wie sportlich deutlich weiter von der nationalen Spitze entfernt als noch vor einem Jahrzehnt.

Ein anderes Beispiel ist Bamberg. Auch mit Ojeda & Aíto hätte der Standort dort niemals eine A-Lizenz bekommen und die gleiche Arbeit, welche die beiden Spanier bei Alba verrichtet haben, wäre weitaus weniger ergiebig gewesen als das in Berlin der Fall war.

Ich möchte damit keineswegs die tolle Entwicklung von Alba schlechtreden - allerdings sollte man sich in Berlin schon bewusst sein, dass man recht stark von äußeren Faktoren profitiert, die für andere BBL-Standorte schlichtweg nicht möglich sind. Clubs wie Ludwigsburg werden niemals die Voraussetzungen haben wie Alba und werden zu 99% auch nie die Möglichkeit haben Euroleague zu spielen ganz egal wie gut oder schlecht man dort arbeitet.

@Flintstones sagte in Kader FC Bayern Basketball 2022/2023:

@arturobandini65 sagte in Kader FC Bayern Basketball 2022/2023:

… das liest sich alles ganz, ganz komisch - nicht gut, ich mag den ZanMark …

Warum, Abschieben auf bayrisch.

Auch wenn es ironisch gemeint war: Ich halte so einen Beitrag für ziemlich unangebracht. Aus privaten Gründen kann vieles heißen (Trauerfall/schwere Krankheit in der Familie, Depressionen etc.), auf jeden Fall bedeutet es nichts Positives. Daher sollte man darüber eher keine Scherze machen.

Gibt es irgendein Indiz, das darauf hindeutet, dass die Absenz von NWB mit seinen Flitterwochen zusammenhängt? In meinen Augen ist das komplett an den Haaren herbeigezogen und basiert ausschließlich auf den “Fantasien” eines Users hier.

NWB hat Anfang Juli in den USA geheiratet und im Anschluss daran dort seine Flitterwochen verbracht. Diese Woche kam er nach München zurück, bekam seinen Pass (und posierte u.a. mit DBB-Vertretern für Fotos) und sollte dieses Wochenende zum Nationalteam stoßen. Dass er jetzt kurzfristig zurück in die USA muss, hat rein gar nichts mit seinen Flitterwochen zu tun, sondern aller Voraussicht nach einen sehr ernsten, familiären Hintergrund.

Die Kritik an Gordie diesbezüglich ist daher auch schlichtweg Nonsense. Jeder andere Spieler hätte bei plötzlichen privaten Problemen genauso das Team verlassen dürfen.

Prinzipiell ist das hier im Thread schon sehr viel - in meinen Augen ungerechtfertigter - Pessimismus und hat nicht mehr viel mit einer objektiven Diskussion zu tun. Es werden laufend Vergleiche angestellt, die wenig bis nichts miteinander zu tun haben. Auch verstehe ich es hinten und vorne nicht wie man den Bayern-Kader und die Off-Season schon abschließend bewerten will, wenn noch mehrere Positionen offen sind.

Für mich hat das alles Hand und Fuß, was das Management bisher an Entscheidungen getroffen hat. Man kann mich gerne als Glorifizierer bezeichnen, aber viele Posts hier sind wirklich arg negativ und schwer zu lesen. Erinnert mich stark an die Off-Season 2020 als hier seitenlang ernsthaft darüber diskutiert wurde, ob der damalige Kader überhaupt ein Top-Team im EuroCup wäre. Am Ende war man dann eine Posession vom Final Four in der Euroleague entfernt.

Noch ein Denkanstoß zum Thema Kontinuität: 18 der 20 Teams, die in letzten 5 Jahren das Final Four erreicht haben, hatten eine saisonübergreifende roster continuity von >50% (die meisten Teams sogar deutlich über 60%). Das heißt die Eingespieltheit ist ein Kernmerkmal erfolgreicher Mannschaften im europäischen Basketball. Letzte Saison hatte Bayern hier einen Wert von 31%, das war einer der Gründe warum es teilweise recht holprig lief. Daher bin ich überzeugt davon, dass es Sinn macht große Teile des Kaders zu halten, die Fluktuation zu verringern und nur kleinere Anpassungen vorzunehmen. Angesichtsdessen sehe ich keinen Grund für die Weltuntergangsstimmung und die Kritik an der Kontinuität im Kader hier im Thread.

Nächste Woche beginnt endlich die neue Euroleague-Saison, deswegen wage ich mich mal an ein Power-Ranking, was eine schwierige Aufgabe ist, da die Unterschiede zwischen den Teams teils minimal sind und es eigentlich immer 1-2 Über- bzw. Unterperformer gibt, die keiner so recht auf dem Schirm hat. Daher ist es natürlich möglich bzw. sogar sehr wahrscheinlich, dass ich mit meiner subjektiven Sicht teilweise komplett daneben liegen werde. Die Platzierungen beziehen sich jeweils auf das Ende der Hauptrunde.

Insgesamt sehe ich 3 Gruppen innerhalb der 18 Teams: Final-Four-Anwärter (6 Teams), Teams mit Playoff-Chancen (5 Teams) und dem “Best-of-the-rest” (7 Teams).

