Dachau Spurs unterliegen Baunach zuhause mit 66:69
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Eine unnötige, weil vermeidbare 66:69 Heimniederlage gegen Aufsteiger FC Baunach musste die Mannschaft des TSV Dachau hinnehmen. Letztlich musste man bei den Spurs erkennen, dass man bei 22 Ballverlusten ein knappes Spiel nicht gewinnen kann.
Es war kein schönes Spiel, dass die ca. 300 Zuschauer am Sonntag Nachmittag in der Jahnhalle in Dachau beim Spiel der Regionalliga Südost zu sehen bekamen. Aufgrund vieler Unkonzentriertheiten auf beider Seiten und einer mäßig bis schlechten Schiedsrichterleistung fanden beide Mannschaften nur schwerlich ihren Rhythmus, was zu vielen Ballverlusten besonders auf Seiten der Dachauer zu Buche schlug.
Nach einem exzellentem Start der Heimmannschaft, die bereits nach drei Minuten mit 7:0 führte und dabei die überfordert wirkenden Baunacher mit einer guten Mann-Mann Verteidigung zu diesem frühen Zeitpunkt bereits zu 4 Ballverlusten zwang, wurde das Spiel mehr und mehr von den beiden Referees bestimmt, die durch kleinliche Pfiffe und viele Offensivfouls dem Spiel den anfänglichen Schwung nahmen. Bereits Ende des ersten Viertels wurde klar, dass die Zuschauer ein kampfbetontes, punktearmes Spiel zu sehen bekämen, als es 15:10 für die Hausherren stand. Während Baunach mittlerweile eine immer besser werdende Quote aus dem Feld aufwies und insbesondere die zu Beginn hohe Turnoveranzahl senken konnte, nahm die Intensität der Dachauer in der Verteidigung stetig ab und vorne fanden weniger Würfe ihr Ziel. Besonders Fabian Kirchof versuchte viel, blieb aber oftmals an der guten Defense hängen und wies keine gute Wurfquote auf. Die Gäste dagegen wirkten durch die Hereinnahme von Robert Stafford beflügelt, der ein ausgezeichnetes Spiel ablieferte und insbesondere durch seine Präsenz unter dem Korb den Dachauern einige leichte Punkte einschenkte, insgesamt 23, und vor allem Fouls gegen die langen Kerls der Spurs zog, um eine makellose Freiwurfquote mit 7 von 7 aufzuweisen.
Bis zur Halbzeit jedoch hielten sich beide Mannschaften tapfer, besonders die Baunacher, die zuvor hauptsächlich durch Einzelaktionen den Abschluss suchten, fanden jetzt den freien Mitspieler immer besser, während Dachau insbesondere von Derrik Harris im Spiel gehalten wurde, der sich an diesem Tag sehr einsatzfreudig zeigte und insgesamt ein Double-Double mit 22 Punkten und 15 Rebounds ablieferte. Der gegen Freising noch mit 20 Punkten glänzend aufgelegte Kapitän Muck Stelmach zeigte sich auf der Aufbauposition bemüht, allerdings unterliefen ihm insgesamt 9 Ballverluste bei 3 gespielten Assists. Die Foulbelastung nahm durch die vielen Offensivfouls mehr und mehr zu, und Baunachs Erfolgstrainer Wolfgang Heyder, der bereits 1989/90, damals noch gemeinsam mit Ulf Schabaker in der 2. Bundesliga für Baunach das Zepter zwang, setzte seine jungen Spieler ausgeglichen ei, ein Luxus, über den Matthias Zollner, der Coach der Spurs, aufgrund des im Montagtrainings erlittenen Daumenbruch von Benny Brendli nicht verfügte und nur auf 7 Spieler zurückgreifen konnte. Ein Glück, dass Max Macek als Alternative auf der Paymaker Position unter der Woche vom College aus den USA zu den Spurs stieß und der Mannschaft durch seine Schnelligkeit bereits gegen Baunach etwas unter die Arme greifen konnte. Auch wenn diesem etwas die Bindung zum Spiel fehlte, kam durch den wieselflinken Guard mehr Schwung ins Spiel der Dachauer und sie konnten ihre Führung zur Halbzeit mit 32:28 halten.
In der Halbzeitpause trumpfte der aktuellste Neuzugang der Spurs auf, Michael Bayr alias DJ Forward, der für die musikalische Untermalung des frühen Abends sorgte und somit wesentlich zu einer angenehmen Atmosphäre in der Dachauer Jahnhalle beitrug.
Besser aus der Kabine kamen die Baunacher, die die Spurs, trotz der Bemühungen von Coach Zollner seine Mannschaft aufzuwecken, durch eine geschlossene Mannschaftsleistung auseinander nahmen, was sich insbesondere bei der sehr ausgeglichenen Punkteverteilung bemerkbar machte, aus der nur der jüngere Bruder von Rick Stafford, Robert, mit 28 der älteste aus diesem jungen Team, herausstach. Jedoch konnte auch dieser nicht verhindern, dass sein immer stärker werdendender Gegenspieler Phillip Hartig, der es auf 26 Punkte bei einer Trefferquote von 91% aus dem Feld brachte, die Spurs immer näher heranführte, und alles auf ein spannendes Ende zulief, welches schließlich den Gefallen der Zuschauer fand, die sich nun, da das Spiel ausgeglichen war und immer spannender wurde, reger beteiligten. 3:11 vor Ende des Spieles führte Baunach mit einem Punkt, die Führung wechselte nun fast mit jedem Angriff und nach einer Reihe aufregender Angriffe führte Dachau eine Minute vor Ende mit 2 Punkten, bevor die Baunacher einen 3 Punkte Wurf verwandelten und nun 20 Sekunden von Ende mit einem Punkt vorne lagen. Muck Stelmach brachte den Ball um Dachau die letzte Möglichkeit zu eröffnen, verlor diesen jedoch an seinen direkten Gegenspieler Marcel Fuchs, der trotz allem offensiv heute nicht seinen stärksten Tag erwischte (8 Punkte, 2 Assists)und nach einem schnellen Foul an Rob Stafford um die Uhr zu stoppen verwandelte dieser selbstbewusst die beiden fälligen Freiwürfe 4 Sekunden vor Ende des Spiels. Die Spurs versuchten noch einmal mit einem langen Verzweiflungspass eine letzte Wurfchance zu kreieren, was jedoch nichts mehr einbrachte und verloren somit ihr 2. Heimspiel mit 66:69 gegen die junge Mannschaft der Baunacher, den Kooperationspartner des zweimaligen Finalisten der Basketball Bundesliga, GHP Bamberg. Trotz ihrer bekannten Reboundschwäche konnten die Youngster aufgrund der schlussendlich 30 Turnover der Dachauer Spieler das Spiel dennoch gewinnen und sich mit dieser jungen Truppe fest im Mittelfeld der Tabelle festbeißen (Platz 8), während die Spurs mit einer Bilanz von 4:4 auf den neunten Platz abrutschen.
Dominik Langenegger