@Flash_Fan:
- Cook: Vielleicht aufgrund seiner Historie “mental” ein Ausrufezeichen, aber meiner Meinung nach immer noch einer der (in seiner spielerischen Wirkung) überschätztesten Akteure in Tübingen. Zumindest alles andere als ein “quick fix”: Von seinen ersten 7 Spielen im Tübinger Trikot wurde eines gewonnen - Cook dabei mit 6 Punkten (2/6) und 4 Rebounds in 27 Minuten. Die nächsten zwei Siege hat man damals eher trotz statt wegen ihm errungen (3/14 Würfe und 2 Rebounds in 33min gegen Trier, 2/10 Würfe, Effizienz 3, +/- von -13 in 31min in Frankfurt). Kurz: Cook war “bloss” an zwei, drei Siegen ganz zum Saisonende wirklich effektiv beteiligt - als das Team ohnehin wieder relativ “gut drauf war”.
Naja also meiner Meinung nach tust du Cook hier Unrecht. Für mich hat seine Verpflichtung damals den Abstieg verhindert. Stats sagen manchmal nicht alles aus, was ein Spieler wert sein kann.
Man muss bedenken, dass sich alle Gegner auf ihn gestürzt haben und jeder Verteidiger alles gegen den NBA-Spieler gegeben hat. Seine 3er kamen teilweise aus unmöglichen Lagen. Cook die individuelle Klasse abzusprechen, halte ich doch für sehr abenteuerlich. Durch seine Präsenz hat er Räume geschaffen (vor allem für Wallace) und auch als Rebounder auf der Flügelposition war er wichtig. Cook war für unsere Verhältnisse ein Top-Spieler!
Am wichtigsten war aber, das stimmt, der mentale Aspekt, den Cook der Mannschaft gegeben hat. Cook kam und hat mit seiner Art (dem Umstand geschuldet, dass er glaube ich bis heute nicht weiß, was ein Abstieg bedeutet), wie er gespielt hat, dem Team die entscheidende Wendung gegeben. Die Mannschaft war tot und durch ihn kam wieder Leben rein. Allein wie Wallace dann aufgeblüht ist, war entscheidend. Ich erinnere mich, dass Cook damals in Frankfurt den Gamewinner getroffen hat, obwohl er vorher im gesamten Spiel nichts getroffen hatte. Aber solche Aktionen hat man damals gebraucht. Dem war alles egal und genau das war richtig in diesem Moment. Alle anderen Spieler im Kader waren mental angeschlagen. Er nicht. Seine individuelle Klasse als Schütze kam noch dazu.
Für mich war die Rückrunde mit Cook die letzte Zeit, in der ich noch wirklich gern in die Halle gegangen bin. Das war Unterhaltung und am Saisonende (das Entscheidungs-Spiel gegen Hagen bleibt legendär) auch guter Basketball. Seitdem geht es doch nur noch bergab.
Cook war für die Situation genau der richtige Spieler. Was er und Wallace da teilweise abgeliefert haben, war großes Kino und bleibt für mich unvergessen! Sehr gerne hätte ich wieder solche Spieler im Tübinger Kader, aber die Zeiten sind vorbei.
Heute ist es als Tübinger Fan nur noch Folter, den Spielen zuzuschauen und es wird von Jahr zu Jahr schlimmer, obwohl man vor jeder Saison eigentlich glaubt, dass es nicht mehr schlechter geht…