Final-Four-Anwärter

1. Real Madrid: Eine Kadertiefe, die in der Geschichte der EL ihresgleichen sucht. Für mich damit der Favorit auf den Hauptrunden-Titel. Mit Musa, Hezonja und möglicherweise Campazzo ist auf den kleinen Positionen einiges an Qualität dazugekommen. Eine Schwachstelle könnte die Unerfahrenheit von Chus Mateo als Cheftrainer sein.
2. Olimpia Milano: Ebenfalls ein sehr tiefer Kader, der im Vergleich zur Vorsaison nochmal deutlich verstärkt wurde (Pangos, Voigtmann, Davies). Dazu mit Messina einer der besten Coaches. Das Final Four ist damit fast ein Muss.
3. AS Monaco: Mike James, Jordan Loyd und John Brown ist für mich persönlich das spannendste Trio in der kommenden Saison. Dazu kommen mit Okobo, Diallo, Motiejunas und Hall fähige Rollenspieler im La Roca Team. Ich traue der Mannschaft sehr viel zu, auch wenn ich nicht der größte Fan von S.Obradovic bin.
4. FC Barcelona: Ich bin weder vom Kader noch von Saras’ Coachingstil so wirklich überzeugt, dazu wird die Verletzung von Mirotic das ein oder andere Spiel in der ersten Saisonhälfte kosten. Alles andere als die Teilnahme am Final Four wäre für Barca eine Enttäuschung.
5. Anadolu Efes: Vom Potenzial her sicher höher zu ranken und vermutlich der Top-Anwärter auf den dritten Titel in Serie. In der Hauptrunde erwarte ich allerdings wieder Motivationsprobleme (hinzu kommt noch die Verletzung von Larkin), so dass es nicht für den Heimvorteil im Viertelfinale reichen könnte.
6. Fenerbahce: Mit Itoudis kam einer der besten Trainer nach Istanbul, auch die Verpflichtungen sind alle schlüssig. Das Team muss sich erst einspielen (was den Heimvorteil kosten wird), ist aber dennoch ein legitimer Anwärter auf das Final Four.
   –
   Playoff-Chancen
7. Bayern München: Solange Trinchieri in München arbeitet, wird Bayern immer eine realistische Chance auf die Playoffs haben. Winston wird einer der Senkrechtstarter der Saison werden und das Team zum dritten Mal in Folge in die Playoffs führen.
8. Maccabi: Vom individuellen Können der Spieler ist der Kader eigentlich noch höher einzuschätzen, allerdings halte ich von Coach Oden Kattash gar nichts und die Explosionsgefahr in der Kabine ist sehr hoch (u.a. wegen Wade Baldwin). Für die Playoffs könnte es gerade noch reichen.
9. Olympiacos: Das Team wird bei vielen sicher höher geranked, in meinen Augen hat Oly letzte Saison total überperformed und wird dieseSaison zurück in die Realität geholt. Trotz Coach-of-the-Season-Award bin ich kein Fan von Bartzokas und von dessen Rotationen.
10. Virtus Bologna: Stärken sind ganz klar der Backcourt und Coach Scariolo. Das fortgeschrittene Alter vieler wichtiger Spieler (Teodosic, Bellinelli, Hackett) könnte ein Problem werden. Man wird um die Playoffs mitspielen, am Ende aber knapp scheitern.
11. Partizan: Zeljko dürfte bei der Rückkehr in die EL hochmotiviert sein, insbesondere nach der eher enttäuschenden letzten Saison. Ohne den Startrainer würde ich kaum Chancen auf die Playoffs sehen, mit ihm ist ein Einzug ins Viertelfinale zumindest denkbar.
    –

Best-of-the-Rest
12. Alba Berlin: Die Eingespieltheit des Teams hebt Alba von den restlichen Mannschaften in dieser Gruppe ab. Für eine höhere Platzierung müsste vieles richtig laufen und individuell stärkere Teams schwächeln.
13. Panathinaikos: Auf dem Papier wurden namhafte Spieler geholt, allerdings glaube ich nicht, dass das Team am Ende klicken wird. Gespannt bin ich wie Radonjic auf seiner zweiten Auslandsstation abschneiden wird.
14. Valencia: Ein paar interessante Verpflichtungen, die ihren Durchbruch schaffen könnten (Harper, Radebaugh), dazu die ewigen Dubljevic und van Rossom. Mumbru als Coach ist eine spannende Personalie, wird aber einiges an Lehrgeld zahlen müssen.
15. Zalgiris: Verbessert zum letzten Jahr (was auch nicht schwer war), individuell ist das aber ziemlich limitiert. Keenan Evans und Ignas Brazdeikis dürften starke (empty) Stats auflegen.
16. Asvel: In Frankreich klar von Monaco als Nummer 1 abgelöst, die einheimischen Routiniers de Colo und Lauvergne werden das ein oder andere Spiel gewinnen, darüber hinaus ist die Qualität des Kaders aber sehr überschaubar. T.J. Parker ist für mich der heißeste Kandidat für den ersten Trainerwechsel der Saison.
17. Baskonia: Ein unrunder Kader an allen Ecken und Enden. Ein paar interessante Spieler (Howard, Thompson), aber mit dem Budget von Baskonia sollte man deutlich mehr machen können. Mal schauen, ob Penarroya das Saisonende in Vitoria erleben wird.
18. Crvena Zvezda: Mit Kalinic und Radonjic haben die beiden Erfolgsgaranten der letzten Saison das Team verlassen. Gegangen ist damit auch die Aussicht auf eine Überraschung, dem diesjährigen Kader plus Coach traue ich sehr wenig zu.

Mit Campazzo braucht man auch kein Mitleid haben. Als er bei Zvezda unterschrieben hat, war der temporäre Transfer-Bann gegen den Verein schon ausgesprochen. Das heißt, er wusste, auf was er sich einlässt. Wenn er dann trotzdem nach Belgrad geht, ist er gewissermaßen selbst schuld jetzt in dieser blöden Lage zu stecken. Dass die Aussagen und Versprechungen der Zvezda-Verantwortlichen stets mit großer Vorsicht zu genießen sind, ist nichts Neues. Was Präsident Covic heute morgen im serbischen Fernsehen schon wieder für Aussagen in Richtung Verschwörungstheorien rausgehauen hat, passt auf keine Kuhhaut.

Was ich nicht verstehe ist, warum hier sämtliche Beiträge von allen beteiligten Usern mal wieder downgevoted werden - genau wegen solcher Diskussionen auf sachlichem Niveau sind wir doch alle hier auf SD…

@arturobandini65 Wenn Putin die Propaganda-Wirkung von sportlichen Erfolgen so egal wäre, hätte es in Russland im letzten Jahrzehnt kaum ein staatlich organisiertes Doping-Programm gegeben. Von der Ausrichtung von Großereignissen (Fußball WM, Winterolympia, Formel 1) mal ganz zu schweigen. Daher bin ich der Meinung, dass man Putin durchaus treffen kann mit Sanktionen im Sportbereich.

Nachdem das Thema hier vor einigen Wochen hohe Wellen geschlagen hat, wundert es mich fast, dass sich noch niemand dazu geäußert hat: Die Intervention von Alba & dem Fanblock bei der Euroleague bezüglich dem Einsatz von Megafonen war erfolgreich und es dürfen ab sofort wieder Megafone in den Hallen verwendet werden.

https://block212berlin.de/2022/11/16/euroleague-respektiert-fankultur/

Gordie hat in den letzten Wochen alles in allem einen überragenden Job gemacht, aber heute hat er für mich das Spiel in gewisser Weise vercoached. Schröder saß in der zweiten Halbzeit genau 3 Sekunden auf der Bank, dementsprechend platt war er am Ende (kein Vorwurf). Auch NWB in der 2.Halbzeit für meinen Geschmack zu lange auf der Platte, der war in der Crunchtime auch stehend K.O.

