Nein, die Quellenlage ist mau. Der Haken ist eben, dass wir nur die israelischen, deutschen und englischen Zeitungen lesen können. Und da gibt es dann eben nur das Meir Tapiro Interview im Isr. Fernsehen mit der Schilderung “SChuhe, Feuerzeuge, Flaschen”, dass es in die Texte von Süddeutsche und Co. geschafft hat.
Das SpOn-Video nimmt die Bilder von SkyTurk und vertont “relativ neutral”. Das entsprach etwa der damaligen insgesamt “reservierten” bis “distanzierten” Linie auch der Text-/Bild-Kriegsberichterstattung im Gaza-Konflikt. Aber auch da sieht man Spieler, die sich den Kopf vor Wurfgeschossen schützen, als sie in die Kabine laufen und auch dort wird von Münzen und Feuerzeugen gesprochen.
Und was im dortigen Video skandiert wird, kann ich nicht verstehen. Die “harten” Vorwürfe las ich glaube ich nur auf Interbasket und - zwischen den Zeilen - in der insofern auch nicht als “neutral” anzusehenden Springerpresse.
Fakt ist aber wohl: Es gabe eine - wie auch immer en Detail geartete - Sicherheitslage, die dazu führte, dass beide Mannschaften die Halle verlassen mussten und daraufhin die Polizei die Halle räumen musste, was einen erheblichen Aufwand bedeutete, da das Publikum dies nicht widerstandslos hinnahm. Das dürfte m.E. schon reichen um dem Heimteam einen Vorwurf hinsichtlich mangelnder Sicherheit zu machen. Es kommt wohl nicht darauf an, dass sie die Sicherheitslage verschuldet haben, sondern einfach nur darauf, dass so etwas in ihrer Halle passieren konnte.
Hier wurde ja als alternativer Ablauf geschildet, dass erst als die Polizei gegen einige Störer vorging, die Halle sich solidarisierte und die Kompletträumung nötig machte. Gerade dieses Bild kann man gut vergleichen mit den ganz banalen Becherwerfereien in der BBL.
Ich entpolitisiere mal drastisch:
Niemand sagt hier was dagegen, wenn Boris Schmidt ein Spiel unterbricht, weil ein Becher fliegt und der Werfer der Halle verwiesen werden muss. Dass aus diesem Grund schon mal eine Teiltribüne geräumt werden muss, kennen wir. Das lief bislang immer leidlich reibungslos. Wenn dies aber nicht klappt und die gesamte Halle daraufhin “krawall” macht, muss sich das Heimteam, das als Ausrichter einen “gesicherten Spielbetrieb” zu gewährleisten hat, dieses Fehlverhalten der Halle zurechnen lassen. Nichts anderes als solch eine Zurechnung war die 7500 € Strafe von Gießen, weil ein Fan einen Schiri angegangen hat.