Vollzeit-Bundestrainer:
Wie schon einmal geschrieben, hat der DBB zwei Nachwuchs-Bundestrainer. Ansonsten sehe ich hier vieles, was u.a. Aufgabe eines Sportdirektors und weniger eines Trainers wäre. Natürlich hat Bauermann während seiner Vollzeit beim DBB einiges bewegt, aber sind inzwischen nicht viele Dinge so eingerichtet, dass etwas “Wirkenlassen” angebracht wäre? Das soll nicht heißen, dass jetzt alles gut wäre, aber ehe sich Veränderungen im Jugendbereich auswirken, dauert es eben auch etwas.
Außerdem vermute ich, dass der DBB derzeit die finanziellen Mittel nicht hat, einen Vollzeit-Trainer für die Herren anzustellen.
In anderen Verbänden und selbst Ländern wie Spanien läuft es doch nicht anders.
Formales:
Bauermann ist, soweit ich das verstanden habe, derzeit noch beim DBB angestellt und von diesem für die Arbeit bei Bayern München abgestellt. Die Abstellung endet ggf. im Mai. Insofern, und das ist ja schon zu Beginn dieses Threads so angesprochen worden, gibt es formell auch für 2011 keine Probleme mit der BBL-Regelung. Dies hätte gut auch als Kompromissgrundlage dienen können und ich hatte anlässlich der Verlautbarungen um den ASD herum auch erwartet, dass so etwas passiert. Für 2012 sieht das natürlich anders aus, aber ich hätte diesen Punkt etwas an das Ergebnis der EM geknüpft, wenn ich das Thema hätte kleinhalten wollen.
“Alternativlos”:
Für den DBB ist Bauermann evtl. wirklich alternativlos. Dies betrifft vielleicht weniger die inhaltliche Arbeit, als seine Aussendarstellung und -präsenz. Welcher andere deutsche Trainer bietet dieses? Und so sehr hier das Ego von Bauermann kritisiert wird, welcher andere Trainer tut sich ggf. die Arbeit im Verband an, von einer möglichen Teilzeitarbeit ganz zu schweigen? Wir mögen das anders sehen, aber das bedeutet nicht sofort, dass wir recht und der DBB unrecht hat.
Für Bayern München ist das Paket Bauermann vielleicht grundsätzlich nicht alternativlos, aber zur Zeit auch hier ist die Frage, welchen Trainer es außer Bauermann gibt, der eine entsprechende Präsenz mitbringt.
Einzig für die BBL ist das ganze nicht alternativlos. Auch ohne Bayern München läuft der Laden doch scheinbar in diesem Jahr. Ist es nicht eher so, dass Bayern München neue Unruhe auch unabhängig von der Diskussion Bauermann in die BBL trägt? Ein neues Team, was sich nicht mit dem Dabeisein begnügend will, und damit eine Menge Vereine gleich wieder einen Platz nach hinten verdrängt und zumindest anhand der Finanzkraft ein sicherer Play-Off-Kandidat sein sollte (also ein Platz weniger für die anderen).
Ich vermute fast, dass sich einige in der BBL angesichts des derzeitigen Diskussionsverlaufs ins Fäustchen lachen. Angesichts der Tatsache, dass zumindest in Regionen ohne direkten BBL-Verein die NCAA-Meisterschaft zweier Deutscher mehr Platz in der Zeitung eingenommen hat wie ein Großteil der BBL-Berichte in dieser Saison und z.B. auch des Pokals, bezweifle ich, dass die BBL außerhalb des harten Fankerns so als Gewinner heraus kommt.