Zu Theis: Sicher nicht sein bestes Spiel heute, aber er hatte mit +9 den besten ± Wert der deutschen Mannschaft und den drittbesten insgesamt nach Díaz und Rudy.

Apropos Díaz: Für mich eine der Geschichten dieser EM. Während der Vorbereitung erst nachnominiert, nachdem sich Llull verletzt hat und heute mit seiner überragenden Defense in der 2.Halbzeit gegen Schröder mehr oder weniger der Matchwinner für Spanien. Sein ± Wert von +25 spricht Bände in so einem engen Spiel. Die drei K.O.-Spiele hat Spanien mit insgesamt 23 Punkten gewonnen, mit Díaz auf dem Feld standen sie bei +52 in diesen Partien. Absurd stark. Auch seine Aufmunterung an Dennis kurz nach Spielende war fantastisch.

Vor Scariolo kann man nur den Hut ziehen, das war heute ein weiteres Mal eine Coaching Clinic. Besser kann man nicht coachen. Was er in seinen beiden Amtszeiten herausgeholt hat, sucht seinesgleichen in der Geschichte des europäischen Nationalmannschafts-Basketballs. Insgesamt ist die Arbeit beim spanische Verband aktuell unerreicht: Diesen Sommer standen die spanischen Teams (Jugend männlich&weiblich, jetzt die Herren) in 9/9 Endspielen. Wahnsinn.

Dieser Thread zaubert mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht - wobei oftmals ist es mehr ein Paradebeispiel für Fremdschämen. Mit diesem Kader war vor der Saison ein Platz im gesicherten Tabellenmittelfeld realistisch und genau dort steht man jetzt auch. Abstiegsgefahr war nie vorhanden und wird auch kein Thema mehr werden.

In dieser schwierigen Saison steht man trotz des langfristigen Ausfalls der Schlüsselspieler Mushidi und Meißner im Niemandsland der Tabelle - in meinen Augen kann man das absolut als Erfolg werten und ist eine Bestätigung für den sympathischen Ansatz, der in Braunschweig gefahren wird. Soweit ich das beurteilen kann macht Strobl einen guten Job bei den Löwen und ist genau der richtige Mann für das Konzept, da die Talente auch vor allem wegen ihm nach Braunschweig kommen. Die jungen Spieler bekommen viel Spielzeit, um sich zu zeigen und zu entwickeln und trotz Personalproblemen und ohne Nachverpflichtung (Allen gegen Velicka sehe ich als Tausch an) kommt man gut über die Runden.

Natürlich sind die Niederlagen gegen Hamburg oder Bonn aus Fan-Sicht ärgerlich, aber solche Spiele passieren mit einer jungen Mannschaft nun mal und gehören zum Reifeprozess dazu. Insgesamt ist man definitiv auf dem richtigen Weg. Wenn dann trotzdem Woche für Woche hier Kritik auf allerhöchstem Niveau geübt wird (wobei Niveau passt hier nicht, denn niveauvoll sind die Posts der betreffenden User ganz sicher nicht, sondern lassen mehr jeglichen Respekt vermissen), muss man das als neutraler Beobachter des Standorts Braunschweig nicht verstehen. Mir tun nur die Verantwortlichen der Löwen etwas leid, die im Rahmen ihrer Möglichkeiten einen super Job machen und sich dann zum Dank mit solchen “Fans” herumärgern müssen.

@mediastic Zwar hier off-topic, aber ich will das nicht unwidersprochen stehen lassen: Du verwechselst hier Ursache und Wirkung. Wenn Deutschland nicht so eine beschämend niedrige Impfquote hätte, wären Impfdurchbrüche etc. kaum der Rede wert und wir hätten deutlich entspanntere Monate vor uns.

Man muss nur kurz nach Spanien schauen, um zu sehen, was eine entsprechende Impfquote auch für positive Auswirkungen auf Basketballspiele hat: Aktuelle Inzidenz ist dort landesweit 41 und letztes Wochenende waren bei 8 von 9 ACB-Spielen wieder über 4.000 Leute in der Halle. Zum Vergleich: In der BBL hatte genau eins von 9 Spielen eine Zuschauerzahl >4.000 (Bonn-Würzburg) und gerade mal zwei weitere Spiele gerade so >3.000.

Ich finde den Auftritt von Kerr auch null fragwürdig, sondern einfach nur stark. Ich würde mir wünschen, dass viel mehr Sportler ihre Stimme erheben und auf Missstände in der Gesellschaft hinweisen - die Wahrscheinlichkeit, dass sich in Bezug auf Waffenbesitz in den USA etwas ändert ist leider verschwindend gering, aber wenn überhaupt wird das nur geschehen durch erhöhten&konstanten Druck möglichst vieler gesellschaftlich relevanter Akteure auf die entsprechenden republikanischen Politiker*. Besser ausdrücken wie traurig die Situation mit Amokläufen an Schulen ist als Kerr kann man kaum, daher Chapeau!

*der republikanische Governor von Texas (Greg Abbott) hat vor einigen Jahren die Texaner dazu aufgefordert mehr Waffen zu kaufen, um Kalifornien wieder als Bundesstaat mit den meisten Waffenkäufen zu überholen. No more words needed.

Nachdem das Final Four nun zu Ende gegangen ist, möchte ich noch ein paar Eindrücke aus Belgrad teilen:

Wie immer traf man viele bekannte Gesichter und der Austausch mit der Basketball-/Sport-Business-Community war das ganze Wochenende über von der EL gewohnt gut organisiert. Positiv hervorzuheben waren die Olympiacos-Fans, die für eine herausragende Stimmung in der Halle gesorgt haben und auch die alten Recken Printezis&Spanoulis entsprechend verabschiedet/gefeiert haben. Bedenklich aus EL-Sicht ist allerdings wie klein die anderen Fangruppen jeweils waren: Efes & Barca hatte jeweils um die 500 Leute vor Ort, bei Real waren es maximal 25-30. Sprich ohne die Oly-Fans hätte eine recht triste Atmosphäre in der Halle geherrscht.

Negativ auffällig war die desaströse Organisation der Stadt Belgrad als Betreiber der Stark Arena. Nach dem ersten Halbfinale war in der ganzen Halle das Essen ausverkauft, Speisekarten (lieblos ausgedruckt auf weißem A3-Papier) waren nur auf Serbisch verfügbar, Kartenzahlung war nicht möglich und Merchandise-Artikel waren nach dem ersten Tag quasi vergriffen (der Bierpreis von 5€ war für serbische Verhältnisse auch extrem hoch). Ich will gar nicht wissen wie viel Geld die Hallenbetreiber da verschenkt haben, wenn man weiß, dass 75% der Gäste aus dem Ausland kommen. Das Catering&die Räumlichkeiten im Hospitality-Bereich waren des Events auch nicht würdig und zwei Klassen unter dem Niveau in anderen Arenen.

