Gerade weil die bisherigen Mechanismen schon greifen, haben sich die Problemfälle à la Schwelm, Würzburg, MBC etc. auf mehr oder weniger elegante Art gelöst.
Eine Politik “Ich such mir für die nächste Saison meine Lieblingsstandorte aus” bestraft alle, die auf einen seriösen, schrittweisen, langfristigen Aufbau eines Basketballstandortes setzen. So wie das geplant ist, geht nur noch “von 0 auf 100”, sprich aus dem Stand in die große Halle in der BBL.
Ob das genau die Sponsoren anlockt, die man haben will? Die Verlockung ist doch dann für windige Typen (ich nenne jetzt mal den früheren Schalker “Sonnenkönig” Eichberg oder Kinowelt-Kölmel als Beispiele aus dem Fußball) roß, mal schnell eine BBL-Sternschnuppe zu zünden, die zwei Jahre lang für Furore sorgt, die aber fallen gelassen wird, so bald die erste Begeisterung am neuen Spielzeug verflogen ist.
Und was dann? Einen traditionellen Standort kaputt machen geht schnell, aber so viele neue, auch mittelfristig tragfähige Alternativen gibt’s in Deutschland nun auch nicht. Wenn dem so wäre, hätten wir schon längst eine 18er-Liga mit 5000+x Hallen in Hamburg, Düsseldorf, Hannover, München.
Statt dessen war man in den vergangenen Jahren froh, wenigstens 14 oder 16 Teams gesund über’s Jahr zu bringen.
Zum Schluss: Hohe Forderungen stellen kann ich dann, wenn ich umgekehrt auch etwas bieten kann - im Fußball sind das vor allem die Fernsehgelder.
Was bieten denn die BBL-Oberen? Einen Fernsehdeal in der Spartenkanalnische, der mühsam kostendeckend ist, eine komplette Nullpräsenz in den Printmedien außerhalb der Lokalsportteile der BBL-Klubs und eine Vermarktung, die Mitleid hervorruft (Hatte die BBL nicht früher mal einen Namenssponsor? Warum willl plötzlich keiner mehr?)
Auf der anderen Seite sollen die Klubs jeder tollen Idee aus der Zentrale bereitwillig folgen: Heute eine 3000er-Halle und einen 1Mio-Euro-Etat vorweisen, morgen schon eine 5000er-Halle und großstädtisches Ambiente, und übermorgen werden nur noch Klubs mit DAX-Unternehmen als Hauptsponsor akzeptiert … man fühlt sich an Brecht erinnert: “Wäre es nicht einfacher, die BBL-Führung löste die Liga auf und wählte sich eine neue?”
Aber vielleicht wird ja auch umgekehrt ein Schuh draus … die Revolution der “Provinz” etwa …