Ich habe mir seit gestern Abend Lese-Abstinenz auferlegt und freue mich, dass die Diskussion doch “die Kurve gekriegt” hat. Da @murcs mich gefragt hat, was mich eigentlich an dem Wort “Dame” im Zusammenhang mit Sport stört:
Wir Frauen wollen als Sportlerinnen ernst genommen werden. Wir trainieren mal mehr oder weniger hart für den Sport und gehen Wochenende für Wochenende zu den Wettkampfspielen, sind mit Leidenschaft dabei. Frauenbasketball ist es, was wir betreiben wollen. Aus meiner Perspektive wird damit die Ernsthaftigkeit des Sporttreibens ausgedrückt.
Mit Damenbasketball verbinde ich genau diese männliche Haltung, das sei kein “richtiger” Basketball - sind ja nur Damen. Und ganz ehrlich: Ich kann mich nicht erinnern, wann ich mal als Dame bezeichnet wurde und das dann auch höflich gemeint war. Wenn ich als “Dame” angesprochen werde (jedenfalls in meinem Alter), bringt das in meiner Erfahrung fast immer eine negativen, gönnerhafte oder belustigende Haltung des Gegenübers zum Ausdruck.
Ich habe mir vorhin auch mal die Spielberichte der DBBL angesehen: Die Damen-Bundesliga wird sozusagen als offizieller Titel der Liga immer einmal benannt. Im Fließtext wird dann aber fast immer nur “…Bundesliga der Frauen” verwandt. Der Wandel ist also schon im vollen Gange.
So ähnlich war ja auch mein Vorschlag als erste Replik auf die Thread-Eröffnung: Verwendet den Begriff Frauenbasketball bitte so oft wie möglich. Das heißt auch, dass ich es akzeptiere oder respektiere, dass “Damen-Basketball” in bestimmten Kontexten verwendet wird. Wenn das nur in Satzungstexten ist, sei’s drum. Auch das wird irgendwann verschwinden.
Es freut mich, dass meine Wortmeldungen nicht verhallt sind. Danke, dass ihr zugehört habt. Das würde ich mir für die Zukunft wünschen, dass wir bei allen Differenzen und Gefühls-Aufwallungen - insbesondere beim Gender-Thema! - auch wieder zum gepflegten und sachlichen Diskurs zurück kehren können. Danke dafür, SD.
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Zum Abschluss wollte ich euch auf “Sportfrauen” hinweisen: Diese Nachrichtenplattform will Frauen im Sport zu mehr Sichtbarkeit verhelfen. Sie berichten über sportliche Leistungen von Frauen, die sonst in der Medienlandschaft keinerlei Erwähnung finden. Andere Medienhäuser nutzen die Berichte von Sportfrauen immer häufiger, sodass sie ihrem Ziel immer näher kommen:
“Sportfrauen verändert, wie über Frauen und Mädchen im Sport gesprochen wird. Sportlerinnen werden zuerst als Athletinnen angesehen und Frauen und Männer haben dieselben Chancen im Sport.”
https://www.sportfrauen.net/