Noch dazu wurde die routinemäßige Sperrung der Halle am Donnerstag zum Security-Check von den örtlichen Behördern ohne Ankündidung zwei Stunden nach hinten versetzt, so dass die Pre-Events in der Halle nicht wie geplant von statten gehen konnten (und alle Gäste der EL&Journalisten zwei Stunden vor der Halle in der Sonne stehen mussten). Zwischen den Halbfinals gab es keine Kontrollen mehr und auch ohne gültige Karte wäre man problemlos in die Arena gekommen. Ob es zudem Hunderte Polizisten in USK-Montur in der Halle benötigt, sei auch mal dahingestellt.

Sportlich war das Event großartig (insbesondere die beiden Halbfinals), das Drumherum war dagegen stark ausbaufähig im Vergleich zu früheren Final Fours.

Ich bin ehrlich gesagt schockiert über die Nominierung von Saibou - was für ein Armutszeugnis für den DBB! Kann man nur hoffen, dass noch mehr (ehemalige) Nationalspieler wie Basti Doreth sich zu dem Thema äußern…

Ich möchte nicht die Euphorie ersticken, aber ich verstehe nicht ganz woher die Euphorie hier im Thread kommt. Alles andere als Abstiegskampf bis zum Saisonende wäre für mich eine Überraschung.

Die Doppel-Lizenzler sind (noch) relativ weit davon entfernt in der BBL sinnvolle Minuten geben zu können und mit einer 8er-Rotation konnte man vor 15 Jahren vielleicht erfolgreich sein, in der heutigen Zeit aber nicht mehr. Verletzungen kommen im Saisonverlauf erfahrungsgemäß immer und bei höherer Spielzeit steigt das Risiko natürlich umso mehr. Wenn dieser Kader aber eines nicht verkraften kann sind es verletzungsbedingte Ausfälle.

Kommen wir zur Qualität der 8 (vermeintlichen) Leistungsträger: Krämer war bei Bayern unspielbar, vor allem defensiv reichte sich da Fehler an Fehler. Er hat sicher das Potenzial ein Rollenspieler in der BBL zu sein, aber vom Leistungsvermögen Jallows (mit dem er hier verglichen wurde) ist er meilenweit entfernt. Bei Amaize vs Meißner ist es nicht groß anders. Falls Amaize fit bleibt, kann er hoffentlich in eine größere Rolle hineinwachsen (ich würde es ihm wünschen, da er ein sehr sympathischer Typ ist), aber habe da meine Zweifel. Bis auf 2-3 Spiele in den Playoffs war das eine recht enttäuschende Saison von ihm und ob mit 27 noch der große Sprung kommt wird sich zeigen.

Brown ist eine komplette Wundertüte, in meinen Augen selbst im besten Falle ein klares Downgrade zu Robinson. Von Sehnal würde ich mir - zumindest in der ersten Saisonhälfte - nicht allzu viel erwarten, die tschechische Liga hat von Nymburk mal abgesehen mehr Pro B Niveau. Für ihn spricht sein Alter, aber von den Fähigkeiten Velickas dürfte er weit entfernt sein. Klassen halte ich für maximal solide (Wandervogel, der im Oktober 30 wird) qualitativ auch hier für meinen Geschmack eine Verschlechterung im Vergleich zu Schilling.

Turudic und van Slooten sind solide Rollenspieler, nicht mehr und nicht weniger. Die beiden werden kaum über Sieg und Niederlage entscheiden. Gleiches gilt auch für Peterka. Was den Coach angeht würde ich zum jetzigen Zeitpunkt auch eher ein Fragezeichen setzen. Das Experiment kann gutgehen, aber kann genauso auch nach hinten losgehen. Müsste ich mich zwischen Ramírez und Strobl entscheiden würde meine Wahl auf Zweiteren fallen, die Kaderzusammenstellung in Gießen überzeugt mich deutlich mehr und was Strobl letzte Saison geleistet hat war aller Ehren wert.

Alles in allem scheint das Geld in Braunschweig schon sehr knapp zu sein, anders kann ich mir diesen Kader, der einen klaren Rückschritt zur vergangenen Saison bedeutet, nicht erklären. Das Team ist an vielen Ecken auf Kante genäht und es müsste schon vieles (überraschend) gut laufen, damit die Löwen eine sorgenfreie Saison erleben. Ich stehe dem Standort neutral gegenüber, das letztjährige Konzept hat mir persönlich gut gefallen, das unwürdige Verhalten gegenüber Releford hat dagegen einige Sympathien gekostet. In ein paar Monaten wissen wir mehr, aber alles andere als Abstiegskampf halte ich für Augenwischerei und man sollte froh sein wenn am Saisonende der Klassenerhalt auf der Habenseite steht. Für mich haben die Löwen zusammen mit Heidelberg und dem MBC aktuell den schwächsten Kader der Liga.

@Henk Könnte daran liegen, dass Katar keinen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen einen Nachbarstaat begonnen hat. Davon abgesehen betreibst du mit deiner Argumentation genau das appeasement, welches du eigentlich kritisierst.

Ich weiß nicht, was noch passieren muss, damit du einen Ausschluss russischer Teams für gerechtfertigt halten würdest. Müssen sie erst noch ein zweites Land angreifen? Der Westen zeigt in den letzten Tagen endlich klare Kante gegen Russland und dazu gehört eben auch der Sport als ein Aspekt. Klar verurteilen viele Russen das, was gerade vorgeht, aber da hält sich mein Mitleid stark in Grenzen. Mitleid verdient haben dagegen die Ukrainer, die sich jetzt ungewollt und unverschuldet im Krieg befinden und deren Land gerade zerstört wird.

Das war eine starke Leistung heute und offensiv sah das endlich einmal flüssig aus. Warum es hier jetzt quasi gar nicht um das Spiel geht, sondern wieder ausschließlich um die Aussagen Trinchieris auf der PK ist mir nicht ersichtlich. Auf die Beiträge einzelner Provokateure hier im Thread einzugehen lohnt sich hinten und vorne nicht - einfach ignorieren. Stattdessen freue ich mich lieber über die vielen Minuten für George, über die heute mal sehr ausgeglichene Minutenverteilung und über den überzeugenden Sieg gegen den bisherigen Tabellenführer.

