Vechtaer oft leichte Beute für Falcons
-
Vechtaer oft leichte Beute für Falcons
Trotz einer Steigerung zum letzten Auswärtsspiel, einer 67:95-Niederlage bei den PS Karlruhe LIONS, hat Aufsteiger RASTA Vechta II am Sonntag weiter Lehrgeld in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA gezahlt. Gegen die zwar nicht gut in die Saison gestarteten aber eben klar in Richtung Playoffs schauenden Nürnberg Falcons gab’s vor mehr als 400 Zuschauern im RASTA Dome eine 77:96-Niederlage.
In Kürze
Die jungen Vechtaer, die auf den erkrankten Johann Grünloh verzichten mussten, standen gegen die körperlich überlegenen Nürnberger zumeist auf verlorene Posten, verloren das Rebound-Duell mit 28:39 und hatten am Ende auch 19 Ballverluste zu verzeichnen. Luc van Slooten und Kaden Anderson waren mit je 15 Punkten Vechtas erfolgreichste Werfer. Der Treffsicherheit der Falcons, die 15 ihrer 33 Dreier einsetzten, konnte das Team von Head Coach Hendrik Gruhn jedoch kaum etwas entgegensetzen.
Fakten
Feldwürfe: RASTA II 46% (25/54) - Nürnberg 53% (38/72)
Zweier: RASTA II 68% (17/25) - Nürnberg 59% (23/39)
Dreier: RASTA II 28% (8/29) - Nürnberg 45% (15/33)
Freiwürfe: RASTA II 66% (19/29) - Nürnberg 83% (5/6)
Rebounds: RASTA II 28 - Nürnberg 39
Assists: RASTA II 15 - Nürnberg 16
Ballverluste: RASTA II 19 - Nürnberg 16
Steals: RASTA II 7 - Nürnberg 8
Blocks: RASTA II 4 - Nürnberg 0
Fouls: RASTA II 17 - Nürnberg 21
Points In The Paint: RASTA II 32 - Nürnberg 42
2nd Chance Pointes: RASTA II k.A. - Nürnberg k.A.
Fast Break Points: RASTA II 4 - Nürnberg 9
Höchste Führung: RASTA II keine - Nürnberg 24 (86:62)
Bester Zu-Null-Lauf: RASTA II 7 (22:26) - Nürnberg 8 (83:60)
Stimmen zum Spiel
Hendrik Gruhn (Head Coach Vechta II): „Erst einmal Glückwunsch an Virgil und sein Team! Nürnbergs Intensität war höher als unsere. Wir hatten heute Probleme, das zu überbieten. Nach dem Karlsruhe-Spiel hatte ich ja eine Reaktion von der Mannschaft gefordert. Und die haben wir in dieser Trainingswoche auch bekommen. Die Jungs haben wirklich sehr hart und intensiv trainiert. Da gab es nichts zu meckern. Ich würde auch behaupten, dass wir heute von der Einstellung her einen besseren Job gemacht haben als vor einer Woche. Unser Fokus lag auf der Eins-gegen-Eins-Defense. Da war heute schon besser, ist aber noch sehr, sehr ausbaufähig. Wir kassieren 96 Punkte, auch wenn da sehr viele schwere Würfe dabei waren. Es ist schwierig, 15 Dreier des Gegners zu kompensieren. Wir sind gerade in einem klitzekleinen Loch, haben drei Spiele nacheinander verloren. Für uns als Team ist es gerade eine schwierige Phase. Wir müssen da jetzt irgendwie als Team rauskommen. Wir wussten vor der Saison, dass solche Phasen, mit einer so jungen Truppe, wie wir sie hier haben, kommen können. Kommende Woche werden wir an den Dingen arbeiten, die heute schlecht gelaufen sind. Wir lassen zum Beispiel 15 Offensiv-Rebounds zu und werden out-rebounded. Auch deshalb haben wir 18 Würfe weniger als Nürnberg. So kann man in der ProA kein Spiel gewinnen. Aber die Jungs geben alles, sie kämpfen - und darauf lässt sich aufbauen. Ich freue mich auch für Joshi Bonga, der heute ein sehr gutes Spiel gemacht hat, nachdem es letzte Woche in Karlsruhe schwierig für ihn war. Das zeigt, was für ein Potential noch in ihm steckt. Und auch, dass Luc offensiv wieder eine gute Performance gezeigt hat, freut mich. Jetzt müssen wir die Ärmel hochkrempeln, ab Dienstag weiter arbeiten.
