Für mich ist der Zeitpunkt der Bekanntgabe weniger wichtig als der Inhalt. Genauer gesagt meine ich damit nicht einmal die Fakten selbst, sondern die Art, wie sie präsentiert werden.
Steiner braucht sich nach alledem, was er für den Verein geleistet hat, wahrlich für seine Entscheidung nicht zu rechtfertigen. Aber die “Persönliche Erklärung von Alleingesellschafter Carl Steiner” steht auf der Homepage nun einfach so da. Neben den News “Wieder kein Erfolgserlebnis” und unter der Vorschau “medi begrüßt Top-Team aus Bonn”. Ohne Stellungnahme, Bedauern und Dank des Vereins - wer auch immer den derzeit überhaupt repräsentiert. Kommunikation ist eben mehr als die Bekanntgabe von Nachrichten.
Und das alles soll am Team spurlos vorübergehen? Oder sie gar anstacheln, doch noch das Letzte aus sich herauszuholen? Und die Fans, sie dabei zu unterstützen? Die Zahl der medi-Anhänger, die komme-was-wolle hingehen, ist nicht so groß. Man muss vor allem auch Zuschauer gewinnen, die hingehen, wenn ihnen etwas geboten wird. Und damit meine ich nicht nur Siege, sondern vor allem eine kämpferische Einstellung und eine Leistung, dass man auch bei einer Niederlage klatscht.
Die Saison ist noch lang. Man könnte das Ruder noch herumreißen. Wenn aber die Stimmung im Verein bereits auf Aufgabe getrimmt ist, werden das immer weniger Zuschauer sich antun wollen und immer mehr werden trotz Dauerkarte daheim bleiben. Geschweige denn, eine solche für die nächste Saison buchen.
Also: Die sportliche Situation ist objektiv schlimm genug; aber die Stimmung, die der Verein verbreitet, ist noch schlimmer.
BBBOB
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Es gibt für schlechte Nachrichten keinen guten Zeitpunkt.
Manchmal kann man sie aber mit einer positiven Nachricht oder Aussicht verknüpfen. Am besten, wenn man mit einem Weggang bereits den Nachfolger präsentieren kann. Dass das hier derzeit schwierig ist, ist mir klar.
Mir fehlte bei Steiners Statement jegliches Mutmachen für den Kampf um den Klassenerhalt. Im Gegenteil: Er hat sogar ausdrücklich die Vorteile einer Pro A angesprochen. Was mir nun fehlt, ist jemand an der Spitze des Vereins, der diesen Kampfeswillen verbreitet. Denn noch ist es nicht vorbei - es sei denn, man will gar nicht mehr. Aber dann braucht auch kein Höreth mehr in der Obertrauerhalle das letzte Publikum anzufeuern.
Ich stelle mir gerade einmal vor, beim FC Schalke würde man den Fußballfans jetzt schon signalisieren, dass die 2. Liga doch auch ganz nett ist… -
Auch wenn derzeit alles düster aussieht, möchte ich das Fünkchen an Resthoffnung für diese Saison eher anfachen und immer noch nicht ausblasen.
Zumindest halte ich wenig von der Idee, dass der nun anstehende grundlegende Neuaufbau einfacher wäre, wenn man in einer tieferen Liga spielt. Bereits in der zweiten Liga bekommt man weniger mediale Aufmerksamkeit und deshalb auch weniger Zuschauer und Top-Sponsoren. Es gibt nicht mehr so viele sportverrückte Unternehmer, die allein über ein “koste-es-was-es-wolle” entscheiden können. Man kann das wirklich bedauern, aber es ist eben so, dass das heute, mehr noch als früher in Gremien abgewogen wird.
Und daher muss medi Bayreuth sich jetzt so attraktiv wie möglich machen. Man muss zumindest die Vorstellung vermitteln, mit frischem Geld und einem organisatorischen Re-Start können wir wieder so erfolgreich werden wie noch vor wenigen Jahren. Und das geht, so meine ich, mit einem knappen Klassenerhalt immer noch besser als mit der Taktik, lieber ein Comeback aus der Pro A schaffen zu wollen.
Wie das gelingen kann, weiß ich auch nicht. Aber bestimmt nicht, wenn man schon nicht einmal mehr will. -
Wann gewinnt oder behält denn ein Sportclub ein Unternehmen als Sponsor?
Es verspricht sich davon auf mittlere Sicht positive Werbung oder an entscheidender Stelle ist ein großer Sport-Anhänger - am besten beides. Und das Geld muss im Unternehmen leicht verfügbar sein.
Das alles engt in und um Bayreuth den Kreis auf eine Handvoll Kandidaten ein. Und die Werbewirksamkeit verschlechtert sich deutlich, wenn das Team im TV immer nur mit hängenden Köpfen als Verlierer zu sehen ist und auch die Stimmung der Zuschauer in der Halle am Boden ist.
Ein Teufelskreis, aus dem man nur durch beides, gute Leistungen und Erfolge, wieder herauskommen kann. Selbst das Bemühen genügt nicht allein, denn ein “gut gekämpft, aber unglücklich verloren” stellt nicht mehr zufrieden.
Also müssten die derzeitigen Spieler einen Leistungssprung zeigen (wonach es nicht aussieht) oder es müsste sehr bald Geld gefunden und gut investiert werden. Ob man, weil man dann realistisch wohl nur einen Wunsch frei hat, eher einen neuen HC oder einen neuen Spieler holt, wird ja kontrovers diskutiert. Vielleicht ist ein 5er das allerwichtigste in der Hoffnung, dass dann auch andere, wie z. B. Doreth, wieder besser spielen. -
Auch wenn es derzeit düster aussieht, sind noch viele Spiele und ist der Abstieg noch nicht besiegelt. Man sollte sich auch nicht in das Schicksal ergeben und sich schon mit der Pro-A abfinden. Nicht abzusteigen ist nun recht schwierig, aber wieder aufzusteigen würde noch schwieriger sein. Die wenigen größeren Sponsoren, aber auch einige Zuschauer werden dann in Bayreuth eher zur 3. Liga Fußball abwandern (falls die Altstadt den Klassenerhalt schafft). Ein Verein braucht eben nicht nur die harten Fans, die ihm immer die Treue halten werden, sondern auch die VIPs und die Laufkundschaft, auch wenn diese manchmal als “Event-Besucher” kritisiert werden.
Also: Wenn möglich, dann lieber jetzt investieren als im kommenden Jahr, denn nach einem Abstieg wird das Budget nochmals deutlich kleiner werden.
Kader (medi) Bayreuth 22/23
Kader (medi) Bayreuth 22/23
Kader (medi) Bayreuth 22/23
Kader (medi) Bayreuth 22/23
Kader (medi) Bayreuth 22/23