Weiß nicht, ob es hier oder im NBA-Thread besser passt: Stephen A. Smith verlinkt in seinem Rant den falschen Devin Booker (nämlich den von Fenerbahce und nicht den von den Suns) und dieser reagiert spitze darauf.

Stephen A. Smith:
I have never been more wrong. I can’t believe how great the @ dallasmavs look — and how pathetically awful the @ Suns look. @ CP3 & @ DevinBooker31 have been no-shows. I can’t believe this.

Devin Booker:
"I didn’t know I was supposed to show up. I had a game in Istanbul the same day. I’ll be ready next time."

@bemha Du bringst hier die gleichen Kritikpunkte auf, die du in regelmäßigen Abständen schon in den vergangenen Jahren zur Diskussion gestellt hast. Ich vermute stark, dass sich das nicht mehr ändern wird solange Marko Pesic bei Bayern am Werk ist. Einzig die These, die du vor zwei Jahren wochenlang aufgestellt hast, dass Bayern wegen der damaligen Anstellung von Stefan Ziffzer kurz vor der Insolvenz stehen würde, taucht - überraschenderweise - nicht mehr mit auf.

Djedovic: Hast du dir den Podcast mit ihm letztens angehört? Darin sagt er ziemlich deutlich, dass sein Körper die Belastungen einer EL-Saison nicht mehr mitmacht und er es daher bevorzugt in der CL zu spielen, da er so mehr Zeit zur Regeneration hat. Damit ist auch klar, warum es aus Bayern-Sicht richtig war im Sommer getrennte Wege zu gehen.

Deutsche Spieler: Hier im Thread konnte man im Sommer seitenlang Beschwerden lesen warum Bayern national in den letzten Jahren Alba den Vortritt lassen musste und warum nicht mehr Budget in die deutsche Rotation gesteckt wurde. Es ist nun mal nach wie vor so, dass Bayern etat-technisch einfach nicht in der Lage ist starke deutsche Spieler zu holen und gleichzeitig in der EL gut aufgestellt zu sein. Das heißt, man muss sich entscheiden auf welchen Wettbewerb man mehr Fokus legt. In den vergangenen Jahren war es die EL, diese Saison sind es die nationalen Wettbewerbe. Liest man viele Beiträge hier vom Sommer ist das Management damit dem Rat vieler User gefolgt und jetzt ist es auf einmal auch wieder nicht recht? Was ist denn nun gewünscht? Solange Bayern nicht einen signifikanten Sprung beim Etat macht wird das immer so sein, dass man entweder bei den deutschen oder bei den internationalen Spots Abstriche machen muss.

Nachwuchs: Es ist nichts Neues, da das Thema mehrfach diskutiert wurde, aber welches EL-Team setzt denn auf den eigenen Nachwuchs? Und vor allem, wer hat damit noch Erfolg im Sinne einer realistischen Chance auf die Playoffs? Playoff-Teilnahmen in der EL und Spielzeit für Eigengewächse beißen sich und sind quasi nicht kombinierbar. Ausnahmebeispiel war hier immer Real Madrid, die haben diese Saison bisher genau 46 min Einsatzzeit an Spieler aus dem eigenen Nachwuchs verteilt. Wer von den aufgezählten Vrcic, Obiesie, Binapfl & Co wird denn mal EL-Niveau haben und wäre damit eine Verstärkung für Bayern? Schaut man sich mal die Top-5 der EL diese Saison an, erzielen dort die nationalen Spieler übrigens 20%, 15%, 13%, 6% und 2% der Punkte des jeweiligen Teams in der EL. Damit wären wir wieder beim Punkt von oben, dass in der EL Ausländer über Wohl und Wehe entscheiden, in der nationalen Liga aber ohne qualitative Deutsche nichts läuft in Bezug auf den Titel. Ein nicht aufzulösender Widerspruch für Bayern aktuell und in den letzten Jahren.

Konzept: Welcher Verein in Deutschland und auch in der Euroleague hat denn ein klares Konzept? Und welches der Konzepte wird langfristig gelebt und hängt nicht nur mit einem einzelnen Trainer zusammen? Und welcher Verein verfolgt dieses Konzept aus Überzeugung und nicht aus Kostengründen? In der BBL fallen mir da Alba und Ulm ein, in der Euroleague ehrlich gesagt niemand. Es sei denn man zählt gute Ausländer teuer zu bezahlen mit Geld aus oftmals fragwürdigen Quellen als Konzept.

Alles in allem sind das lange bekannte Kritikpunkte, die alle nicht wirklich zutreffen, wenn man sich etwas intensiver mit den einzelnen Punkten auseinandersetzt. Vieles davon wird sich auflösen, falls Bayern den Etat nochmal um ~10 Mio steigern könnte. Bis dahin muss man sich damit abfinden, dass die Lage so ist wie sie ist.

Edit sagt noch @knicksfan_24 , dass Lo in Berlin die ersten zwei Monate nicht geschont wurde, sondern verletzt war und deswegen nicht zum Einsatz kam. Mir ist außerdem kein Beispiel bekannt (weder in der EL noch in der NBA), wo ein Spieler, der die EM gespielt hat, in den ersten Saisonwochen geschont wurde.

Die Choreo der Bamberger Fans gestern war übrigens richtig stark, sowas sieht man im deutschen Basketball leider sehr selten!

Interessantes Interview mit Joe Voigtmann, in dem er ausführlich die aktuelle Situation aus seiner Perspektive schildert und von seiner recht abenteuerlichen Abreise aus Moskau berichtet.
https://www.kicker.de/892702/artikel/voigtmann-ich-konnte-einfach-nicht-in-russland-bleiben

Leute, hört euch doch einfach den Podcast an wenn euch das Thema so interessiert. Es dürfte in den letzten Jahren kaum Vergleichbares gegeben haben zu den sehr selbstkritischen Aussagen Trinchieris im Podcast. Noch dazu wäre es nicht nötig gewesen den Zwischenfall in dieser Ausführlichkeit zu behandeln wie es Trinchieri getan hat. Ein einminütiges Pre-Game-Interview bei Magenta hätte da deutlich weniger Insights gebracht.

Insgesamt sind die 1,5 Stunden sehr gut investierte Zeit, es werden etliche interessante Themen besprochen und man muss Dré generell mal ein Lob aussprechen für den Podcast.

Wahnsinn wie viel Negativität man hier im Thread lesen muss (leider ein Phänomen aktuell in vielen Vereins-Threads). Habt doch mal ein wenig Vertrauen in euren Club und die Verantwortlichen. Ludwigsburg hat die letzten Jahren fast immer überperformed und mit das Maximum aus den Möglichkeiten herausgeholt.

