Weiter Zittern um Hagen
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Mal vom Detail weg zum Grundsätzlichen:
Kreditinstitute sind von jeher eiskalt kalkulierende Rechner, die dazu noch das Risiko scheuen wie der Teufel das Weihwasser. Es hat seinen Grund, warum (fast) noch nie ein Kreditinstitut pleite gegangen ist. Von Sport-Unternehmen kann man das nun wahrlich nicht behaupten. In der Banken-Branche gilt weithin verbreitet der Grundsatz, schlechtem Geld nicht noch gutes hinterher zu werfen. Auf gut deutsch, lieber einen Teil der Forderungen abschreiben, als noch weiter ins Risiko zu gehen. Grundsätzlich ist der rechtliche Spielraum von Banken beim Kreditgeschäft eh nicht sehr gross. Wenn die Risiko-Bewertung eine Kreditvergabe nicht zulässt, dann ist es einfach so. Ab einem bestimmten Punkt, macht sich dann auch ein Sparkassen-Vorstand persönlich straf- und haftbar. Da kann man auch keine “Augen zudrücken” (wie eine gewisse BBL bei einem gewissen Lizenzierungsverfahren). Glaube und Hoffnung sind den Fans und der Kirche vorbehalten, in deutschen Kreditinstituten aber selten, eher nie, anzutreffen. Es fällt mir ehrlich gesagt auch schwer, an diese ominösen “persönlichen Dissonanzen” zu glauben. Das wäre dumm. Solche dummen Menschen schaffen es aber normalerweise nicht, Vorstand einer mittelgrossen deutschen Sparkasse zu werden (vielleicht hat der Hacker sich ja hochgeschlafen ). Irgendeine Story braucht doch die Presse auch, die nüchternen Fakten (Brandt Hagens Konzept ist mit den Risiko-Richtlinien der Sparkasse nicht vereinbar) sind doch für eine Zeitung eher langweilig.
Dass Unternehmen (=Sponsoren) Kreditinstituten (=Sparkasse) mangelnde Risikoberetischaft vorwerfen, das ist ja mal was sensationell Neues…Schlechte Gewinner sind doof
Viele Menschen sind zu gut erzogen, um mit vollem Mund zu sprechen, haben aber keine Bedenken, dies mit leerem Kopf zu tun. (Orson Welles)[ Diese Nachricht wurd bearbeitet von: diogenes am 18.12.2003 18:07 ]
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Zweitens hat Evans von einem Sonderkündigungsrecht Gebrauch gemacht, dass jedem Arbeitnehmer im Falle der Insolvenz zusteht!!
Stimmt so nicht ganz. Evans hatte ein Sonderkündigungsrecht weil es in seinem Vertrag stand. Als “normaler” Arbeitnehmer hat man so ein Sonderkündigungsrecht nicht, jedenfalls nicht sofort vom ersten Tag der Insolvenz an.
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Doch flens, hast du als “normaler” Arbeitnehmer.
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Die Ratten verlassen das sinkende Schiff
Laut Westfälische Rundschau haben sich bereits die Vizepräsidenten verabschiedet! Bei den Mitarbeitern sieht es nicht besser aus. Autry ist am Samstag schon nicht mehr dabei, Burlacu sitzt bereits auf gepackten Koffern und die Agenten von Gecevski, Kruel und James sind fieberhaft am Suchen.
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Ergibt sich aus §626 BGB “Kündigung aus wichtigem Grund”. Dieser “wichtige Grund” wird in der allgemeinen Rechtssprechung bei Zahlungsverzug (insb. i.V.m. Insolvenz) als gegeben angesehen.
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Wer zusätzlich noch InsO schmökern will (kaum vorstellbar, aber solls ja geben ), fand ich diese Zusammenfassung zwecks Gehalt und Kündigung net schlecht:
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Oooooh ja!!! Das ist der allererste Schritt. Erst wenn die Kosten des IVs gedeckt sind, fängt er überhaupt erst an zu arbeiten, ansonsten gibt er das Mandat gleich wieder ans Amtsgericht zurück und empfiehlt Ablehnung mangels Masse. Dieser Empfehlung folgen die Richter eigentlich zu ölfundneunzig Prozent.