Sehe ich ähnlich. Allerdings muss man sich fragen, ob das System Schröder überhaupt einen richtigen Spielmacher mit Ballverteilerqualitäten benötigt/ zur Entfaltung bringen kann. Aus der Erfahrung heraus muss man leider konstatieren, dass das Offensivspiel eher aus “Lass mal solange den Ball an der Dreierlinie wandern, bis entweder eine Lücke frei wird oder die Zeit abläuft” besteht. Ließe sich das durch einen PG der Marke Ratkovica ändern oder machte das System eher ihn zum Mitläufer?
Da ich aber noch ein wenig Restoptimismus in mir habe, würde ich dennoch pro beschriebenen Spielertyps plädieren. Ansonsten bräuchte man einen wie Bobby Brown, der über die Saison 18+ ppg auflegt, dafür aber seine Mitspieler nicht unbedingt besser macht
Das frage ich mich auch. Ich denke Schröder will eher einen PG, der v.a. ein starker Scorer und Schütze ist.
Ratkovica wäre in meinen Augen aber passender für das Team (ob für Schröder lässt sich schwer beurteilen), da er seine Mitspieler gut in Szene setzen kann, aber auch sehr gut zum Korb ziehen und Fouls ziehen kann. Zumindest war das früher so. Ich konnte ihn diese Saison leider nur einmal spielen sehen. Er ist kein reiner Ballverteiler wie z.B. ein Goldsberry, sondern setzt die Defense auch unter Druck. Das brauchen wir.
Sinnvoll wäre auch Beides. Einer wie Ratkovica als “Dirigent” und dazu ein scorender Point Guard.
In dem Fall wäre es durch Ratkovicas Größe, die ihm ermöglicht, Shooting Guards zu verteidigen, auch eine Möglichkeit einen kleinen, extrem dynamischen und gut scorenden Point Guard zu verpflichten. Denn diese sind oft aufgund ihrer fehlenden Größe recht billig, v.a. wenn sie vom College kommen.
Man muss es nicht so machen, aber das Prinzip Ratkovica + scorender PG unter 1.85m von der Bank gefällt mir. Ich halte sowieso wenig von diesen Combo Guard Allroundern mit guter Größe, bei denen es heißt, sie haben gutes Scoring und gutes Playmaking. Letztendlich sind sie dann doch immer überfordert als Point Guard. Da nehm ich doch lieber ein paar Zentimeter weniger und damit etwas schwächere Defense in Kauf und hole mir dafür einen kleineren scorenden PG, der a) als PG nicht überfordert ist und b) Druck auf die Defense ausübt.
Ich stell mir das so vor:
Boone 22, McNaughton 18
PF: Anderson 25, Kleber 12, King 3
SF: McKinney 20, King 13, Deutscher 7
SG: Little 25, X 8, McKinney 7
PG: Ratkovica 26, X 14
X = scorender PG, Typ Rice/White/Holston/Tim Black, nur schwächer.
Bzw. ohne Kleber
Boone 22, McNaughton 18
PF: Anderson 27, King 13
SF: McKinney 26, King 5, Deutscher 9
SG: Little 27, X 10, McKinney 3
PG: Ratkovica 26, X 14
Als Deutschen könnte ich mir da sehr gut Robert Kulawick vorstellen. Hatte nun wirklich keine gute Saison in BS und dürfte daher nicht allzu teuer sein. Hat aber gezeigt, dass er im richtigen Team stark sein kann. Ist noch ein Ex-Göttinger, bringt Hustle und Dreier. Mehr muss er auch nicht bringen.
Kurzer Nachtrag noch zur Point Guard Thematik: Ich bin so oder so dafür, zwei Point Guards zu verpflichten.
Denn diese Saison ging mit den Shooting Guards McIntosh und Stuckey auf der 1 gar nichts, wofür sie natürlich wenig können. Es ist einfach nicht ihr Spiel. Wegen mir kann auch einer der Point Guards Deutscher sein, aber zeigt mir einen kompetenten deutschen Backup-PG, der das Spiel für 10 Minuten leiten könnte. Da kommen für mich nur Wendt (hat Vertrag), Jönke (hat Vertrag), Zazai (wird bestimmt nicht mehr zu uns wechseln) und Jeka (ist noch nicht mal Deutscher) in Frage.
Daher macht es wohl mehr Sinn bzw. ist es realistischer, zwei ausländische Point Guards zu holen. Die sollten sich in ihrer Spielweise unterscheiden und auch einige Minuten zusammen auf dem Feld stehen können.
Glaube aber nicht dran. Ich gehe davon aus, dass man wieder einen Ami-PG, einen deutschen Backup-“PG” und einen Combo Guard, “der auch die 1 übernehmen kann”, verpflichtet. Solange der Ami-PG ein richtig Guter ist (Kaliber Burrell), kann das natürlich auch gut gehen. Trotzdem bin ich ein Fan davon, mindestens 35 Minuten lang einen kompetenten PG auf dem Feld zu haben