Jetzt wird ein Spiel gegen ein gutes Rostock verloren und sofort wird hier der Teufel an die Wand gemalt. Verstehe ich wirklich 0,0, da die Auftritte davor gezeigt haben, dass die Mannschaft viel mehr Potential hat als ihr hier vor Saisonbeginn zugetraut wurde. Für mich einfach unverständlich wie man als Fan einer Mannschaft das Glas immer halb leer sieht und keinerlei Optimismus & Vertrauen hat.

Vielleicht sollte man Obst auch verletzt spielen lassen. Schon beeindruckend, dass er auch mit der Nicht-Wurf-Hand von der Dreierlinie so treffsicher ist.

Wer sich mal ein bisschen intensiver mit dem Business Model der Euroleague & der EL-Clubs beschäftigen möchte, dem sei das kürzlich erschienene neue Paper der European Basketball Advisory Group empfohlen (einer der Autoren ist der großartige Cem Karamürsel). Alle Bereiche, in denen die Euroleague (gravierende) strukturelle Probleme hat (u.a. Governance, Finance, Legal), werden ausführlich behandelt. Auch wenn man sich schon länger mit der Business-Seite der Euroleague befasst, ist das Paper sehr lesenswert.

https://eb-advisorygroup.org/wp-content/uploads/2022/06/EBAG_Quo-Vadis-Euroleague-Basketball_Final.pdf

@basketballwelt00 Du hast deinen Standpunkt hier jetzt x-fach wiedergegeben. Auf Gegenargumente, die mehrfach angeführt wurden, scheinst du nicht eingehen zu wollen. Daher ist eine weitere Debatte hier in meinen Augen relativ zwecklos und wenig zielführend.

Ich finde es ehrlich gesagt relativ respektlos wie hier von manchen Usern über Radonjic gesprochen wird. Er hatte bei Bayern 1,5 ziemlich erfolgreiche Jahre, für die man ihm aus Münchener Sicht immer noch dankbar sein sollte. Ich denke gerne an diese Zeit zurück, die in meinen Augen mehr das Gegenteil einer dunklen Zeit war (bezogen auf die Zeit bis Sommer 2019, das letzte halbe Jahr unter Radonjic war natürlich dann nichts mehr).

Es gibt verschiedene Coaching-Stile, die zum Erfolg führen können. Nicht jeder gute Trainer muss ein Lautsprecher an der Seitenlinie und während Auszeiten sein. Zudem sollte man anmerken, dass sich das Englisch von Radonjic seit seinem Abgang aus München merklich verbessert hat. Wenn seine Sprachkenntnisse jetzt immer noch angeführt werden, spricht das eher dafür, dass man länger kein Interview mit Radonjic mehr gesehen hat.

@Exilfranke Danke für den ausführlichen Beitrag! Deine Meinung ist völlig legitim und valide begründet, ich teile sie dennoch nicht!

Die kurzen Interviews nach Spielende auf dem Parkett sind komplett nutzlos (was die Euroleague auch weiß), ich finde ich es schwierig bis unmöglich aus diesen 2-3 Standard-Sätzen irgendetwas herauszulesen bzw. reinzuinterpretieren.

Dass Coaches bei Pressekonferenzen die Journalisten unterbrechen ist Usus in den meisten Ländern (vor allem in Südeuropa) und Deutschland stellt diesbezüglich mal wieder für Ausnahme dar.

Trinchieri fragwürdiges Verhalten zu unterstellen ist eben die deutsche Sichtweise auf das Thema - dies ist im Ausland anders. Ich habe kürzlich mit Donatas Urbonas unter anderem zum Thema AT - Jason George gesprochen: Basketnews hat sich damals dagegen entschieden darüber zu berichten, weil es in ihren Augen keine große Sache war (und Basketnews berichtet wirklich über alles, was die EL betrifft). Ähnlich ist es beim Thema Lucic: Im Ausland erntet man regelmäßig erstauntes Kopfschütteln wenn man vom Image Lucic’s in Deutschland erzählt. Als Flopper oder dreckigen Spieler nimmt ihn im Rest Europas niemand wahr, das ist ein ziemlich deutsches Phänomen.

Über die Thematik könnte man sehr intensiv diskutieren, da es viele verschiedene Facetten zu berücksichtigen gibt, aber ich versuche mich mal möglichst kurz zu halten: Bodiroga ist in meinen Augen die falsche Wahl für die neu geschaffene Position.

Bodiroga war der kleinste gemeinsame Nenner der Fraktion, die Bertomeu loshaben wollte, darüber hinaus gibt es keinerlei Konsens, was unter der Führung von Bodiroga strategisch mit dem Wettbewerb passieren soll. Im Headquarter der Euroleague wurde im vergangenen Halbjahr sehr viel Zeit darin investiert verschiedene strategische Modelle auszuarbeiten, die allerdings allesamt von den Clubs abgelehnt wurden ohne in irgendeiner Form einen eigenen Vorschlag/eine eigene Idee in der Hinterhand zu haben.

Das zeigt mal wieder, dass im Management von den meisten EL-Vereinen kaum Experten sitzen, die ökonomische Fähigkeiten und Visionen besitzen. Zu oft werden wichtige Positionen im Management mit namhaften Ex-Spielern besetzt, die kaum Wissen haben, was den Business-Teil des Profi-Basketballs betrifft. Darüber hinaus wird zumeist viel zu wenig vom Etat in das Backoffice gesteckt, da die Maxime vorherrscht möglichst viel Geld in den Spielerkader zu investieren. Da verwundert es nicht, wenn die fähigen Leute im Sportbusiness es vorziehen in anderen Disziplinen und Ligen zu arbeiten, die mit mehr strategischem Weitblick vorgehen.

Das heißt Bodiroga muss von Tag 1 an ein neues Konzept für die Zukunft der Euroleague erarbeiten, was angesichts der unterschiedlichen Interessenlage unter den Stakeholdern eine echte Herkules-Aufgabe ist. Da Bodiroga’s bisherige Management-Stationen in Rom und beim serbischen Verband nicht gerade von Erfolg gekrönt waren, habe ich große Zweifel, dass er der richtige Mann für diese herausfordernde Aufgabe ist.

Zu begrüßen ist, dass die bisherige Rolle von Bertomeu auf zwei Leute aufgeteilt wird, auch wenn der Schritt viel zu spät kommt. Ob dann Marshall Glickman allerdings die Idealbesetzung ist, sei auch mal dahingestellt. Er besitzt ausschließlich Erfahrung im NBA-Kosmos und dort erfolgreiche Konzepte lassen sich im europäischen Basketball in den meisten Fällen schwer bis gar nicht anwenden, da die Ausgangsbedingungen komplett unterschiedlich sind.

