@MajorTom2011:
@tigerfan & eye of the tiger
Wenn man sich nicht mehr über andere Mannschaften äußern und schon gar nicht zuspitzen darf, können wir den Diskussionsladen hier gleich zumachen. Das fände ich schade.
Anders als früher sind durch den Service der Telekom auch auswärtige Zuschauer durchaus in der Lage sich ein Bild zu machen und sich eine subjektive Meinung zu bilden. Tyron McCoy ist seit bald 20 Jahren in der Liga und ich habe seine Karriere immer wohlwollend verfolgt. Seine BBL Premier als Spieler in Gießen unter Stefan Koch („in der Defense ein böser Terrorist!“) habe ich damals mit meienr dortigen Dauerkarte live verfolgt und hat mich sehr beeindruckt. Er hat regelmäßig beim Closeout Dreipunktewürfe geblockt. Sowas hatte ich noch nie gesehen. In der letzten BIG steht ein ausführlicher Tag über McCoys Vertragsverlängerung. Soviel zum Thema Tübinger Meinungsmonopol.
Was es mit Überheblichkeit und Despektierlichkeit zu tun hat, wenn ich behaupte, dass es Tübingens Anspruch sein muss, gegen Göttingen mindestens bis zum Schluss zu Hause um den Sieg zu spielen, will mir nicht einleuchten. Ich bitte um Erklärung! Ihr verlangt und erwartet von eurem Team offensichtlich weniger als ich. Seht ihr Göttingen so stark? Ich eigentlich nicht: Wir tun was wir können. Roijakkers holt aus den begrenzten Möglichkeiten das Beste raus. Unser Talent ist begrenzt, wir haben kaum Athletik im Team, Größe haben wir auch nicht. Ruoff ist der einzige 1:1 Spieler. Da war nichts, was Tübingen nicht hätte verteidigen können. Kein Göttinger Shooter ist explodiert, niemand ist heiß gelaufen. Alles solide Hausmannskost. Freie Würfe werden von Profibasketballern eben meistens verwandelt und wenn man auswärts soviele Korbleger bekommt ist das bemerkenswert. Göttingen hatte wieder viele Turnover und hatte offensiv Mitte der zweiten Hälfte große Probleme. Tübingen hatte alle Möglichkeiten das Spiel mit Hilfe des Publikums zu drehen, aber da kam nix und dann reichen am Ende 2-3 Veteranplays von Waleskowski, der das gut macht, und Tübingen ist weg vom Fenster.
Das Hinspiel in Göttingen war für Tübingen katastrophal. Wo bleibt da die Reaktion? Ehre Fehlanzeige. Und es ist eben nicht nur das eine Spiel. Zwei Heimsiege. Laut BIG habt ihr einen Etat von 3 Millionen. Schaut mal nach Jena oder Gießen, was Wucherer und Harmsen mit so einem Etat machen. Göttingen hat 2,3, Braunschweig vielleicht noch weniger. Vermutlich ist der Tübinger Spieleretat doppelt so hoch wie der Göttinger, knappe Millionen mehr….
Heimsiege Tübingen 15/16: 3
Heimsiege Tübingen 16/ 17: bisher 2
Gesamt: 5
Göttingen hat in der schlimmen letzten Saison immerhin 5 Heimsiege geschafft, dieses Jahr schon 6, macht insgesamt 11.
Ich finde Heimsiege für die Identität und das Standing eines Clubs extrem wichtig. Wenn man nicht annähernd die Hälfte seiner Heimspiele gewinnen kann, finde ich das problematisch und aus Fansicht eigentlich witzlos. Dauerkarte ist dann nur noch was für Masochisten.
Würzburg hatte auch viel Pech mit Verletzungen und individueller Formschwäche und trotzdem musste ein renomierter und erfolgreicher Trainer wie Spradley gehen (Aufstiege mit Paderborn und Würzburg, Playoffs mit den genannten Clubs und auch mit Bremerhaven, sogar zweite Runde dank Drevo ) , weil die Ergebnisse fehlten.
Aus all diesen Gründen finde ich es bemerkenswert, dass ich in der BIG einen Lobgesang von Wintermantel lese und ein Vertrag vorzeitig verlängert wird. McCoy hat in der BBL noch NICHTS erreicht, nichts geliefert. Sind Trainer so schwer zu bekommen? Alles nur meine Meinung, alles nicht mein Problem. Wenn in Tübingen alle glücklich sind ist alles gut. Vielleicht wirds ja auch noch was mit McCoy. Weiß mans?
Naja es kommt immer auf die Art und Weise an wie man sich äußert. Da hast du mMn einfach daneben gegriffen. Abgesehen davon ist mir das zu oberflächlich und dein Beitrag zeigt ganz deutlich, dass du dir entgegen deiner Behauptung nur selten Spiele der Tigers diese Saison (vor allem in den letzten Wochen) angeschaut hast und nur irgendwelche Daten und Statistiken (Etat, Anzahl Siege, usw.) als Grundlage nimmst. Da ist einfach zu wenig Substanz da, um dir so ein Urteil zu erlauben.
