Damit die Diskussion im richtigen Thread geführt werden kann, hole ich den mal wieder nach oben.
Ich finde man darf nicht alles schwarz-weiß sehen. Die Telekom handelt legitim, dass sie das Namensrecht an der größten Sport- und Eventhalle in Bonn behalten möchte. Die Baskets handeln legitim, dass sie versuchen, das Namensrecht an einen neuen Sponsoren zu geben und mögliche neue Sponsoren handeln legitim, wenn sie versuchen, das Namensrecht für die Halle zu erhalten - eben weil es die größte Sport- und Eventhalle in Bonn ist.
Es ist einfach eine verfahrene Situation, die aber nicht auswegslos erscheint. Ich glaube, dass hinter den Kulissen zwischen den Baskets und der Telekom das Tischtuch weitaus weniger stark zerschnitten ist als zwischen vielen Fans und der Telekom.
Nachdem ich die Legitimität aller Handlungen der Beteiligten betont habe, möchte ich dennoch sagen, dass die Telekom zwar sinnvoll, aber wie ich finde etwas unfair handelt. Natürlich möchte sie das Namensrecht behalten und das steht ihr ja erstmal vertraglich zu. Da geht es auch absolut nicht um vergleichsweise geringe Summen im Gegensatz zu anderen Investitonen eines Weltkonzerns. Warum ist die Telekom ein Weltkonzern geworden? Weil man jeden Euro versucht, sinnvoll zu investieren - dazu zählen auch die paar Baskets-Milliönchen (flapsig gesprochen).
Aber die Telekom reitet seit mindestens einem Jahrzehnt auf der weiteren Sponsorensuche der Baskets rum. Dass die Omnipräsenz der Telekom und vor allem dem Magenta auf dem Trikot, im Logo, in der Halle, im Namen und auf den Fan-Rängen weiteren Sponsoren im Weg stand, hat man lange vermutet, aber hatte nie wirklich “Beweise” dafür. Die Telekom hat vielmehr immer erklärt, dass sie ja bereit sei, Flächen freizumachen, wenn die Baskets endlich mal einen neuen Sponsoren haben. Jetzt hat man anscheinend nicht nur einen, sondern drei willige Sponsoren gefunden (wie weit die Verhandlungen da fortgeschritten waren, kann man als Fan schlecht beurteilen) und die Telekom ist nicht bereit, ihren Schritt beizutragen, sondern behindert die Verhandlungen.
Dadurch entsteht bei mir der Eindruck, dass die Versprechungen, Forderungen und Anregungen der Telekom in den letzten 10 Jahren, dass die Baskets doch neue Sponsoren finden sollen und dass die Telekom auch helfen möchte, etwas leere Hülsen waren. Jetzt wo man auf absehbare Zeit ohnehin bei den Baskets aussteigen möchte oder zumindest das Engagement merklich reduzieren will, grätscht man nochmal bei der Suche dazwischen, obwohl es der Telekom eigentlich wenig ausmachen könnte. Nochmal deutlich gesagt: die Telekom handelt verständlich, legitim und natürlich rechtlich absolut legal. Trotzdem stimmt ihre derzeitige Haltung nicht mit den Aussagen der letzten 10 Jahre überein, was ich für eine fast 30-jährige Partnerschaft äußerst schade und aus Fan-Sicht auch etwas unverständlich finde.