BasketNews hat heute einen längeren Artikel zum neuen Kader der Bayern veröffentlicht. Da Zipser als einer der erfahrenen Eckpfeiler, die für den Einzug in die EL-Playoffs letzte Saison verantwortlich waren, genannt wird, dürfte der Journalist (Orazio Cauchi) nicht den tiefsten Einblick zu den Bayern haben. Interessant finde ich allerdings die Einschätzung zweier namentlich nicht genannter Scouts zu den drei Neuverpflichtungen aus der NBA/G-League:

Winston:

• Scout 1: “He’s a point guard of great mental responsiveness, vision, and nerve to play for a coach like Andrea Trinchieri. He’s also a tough player on the defensive end of the court, something that coach Trinchieri always appreciates. Having played for coach Tom Izzo, he already has a certain type of mentality that I believe could be a good fit under Trinchieri.”
• Scout 2: “It’ll be very interesting to watch him playing with Bayern. Personally, I believe that Winston will be very effective and a great fit next to Weiler-Babb, Hunter, and Lucic. I think he has the right skill set for coach Trinchieri and Bayern.”

Gillespie:

• Scout 1: “Gillespie has shown his value in G League, but he’s still pretty raw as a player. He has a great body and very good rebounding instincts, but he still needs to work on his offensive game and polish some of his defensive moves. For me, the real issue is if he’ll be able to maintain a certain level of activity for many minutes at the EuroLeague level. The level of activity and concentration required in the G League is not as high as in EuroLeague.”
• Scout 2: “Gillespie is kind of a project sign, in my opinion. He’s a good player but still raw. He needs to polish his game to become a prolific roll & cut big man here in Europe. But for sure, having Andrea Trinchieri as head coach could help him improve his game.”

Bonga: (hier gibt es nur eine Scout-Einschätzung)
“Personally, I love the idea of Bonga being back in European basketball. He has a style of play that, in some ways, can be compared to the one of Will Clyburn. Of course, he’s not a natural scorer like Will, but physically they have common aspects. I believe that to really help Bayern. He needs to change his style a little bit, he needs to be more of a team guy and less selfish as a player. If he can make that switch, I believe he’ll be able to make a big contribution to the team.”

https://basketnews.com/news-178229-a-different-strategy-for-the-same-goal-inside-bayern-munichs-offseason.html

Die dpa hat einen ziemlich guten Artikel über die Zukunft des Fußballs veröffentlicht und worauf es für Fußball-Vereine in den nächsten Jahren ankommt. Die Takeaways kann man quasi 1:1 auch auf die BBL und die dortigen Clubs übertragen. Damit wird vielleicht für den ein oder anderen etwas greifbarer wie das Konzept von S-Nation aussehen wird. Anbei ein paar von mir ausgesuchte Stichpunkte aus dem Artikel:

• Geht es nach den Verantwortlichen von Manchester City, wird man ein Heimspiel des englischen Meisters bald auch im eigenen Wohnzimmer miterleben können. So als wäre man live dabei. Als erster Fußball-Club der Welt will City sein Stadion in einer virtuellen Welt nachbauen, dem Metaverse. Fans sollen sich dann nur noch eine spezielle Brille aufsetzen müssen, um sich wie im richtigen Stadion zu fühlen. Und der Club kann in seiner virtuellen Arena unbegrenzt Eintrittskarten verkaufen. Das ist grob gesagt der Plan.

• Der Zukunftsforscher Marcel Aberle vom Zukunftsinstitut in Frankfurt am Main und Wien glaubt zwar nicht, «dass ein virtuelles Stadionerlebnis jemals ein echtes Stadionerlebnis ersetzen kann». Er warnt aber gerade den deutschen Profifußball davor, diese technischen Entwicklungen nicht zu verschlafen. Denn eine Generation, die mit Smartphones und Sozialen Medien aufwächst, wolle ein Sportereignis nicht mehr bloß 90 Minuten passiv konsumieren. «Fußball-Clubs stehen in Konkurrenz zu allen anderen Erlebnisbranchen, nicht bloß zu anderen Fußball-Clubs. Und ich habe häufig das Gefühl, dass viele das noch nicht verstehen», sagte Aberle der Deutschen Presse-Agentur.

• Im März besuchte er in den USA ein Basketball-Spiel der Brooklyn Nets. Es sei «ein Wahnsinn, was man dort in Sachen Interaktion mit und Bindung an die Zuschauer unternimmt», erzählte der IT-Experte. «Jeder Fan konnte sein eigenes Video vom Handy auf die große Leinwand in der Halle projizieren.» Beim Fußball dagegen sehe er in dieser Hinsicht «noch viel Spielraum und null Kreativität».

• In den USA gibt es dafür ein Beispiel, das nicht 1:1 mit dem Fußball zu vergleichen ist, aber dennoch eine alarmierende Wirkung auf Meeske hat. Baseball war der Nationalsport des 20. Jahrhunderts in Amerika - bis er es im Gegensatz zum American Football und dessen erfolgreicher Profiliga NFL versäumte, sich für eine junge Zielgruppe zu öffnen. Baseball-Spiele dauern teilweise drei Stunden. Junge Leute finden sie oft langweilig. Und so sahen das entscheidende Spiel der vergangenen Baseball-Saison in den USA nur 11,75 Millionen Fernsehzuschauer, während beim Super Bowl 99 Millionen einschalteten. Dem bekanntesten Baseball-Profi Mike Trout folgen bei Instagram 1,9 Millionen Menschen. Bei Football-Star Odell Beckham Jr. sind es 16 Millionen.

• Und so schauen der Grafikdesigner Borsche, der Zukunftsforscher Aberle und der Fußball-Manager Meeske zwar aus drei unterschiedlichen Perspektiven auf den deutschen Profifußball, kommen aber alle zu einem ähnlichen Urteil. «Fußball-Clubs sind auf der strategischen Ebene häufig sehr schlecht aufgestellt», so Aberle.

https://www.zeit.de/news/2022-05/31/verliert-das-massenthema-fussball-die-junge-generation?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F

@Flintstones Du verstehst nicht, um was es geht. Den Security-Mann auf das Problem aufmerksam machen war richtig - aber was für einen Unterschied macht es, ob der Security-Mitarbeiter einen Migrationshintergrund hat oder nicht? Das ist in dem Fall völlig irrelevant und der Hinweis darauf ist einfach nur unangebracht.