Dann nochmal zum Spiel: das Spiel war sehr lange eng und wurde lediglich durch die zwei Spohr-Dreier im dritten Viertel entschieden. Davor war es ein Hin und Her. Wir hatten lediglich zwei!!! Backcourt-Spieler zur Verfügung, die einfach am Ende waren zum Schluss. Es war ein körperbetontes Spiel und da haben die Kräfte einfach nicht gereicht. War an Jordan deutlich zu sehen, der eine klasse erste Halbzeit gespielt hat, dann aber immer schwächer wurde. Ihr dagegen wart in Bestbesetzung mit vollem Kader und konntet wechseln wie ihr wollt. Ist doch logisch, dass sich das zum Ende hin auswirkt. Du tust so als ob das ne deutliche Sache für Göttingen war. War es aber nicht. Beim Hinspiel hat mit Stewart sogar (und sogar Kidd? das weiß ich nicht mehr genau) unser bester Spieler gefehlt. Also ist jetzt nicht so dass ihr uns unter gleichen Bedingungen an die Wand gespielt habt, im Gegenteil…
Zu dem 3 Millionen Etat fragt sich hier in Tübingen glaube ich jeder wo diese Zahl herkommt. Es gibt zum Tübinger Etat eigentlich nie genaue Angaben. Jedoch dürfte er mit großer Sicherheit den 2 Millionen näher sein als den 3 Millionen. Was da die Zahlen der BIG angeht wäre ich also vorsichtig. Da werden sich Tübingen und Göttingen nicht allzu viel schenken. Vom doppelt so hohen Spieleretat ganz zu schweigen. Schön wärs…
Bei den Heimsiegen gebe ich dir Recht, dass das einfach zu wenig ist. Da muss man schon mehr erwarten können. Jedoch hat die Mannschaft in den letzten Wochen klar gezeigt, dass sie den Fans unbedingt noch Siege schenken will. Jedoch klappt dies oft aus unterschiedlichen Dingen nicht. Am fehlenden Kampf liegt es in den seltensten Fällen. Ich habe wirklich selten eine Saison erlebt, wo eine Mannschaft so viel Pech mit Verletzungen (v.a. der wichtigsten Spieler) und auch in entscheidenden Spielsituationen (wie z.B. Gamewinner gg Frankfurt und Bayreuth) hatte, wie die Tigers dieses Jahr. Das ist schon brutal und zieht sich durch die komplette Saison. Wir waren ja nichtmal in der Saisonvorbereitung ein einziges Mal komplett. Das kann eine Mannschaft wie Tübingen nicht kompensieren. Und das tut so weh, weil diese Mannschaft sehr großes Potenzial hat und auch schon in vielen Partien gezeigt hat, zu was sie fähig ist.
Nicht wegreden lassen sich natürlich auch einige Defizite bei Mannschaft und Trainer, die sicher auch mögliche Siege gekostet haben. Manchmal hat man sich auch einfach in den entscheidenden Phasen zu blöd angestellt, obwohl man davor ein ordentliches Spiel gemacht hat und so viele Siege hergeschenkt. Aber da wird es vielen Teams ähnlich gehen.
McCoy ist sicher kein perfekter Trainer. Ich versteh oftmals seine Wechsel und Auszeiten nicht (was ich aber bei z.B.Trinchieri manchmal auch nicht tue), das geb ich offen zu. Jedoch ist er auch kein mieser Trainer und für Tübingen sicher kein schlechter Mann. Man hat schon sehen können, dass seine Art zu spielen auch erfolgreich sein kann, nur hat sich das leider aus genannten Gründen nicht in Siegen niedergeschlagen. Das muss definitiv besser werden. Man hat sich für den Weg mit McCoy entschieden und ich persönlich kann damit gut leben.
Sollte man es nun auch schaffen, einen Großteil der Mannschaft zu halten, bin ich mir sicher, dass man nächste Saison erfolgreich sein kann (Voraussetzung sind natürlich weniger Verletzungen).
Der Vergleich mit Würzburg hinkt gewaltig, weil die etatmäßig in einer ganz anderen Liga spielen. Da wurde mit Playoffkampf gerechnet und hat nun fast Abstiegskampf bekommen. Deswegen wurde dort reagiert.Für Tübingen steht der Nichtabstieg immer an erster Stelle (ohne mehr Geld wird sich das auch nicht ändern). Und diesen hat man mit großer Wahrscheinlichkeit geschafft. Auch wenn man sicher mit mehr Siegen gerechnet hat. Aber in Tübingen wird eben gerne auf Kontinuität auf der Trainerposition gesetzt und das hat ja auch seine positiven Seiten.
In Tübingen sind mit der Saison sicher die Wenigsten glücklich, keine Sorge. Einfach aus dem Grund, da jeder gesehen hat, dass da wesentlich mehr möglich gewesen wäre. Das ist das Bittere an dieser Saison. Es fehlen einfach mindestens 3-4 Siege, die man aus unterschiedlichsten Gründen nicht geholt hat. Deswegen muss man sich im Sommer sicher seine Gedanken machen, was verbessert werden muss. Ein anderer Trainer würde aber nicht mehr Erfolg garantieren. Und mit der Verlängerung von McCoy wächst immerhin die Hoffnung, den ein oder anderen Spieler auch nächste Saison wiederzusehen.
Es ist ja schön, dass du dich aus der Ferne so mit unserem Verein beschäftigst und teilweise hast du sicher auch nicht ganz Unrecht aber einige Sachen sind einfach nicht richtig. Deswegen etwas vorsichtig sein, wenn man solch deutliche Worte zu einer anderen Mannschaft findet…
Vielleicht solltest du auch einfach weniger Artikel aus der BIG lesen…
@Tigers_fan
Die Verletzungen sollen nicht unbedingt eine Ausrede für alle Niederlagen sein, aber sie sind nun mal Fakt und haben diese Saison der Tigers nunmal erheblich beeinflusst. Und zwar durchgängig. Und die sehr starke Leistung gegen Bayreuth ohne Berry lässt sich nun mal nicht einfach so ohne weiteres im nächsten Spiel wiederholen, wenn da dann sogar noch ein weiterer Spieler ausfällt (und Marin hat in Bayreuth lange gespielt und wichtige Entlastung für Jordan und Stewart gebracht). Trotzdem wäre ein Sieg gegen Göttingen natürlich möglich gewesen…