@BonnFan @Tor-T Na ich weiß nicht, ob es jetzt so gut ist, den gesamten Deal zu verteufeln, weil eben auch die eine überregional bekannte Springer Marke in der PM genannt wurde. Ich kann euren Standpunkt schon verstehen, sehe das aber wohl etwas emotionsloser. Keine Ahnung, ob die Reaktionen anders ausgefallen wären, wenn ProSiebenSat1 oder RTL die Rechte gekauft hätte.
Klar die Bild polarisiert, die Bild provoziert und ich hab noch nie eine gekauft und werde es auch nicht. Von diesem Standpunkt aus, ist das richtig k***e. Auf der anderen Seite ist es so: egal was und wie die Bild es schreibt, es wird von Millionen gelesen. Da geht es noch gar nicht um die Boullevardthemen, wie den schönsten Spielerfrauen oder das geile neue Auto, die Villa oder weiß der Fuchs was. Es reicht schon, wenn da “Aufsteiger vermöbelt ALBA” oder “Bayernsstars blamieren sich im Pokal” oder “Bamberg verschleißt 5. Trainer” steht. Wenn so ein Blatt den Rempler von Lucic gegen Fonteccio ausschlachtet, erzeugt das eine ganz andere Wirkung. Das lesen die Leute und so wird weiteres Intersse geweckt. In unserer kleinen Basketballblase haben wir kurz drüber diskutiert und alle gesgt, wie böse und unangebracht das ist und das wars. Niemand außerhalb der Basketballwelt hat das mitbekommen. Oder auch der Kopfstoß von Darion Atkins am letzten Wochenende - who cares?
Ich weiß nicht, ob die Vereine das schon auf dem Schirm haben, aber mit größerer Medienaufmerksamkeit, werden auch mehr Fragen an die Vereine und Spieler gestellt werden, wahrscheinlich auch mehr unerfreuliche Fragen.
Boullevardgeschichten ergeben sich erst, bei ausreichendem Interesse, bzw. bei ausreichender Popularität einzelner Personen.
Da ich, wie gesagt keine Bild lese, weiß ich z.B. auch nicht ob die Barth-Bart Story von der Bild breitgetreten wurde und ob das wirklich jemand mitbekommen hat. Auch wenn es nicht jedem passt, mit Springer & Co kann (muss nicht) Reichweite und Aufmerksamkeit generiert werden. Aufmerksamkeit beeinflusst widerum das Verhalten einzelner Personen und/oder Gruppen.
Aber ganz egal, was in den nächsten Jahren passiert, Basketball wird Basketball bleiben. Beim Fußball wird auch heute noch 11 gegen 11 gespielt und trotz der ganzen Kommerzialisierung hat sich keine signifikante Masse gefunden, die sich dem Fußball verweigert. Mein letztes Fußballspiel habe ich bei irgendeiner WM/ EM gesehen, es interessiert mich nicht, trotzdem gibt es den Zirkus noch. Warum sollte es beim Basketball anders sein?
Vermutlich werden die Vereine einen Fixbetrag von S-Nation für die sechs Jahre erhalten. Wenn die Leute keine Abos abschließen, dafür aber mehr in die Hallen strömen, wird das die Vereine erstmal freuen. Langfristig könnte das aber zum Problem werden. Daher werden auch die Vereine ein Interesse an hohen Abozahlen haben. Denn falls die Abos ausbleiben, schwächt das die Verahandlungsposition für die kommende Ausschreibung. Es sind also alle Seiten daran interessiert, möglichst viele Leute für die Plattform und den Sport zu begeistern. Die Liga hat eine bestimmte Vorstellung davon, wie sie wahrgenommen werden will und wer die Zielgruppen sind. Das wird in den Verhandlungen auch Thema gewesen sein.
Dämlich sind die Leute von Springer wohl auch nicht. Ich bin ziemlich sicher, dass sie wissen, welche Klientel hier das Ziel ist und wie diese Klientel angesprochen werden muss. Dafür wird es schon eine Menge Marktforschung gegeben haben. Und den Leuten wird auch klar sein, auf welche Art sie das Produkt verkaufen können, bzw. wie sie es besser nicht tun sollten.
Unterm Strich erinnert mich die Diskussion ein wenig an die Pro/Contra WhatsApp Diskussion im Heise-Forum. Auf der einen Seite die Leute denen eh alles egal ist und die lieber mit der Masse schwimmen, nur um dabei zu sein, und auf der anderen Seite die Hardcore-Nerds, bei denen alles Mist ist, was nicht OpenSource ist und nicht den höchsten Sicherheitsanforderungen entspricht. Dazwischen ist wenig Raum.