Virgil Matthews (Head Coach Nürnberg): „Uns war klar, dass Vechta ein ein junges, aggressiv spielendes Team hat, das alles gibt. Das wichtigste für uns war also, dass wir es RASTA nicht erlauben, mehr Energie aufs Feld zu bringen als wir. Und in der Sache haben wir einen guten Job gemacht. Wenn man einen Start-Ziel-Sieg einfährt, die ganze Zeit führt, dann zeigt auch das, dass unsere Intensität gestimmt hat. Zudem haben wir heute sehr gut getroffen, was diese Saison nicht immer der Fall gewesen ist. Wenn man 15 Dreier trifft, kann man eigentlich kaum verlieren. Aber, wie gesagt, am wichtigsten für uns war die Intensität - wichtiger als alles andere.
1. Viertel
Das große Problem der Vechtaer an diesem Nachmittag, das Rebounding, war gleich in den ersten zehn Minuten sichtbar. Nürnberg griff sich gleich sechs Offensiv-Rebounds und hatte beim 17:7 erstmals eine zweistellige Führung. RASTA II nahm bis zur ersten Pause gleich neun Dreier, von denen nur ein einziger sein Ziel fand.
2. Viertel
Mit fünf Punkten in Serie starteten die Gäste ins 2. Viertel, führten 26:15. RASTA II traf aus dem 2er-Bereich weiter herausragend (10/12 in Halbzeit eins) und Leon Okpara hatte nach 20 Minuten schon zehn Punkte. Doch nach einem 7:0-Lauf zum 22:26 schaffte es das Gruhn-Team nicht, die Nürnberger weiter unter Druck zu setzen. Zur Halbzeit lag man wieder zweistellig zurück - 35:45. Ex-RASTAner Julius Wolf schenkte Vechta allein im 2. Viertel sieben Punkte ein, während bei den Gastgebern erfolgreiche Distanzwürfe weiter Mangelware waren (2/14).
3. Viertel
Hatten die Vechtaer in Sachen Rebounding im 2. Viertel einen besseren Job als zu Beginn gemacht, so gaben nun wieder die Franken den Ton an. Aber die Erfolge in Offensive waren selten, jeder Angriff war extrem harte Arbeit. Weitere vier Ballverluste bedeuteten nach 30 Minuten in der Summe 14, nur ebensoviele Punkte gelangen dem Gruhn-Team im 3. Viertel. Weil aber auch die Vechtaer Defense ihren Job gut verrichtete, lagen die Gasteber vor dem Schlussabschnitt nicht aussichtslos hinten - 49:62.
4. Viertel
Auf Seiten Vechtas konnten im Schlussabschnitt vor allem Luc van Slooten und Kevin Smit Akzente setzen. Doch ihr Team auf der Siegerstraße hielten die Nürnberger Kai Huntsberry und Matthew Meredith. Huntsberry traf zwei Dreier, Meredith sogar vier und die Gäste sorgten mit einem 8:0-Lauf zum 83:60 für eine Vorentscheidung. Die Franken hatte schließlich 53% ihrer 72 Würfe getroffen, Vechtas Dreier- (28%) und Freiwurfquote (66%) passten nicht, um da mithalten zu können.
Ausblick
Bereits am Samstag (17 Uhr) darf RASTA II erneut im RASTA Dome ran, empfängt das BARMER 2. Basketball Bundesliga-Top-Team Medipolis SC Jena mit dem ehemaligen Vechtaer Robin Lodders. RASTAs Dauerkarteninhaber haben freien Eintritt, Tickets für alle Spiele gibt online unter https://www.rasta-vechta.de/tickets/ oder ab eine Stunde vor dem Tip-Off an der Tageskasse. Zudem überträgt sportdeutschland.tv alle Spiele live und kostenlos. Fünf der nächsten sieben Partien bestreitet RASTA II allerdings auswärts, u.a. bei den easyCredit Basketball Bundesliga-Absteigern BBC Bayreuth (22.12., 19 Uhr) und den FRAPORT SKYLINERS (21.1., 15 Uhr).
BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA - Saison 2023/24 - 11. Spieltag - 10.12.23 - 16 Uhr
RASTA Vechta II - Nürnberg Falcons BC 77:96 (15:21 / 20:24 / 14:17 / 28:34)
VEC: Joshua Bonga (10 Punkte), Kaya Bayram, Noah Jänen, Luc van Slooten (15), Jack Kayil (6), Kevin Smit (8), Leon Okpara (10), Linus Trettin (1/3 Steals), Johann Grünloh, Will Yoakum (3), Kaden Anderson (15), Roman Bedime (7/6 Rebounds)
NUE: Kai Huntsberry (21 Punkte/3 Assists), Tim Köpple (10/3 Assists), Courtney Alexander (12/10 Rebounds), Christian Feneberg (15), Mohamed Kaba-Fofana (4), Anthony Gaines (4/3 Assists), Julius Wolf (15), Nelson Okafor (3), Matthew Meredith (12)
Zuschauer: 410 im RASTA Dome