Zwei Punkte, die für meinen Geschmack hier nicht ganz richtig diskutiert werden:

1. Giffey hat bei Murcia einen temporären Vertrag unterschrieben als Ersatz für den verletzten James Anderson. Dieser Vertrag wäre so oder so in knapp 3 Wochen ausgelaufen. Daher wird der Buyout entsprechend niedrig sein. Ich würde auf einen Betrag im Bereich 10-15k tippen.

2. Giffey hat bei EL-Teams außerhalb Deutschlands keinerlei Marktwert (mehr). Es hatte schon seinen Grund, dass Giffey im Sommer monatelang vereinslos war. Auch Alba & Bayern haben im Sommer dankend abgelehnt. Dementsprechend billig ist er aktuell zu haben. Da ein Multi-Year-Contract im Raum steht (ich würde auf 2,5 Jahre tippen), wird Giffey aufgrund der Länge des garantierten Vertrags weitere Abstriche machen. Ich würde ihn gehaltstechnisch in München auf eine Stufe mit Corey Walden und Ognjen Jaramaz setzen. Das dürften dann um die 200k netto im Jahr sein. Das ist immer noch ein stattliches Gehalt, aber ist weit unter dem, was Giffey vor 1-2 Jahren in Verhandlungen mit Bayern hätte aufrufen können. Dass er in München nun super reich wird (für einen Basketballer in Deutschland), halte ich für sehr unwahrscheinlich.

Neumodisch ist in dem Fall nicht ganz zutreffend, QED ist lateinisch für Quod Erat Demonstrandum (auf Deutsch: Was zu beweisen war). Die Abkürzung ist eigentlich recht weit verbreitet und ist unter anderem aus dem Mathematik-Unterricht bekannt.

Was ich allerdings nicht verstehe: Warum fragt man hier nach einer Erklärung, wenn man das Problem selbst innerhalb von 5 Sekunden durch eine simple Google-Suche lösen kann?

@bemha

Ziffzer: Vielleicht, weil jedes mittelständische Unternehmen der Größe der Bayern Basketballer einen CFO braucht? Nur, weil man einen erfahrenen Geschäftsführer wie Stefan Ziffzer holt (der seit langem in München lebt) heißt das nicht, dass man finanzielle Probleme hätte.

Kader: Man hatte zu Saisonbeginn 8 Ausländer und 7 Deutsche unter Vertrag, dazu die drei Nachwuchsspieler Sillah, Kalu und Kharchenkov. Seitdem ist Giffey für Sisko dazugekommen, George wurde nach Chemnitz verliehen. Das ist in meinen Augen eine ziemlich ideale Kadergröße und gute Verteilung zwischen Nationals und Imports. Soll man den Spieleretat, der in der EL sowieso schon zum unteren Drittel zählt, dafür nutzen noch mehr auf Quantität statt auf Qualität zu gehen? Ich bezweifle, dass man dann bisher bessere Ergebnisse in der EL eingefahren hätte.

Spielzeiten in der BBL: Dass gleichzeitig Sillah, Kalu und Kharchenkov länger ausfallen ist bitter und nicht planbar. Zipser läuft leider nach wie vor seinem alten Niveau hinterher (kein Vorwurf). War das alles so zu erwarten? Wo wäre der Mehrwert gewesen einen Obiesie zu halten, der in meinen Augen nie EL-Niveau erreichen wird (und man sollte bei der Betrachtung seiner Stats auch nicht die Situation im Frankfurter Kader außen vor lassen)? Da gebe ich diese Minuten doch lieber einem Kalu oder einem Kharchenkov, bei denen das Potential besteht, dass sie in ein paar Jahren mal echte Rotationsspieler bei Bayern werden können.

Nachwuchs: Woher kommt die Annahme, dass Bayern sich beim Nachwuchs finanziell so sehr ins Zeug legt? Meines Wissens nach liegen die Ausgaben in diesem Bereich auf ähnlichem Niveau wie an den meisten anderen EL-Standorten auch. Warum man das macht? Weil man die Hoffnung hat, dass eben alle paar Jahre es mal ein Eigengewächs in die erste Mannschaft schafft. Zum anderen auch, weil es in meinen Augen dazugehört als Spitzenmannschaft in Deutschland. Dem deutschen Basketball ist auch geholfen, wenn ehemalige Spieler aus der Bayern-Jugend bei anderen BBL-Teams unterkommen und dort ihre Rolle finden.

Leihspieler: Berechtigter Punkt, dass hier bislang wenig Ertrag zu sehen ist. Allerdings habe ich durchaus Hoffnung, dass sich das ändern wird und kommende Saison beispielsweise Weidemann und/oder Brankovic/Rudan im Bayern-Kader stehen werden. Zudem ist dieser Ansatz in der EL durchaus verbreitet, Baskonia oder Zalgiris folgen zum Beispiel seit Jahren diesem Modell noch viel intensiver als Bayern.

BBL-Bilanz: Die Niederlagen in der BBL kamen beide nach einem EL-Doppelspieltag zustande. Es ist völlig normal, dass man dann national auswärts die ein oder andere Partie nach so einer Woche abgibt und ergeht allen anderen EL-Teams genauso. Ich bin nicht der Meinung, dass man mit mehr Einsatzzeiten für Spieler a la Obiesie & Co die Begegnungen in Hamburg und Bonn gewonnen hätte. In Bonn wäre es diese Saison auch ausgeruht und in Bestbesetzung alles andere als einfach zu gewinnen.

Spielstil: Ich stimme zu, dass der Spielstil der Bayern oftmals schwer anzuschauen ist (auch ich würde mir hier eine Besserung wünschen). Allerdings gibt es dafür ja logische Erklärungen (z.B. von Trinchieri im Interview mit Donatas Urbonas), zum anderen finde ich nicht, dass Teams mit ähnlichem Budget in der EL groß attraktiver spielen (wenn man die Spiele gar nicht erst anschaut kann man das natürlich auch nicht beurteilen). Es ist doch nicht so, dass Maccabi, Partizan, Asvel oder Valencia (die Mannschaften gegen die man in letzter Zeit gespielt hat) signifikant schöneren Basketball spielen.

Lösung: Ich vertrete den Standpunkt zu akzeptieren, dass Bayern aktuell nicht Vollgas auf beiden Hochzeiten geben kann (ich habe dargelegt warum das so ist). In der vergangenen beiden Jahren hat man international Außergewöhnliches erreicht, diese Saison werden national hoffentlich mal wieder 1-2 Titel gewonnen. Das ist für meinen Geschmack eine absolut solide bis gute Bilanz der letzten Saisons und alles andere als konzeptlos.