@dasqrl:
@FitzRoyal:
@guwacevic:
Mir ging es auch nicht um Giffey, sondern um solche Fächer. Wenn man Borderline-ProA oder ProB-Spieler ist, hat man dennoch auf dem Arbeitsmarkt nicht automatisch super Aussichten, nur weil man irgendetwas studiert hat.
PS: Ich schrieb auch nicht, dass jemand dann froh um einen Praktikumsplatz wäre, sondern dass man vermutlich danach suchen würde. Dass man den relativ schnell findet, hab ich nicht in Abrede stellen wollen. Auch scheint Geographie mir hier nicht die Vertiefung zu sein.
Auch wenn es hier eigentlich off-topic ist: Mit dem angesprochenen Abschluss in Economic Geography hätte Giffey auf dem deutschen Arbeitsmarkt aktuell beste Chancen einen gut bezahlten Job zu finden. Wirtschaftsgeographen werden momentan händeringend von quasi sämtlichen Kommunen gesucht. Auch in der freien Wirtschaft besteht eine große Nachfrage nach solchen Leuten. Niemand, der diesen Abschluss in der Tasche hat, sucht sich nach Studiumsende ein Praktikum, das ist völliger Quatsch. In den Sozialwissenschaften gibt es aktuell nur sehr wenige Fächer, deren Absolventen auf dem Berufsmarkt gefragter sind als Wirtschaftsgeographen.
Auch da wäre die Frage, was sein Abschluss in den Augen der Arbeitgeber wert ist. Bei Giffey bzw. dessen College kann ich die akademische Qualität nicht beurteilen, aber die geht bei US-Unis mit Basketballprogramm bekanntlich sehr weit auseinander. Und eingestellt wirst du nicht nur, weil du irgendeinen Abschluss von irgendwo hast. Die meisten Personalentscheider werden drauf achten, ob du auch wirklich was kannst/gelernt hast.
Das ist insofern nicht off-topic, weil die Diskussion hier die zentrale Frage berührt: Sollten deutsche Nachwuchsspieler ans College gehen, weil da Sport und Bildung besser vereinbar ist als in Europa. Das ist auf den ersten Blick sicher so. Es kommt aber eben sehr auf die Uni an und vor allem auch, ob du da nur pro forma studierst - weil du eh die ganze Zeit ballst - oder ernsthaft.
Schafft es jemand wie Giffey, Lo oder Heckmann anschließend zu einem BBL-Top-Team (bei sechsstelligem Gehalt plus), stellt sich die Frage nicht mehr. Aber das weißt du ja vorher nicht.
Die zentrale Frage lautete “Haben erfolgreiche NCAA-Rückkehrer in Deutschland eine Perspektive als Profi ?” Das hat mit der Frage “Sollten deutsche Nachwuchsspieler ans College gehen, weil da Sport und Bildung besser vereinbar ist als in Europa.” rein gar nichts zu tun, zumal die Antwort hierfür auf der Hand liegt. Frag mal deutsche Nachwuchsspieler, die als 10.,11. oder 12. Mann bei einem BBL Verein unterwegs sind (beschränken wir es mal auf die, die in EL, EC oder CL unterwegs sind), ob sie neben dem Basketball, der vom Einkommensspektrum nun wahrlich nichts mit Profitum zu tu hat, noch etwas anderes wie zB ein Hochschulstudium durchziehen können. Sicherlich gibt es den Ein oder Anderen, der das hinkriegt, genauso gibt es in den USA viele Collegespieler, die neben dem Basketball ernsthaft und zeitgleich an einem zweiten Standbein arbeiten. Alles ne Frage, was man will.
Nun zurück zur Ausgangsfrage: eigentlich ist diese gar nicht zu beantworten. Beginnt schon mit dem Begriff “erfolgreicher NCAA-Rückkehrer ?” was macht denn ein 4-jähriges Wirken als Basketball Student-Athlete erfolgreich ? Wenn man vier Jahre Starter ist, oder der Go-to-man im Junior oder Senior Jahr, oder als Bankspieler die Conference oder etwa eine Meisterschaft gewinnt ? Oder zählen nur die Statistiken und hier natürlich nur zweistellige ? Wie ist die Bewertung, wenn die Statistiken eines Spielers zB vom 3. Jahr an runtergehen, die Siegquote seiner Mannschaft aber hochgeht ? Vielleicht liegt das mehr an dem Personal, was über die Jahre kommt und geht als daran, wie man sich selbst entwickelt ? All diese Fragen müssen einer individuellen Bewertung zugeführt werden, bevor man zu einer belastbaren Einschätzung dieser Frage kommen kann. Sicher hat ein Lo eine erfolgreiche Collegekarriere hingelegt, aber wäre die bei einer D1-Major oder Mid-Major Uni auch möglich gewesen ? Kann man nicht sagen, sondern nur, dass er individuell gut genug ist, um die Rolle spielen zu können, die er aktuell bei Bamberg spielt. Sechsstelliges Gehalt plus halte ich aber trotzdem für aus der Luft gegriffen….und zwar bei allen drei…