Oldenburg gegen Ulm könnte qualitativ auch ein Halbfinale sein, in diesem Jahr sind aber mit Ausnahme von Bamberg alle Teams in den Playoffs auf einem sehr hohen Niveau. Offensiv ist es vermutlich das beste Viertelfinale, beide Teams auf einem überragenden Level. Gerade das Shooting hat man so in der BBL selten gesehen.
Ich würde die Spielweise unterschiedlich sehen. Oldenburg spielt oft über Inside wieder raus und versucht sich Vorteile zu sichern, aus denen der Ball dann stark zum freien Schützen bewegt wird. Ulm bewegt den Ball erst mehr und versucht daraus dann Situationen zu bekommen, in denen man die athletischen Vorteile nutzen kann. Insgesamt aber doch leichte offensive Vorteile für Oldenburg.
Defensiv ist das Level der Teams besser, als es oft gemacht wird. Oldenburg da auf sieben oder acht in der Liga, damit unter den Playoff-Team schwächer. Ulm allerdings je nach Betrachtung die zweitbeste oder drittbeste Verteidigung der BBL.
Problem für Oldenburg ist die Athletik der Ulmer, wenn man da zu oft individuell geschlagen wird, fliegen die Dreier um die Ohren. Hält Caupain das MVP-Level fehlt zudem ein Spieler, der ihn individuell stoppen kann. Clark dürfte man durch die Rückkehr von Boothe besser verteidigen können.
Problem für Ulm ist, dass die kleine Schwäche im Kader (Frontcourt, Post-Verteidigung) der Oldenburger Stärke in die Karten spielt. Gerade nach der Rückkehr von Boothe weiß ich nicht, ob Ulm das ohne Doppeln und starke Hilfen lösen kann, die dann die Dreier ins Spiel bringen. Außerdem wurde ein Fehlen von Günther und Klepeisz eine enorme Belastung für Caupain bedeuten.
Bei Oldenburg ein Fragezeichen, wie Boothe, Paulding und der eher alte Kader das enge Format überstehen, bei Ulm das Fragezeichen, ob bei den jungen Schlüsselspielern die Erfahrung in den Playoffs fehlt, bzw. die Oldenburger Erfahrung zum Vorteil wird.