@Docky:
Ich persönlich bin der Meinung, dass man ganz stark im Altersbereich und der “Art” des Brüllens unterscheiden muss. Meiner Meinung steht es niemandem von außen zu hier ein Urteil zu fällen, da man die Arbeit der Trainer unter der Woche mit den Kids nicht sieht.
Im u12 und u14-Bereich finde ich sollte man generell “zu Laut sein” vermeiden - ich sehe es jedoch nicht als schlechtes Zeichen wenn ein junger/älterer Trainer mit Begeisterung und vollem Herzblut dabei ist.
Ab dann sollte man unterscheiden:
- Leistungssport
- Breitensport
Im Breitensport halte ich es eher wie bei der u14, im Leistungssportbereich sehe ich es anderes. Hier ist es auch mal wichtig, einen lauten Brüller mit Kritik loszulassen. Fachlich fundierter Kritik. Eine Sache darf jedoch nicht passieren: persönliche Angriffe und Beleidigungen. Zudem hängt auch alles vom jeweiligen Spieler ab. Wie mein einer Vorredner bereits geschrieben hat, gibt es Spieler die das “brauchen”!
Zudem finde ich es schwer zu beurteilen, wie der jeweilige Spieler damit umgeht. Manchmal wirkt es von außen sehr hart - beim Spieler kommt es aber nicht so rüber, da er weiß, wie die Woche war. Wie ich das meine? Hier ein Beispiel aus dem Leistungsbereich:
_"Spieler X lässt seinen Gegenspieler permanent über die Mitte zum Korb ziehen. Jedoch hat der Spieler bereits mehrfach und auch in Trainings bewiesen, dass er es durchaus besser machen kann. Es findet ein Gespräch zwischen Trainer und Spieler statt, indem nochmals genau erklärt wird, wie verteidigt werden soll. Dieses Gespräch dauert ca. 15 Minuten. Beide gehen mit einem guten Gefühl aus dem Gespräch raus.
Im Spiel (ca. 2 Tage später) macht Spieler X weiterhin den selben Fehler. Eine reine Einstellungssache. Darauf hin schreit der Trainer laut den Namen über das Feld mit dem Zusatz: Hör doch mal auf, immer die selben Fehler zu machen!"_
Beim Zuschauer, der den Teil davor nicht kennt, wirkt es wie ein niedermachen, beim Spieler meiner Meinung nach nicht.
Deshalb finde ich es schwer, dies von außen zu beurteilen. Man sagt sogar häufig: wenn ein Trainer nicht auch mal laut gegenüber einem Spieler ist, hat er aufgegeben!
Selbst in der Öffentlichkeit sind laute Trainer beliebt: Beispiel Klopp!! Selten wurde ein so emotionaler Trainer so verehrt - ich glaube jedoch, dass seine Spieler diese auch ab und zu zu spüren bekommen. Anderes Beispiel: In Bamberg hat man sich nach einem solchen Trainer gesehnt.
Laute Trainer = unerfolgreich? Das zu sagen zeigt, wie wenig Ahnung man eigentlich hat. Es kommt nicht auf die Lautstärke an, sondern auf das fachliche. Es gibt sowohl im Jugendbereich wie auch im Seniorenbereich äußerst erfolgreiche Trainer.
das ist alles völlig akzeptabel, die Differenzierung nach Level und Alter, dass man auch mal laut werden dürfen muss, dass der Aussenstehende natürlich nicht den Einblick hat, warum überhaupt und in welcher Form, die Lautstärke hoch gefahren wird. Aber eins ist klar: es darf niemals verletzend sein, Kraftausdrücke sollten vermieden werden und es muss konstruktiv sein. Und jetzt mal ein Beispiel von mir: Alba spielt gegen Limoges in der Euroleague und nimmt die Franzosen gerade fürchterlich auseinander. Man führt mit mehr als 30 Pkt und es sind keine 2 Minuten mehr zu spielen. Der Alba-Trainer bringt einen hochangesehenen Nachwuchsspieler, 19 Jahre alt, der trotz sehr engagierter Verteidigung einen wilden Dreier der Franzosen nicht verhindern kann. Dadurch wird er nach 30 Sek Spielzeit wieder rausgenommen und in einer Weise rundgemacht, dass es der Mannschaft, den 10.000 Zuschauern und dem Vernehmen nach auch einigen Alba Offiziellen mächtig auf den Magen schlug. Ganz zu schweigen von dem hochgelobten Nachwuchstalent, der sich sicherlich fragt, ob Alba die richtige Ausbildungsstätte für deine Karierre ist. Zumindest würde ich mir diese stellen……das Schlimme ist, dass es von dieser schreienden Zunft noch Weitere im Alba System gibt. Einziges positives Gegenbeispiel ist Femerling, der auch ne ganz klare Linie und Ansprache pflegt, aber wie gesagt konstruktiv, nicht verletztend und vor allen Dingen nicht selbstdarstellerisch.