@Lamy: Naturlich darf man sich fragen, warum es in Frankfurt diese und letze Saison so übermäßig viele Verletzte gibt. Warum auch nicht. Meinetwegen kann man auch über die Häufung der Empfindlichkeiten am Schambein grübeln und der Verdacht der Trainingsmethoden mag in dem eine oder anderen Fall begründet sein. Das kann ich nicht beurteilen. Aber der Fall Max Merz ist definitiv der falsche Aufhänger.
Bei einer Gehirnerschütterung ist es dann unverantwortlich weiter Sport zu machen, sobald die ersten Symptome auftreten. Vereinfacht gesagt ist es eine Schwellung im Gehirn, die für verschiedene kognitive Fehlleistungen verantwortlich ist. Aber die tritt nicht bei jedem Schlag auf - und wenn sie auftritt, dann dauert es eine gewisse Weile, bis die Symptome auftreten. Der Vorfall ereignete sich in der ersten Halbzeit, in der zweiten Halbzeit kam er für kurze Zeit wieder. Wenn so lange abgewartet wurde, stehen die Chancen gut, des es keine Gehirnerschütterung gibt. Wie gesagt, ein vergleichbarer Treffer reißt beim Boxen nicht unbedingt jemanden vom Hocker. Das Handtuch wird da genau dann geschmissen, sobald der Spieler nicht mehr klar im Kopf ist. Das ist eigentlich sehr eindeutig. Bei Max war es auch so: Erst als er den dreier verteidigt hat und dabei den Gegenspieler unterlaufen hat und er im nächsten Angriff, nachdem er unter dem Korb durch war, den Ball irgendwohin geworfen hat, war klar, das was nicht stimmt. Aber bis dahin hatte er sogar geraume Zeit gespielt gehabt, dazu mehrere Minuten der ersten Halbzeit, die Pause und Minuten der zweiten Halbzeit ausgesetzt. Ja, dass er wierder eingesetzt wurde, war ein Risiko. Aber das ist nur unwesentlich größer, als überhaupt Basketball zu spielen. Das Risiko, nach einer solchen Aktion einen Knacks zu bekommen, wurde durch den sofortigen Wiedereinsatz allerdings deutlich verringert. Wenn Du einen Zusammenhang zwischen Training und Betreuung herstellen willst, dann musst Du woanders suchen. Ich kann nicht ausschließen, dass Du fündig wirst. Aber wie gesagt, dieser Fall ist nicht dazu geeignet.
Was sicherlich stimmt ist, dass Gunnar Wöbke dazu neigt, Spielern die wegen einer gewissen Vergangenheit billig sind, eine Chance zu geben. Sei es die Krankengeschichte bei Chris Williams, DaShaun Woods oder Dane Watts oder andere Dinge wie bei Mario Kasun, Seth Doliboa oder Hazan Özkan. Die Beispiele zeigen, dass es sowas bei den Skyliners aber eben auch schon zu finanziell besseren Zeiten gegeben hat. In Kombination damit, dass er offensichtlich nicht sehr Nachtragend ist (Murat Didin II und Gordon Herbert III), grenzen manche Äußerungen hier (nicht Deine) eher an Schmähkritik als an begründeter Meinung. Vor zehn Jahren gehörten die Skyliners zu dem Tpp 4 des Etats, heutzutage ist Abstiegskampf nichst besonderes in Frankfurt. Das es “vllt” in Frankfurt heute weniger Geld gibt, ist doch keine Schande. Und Beispiele, wo ohne Geld nachverpflichtet wurde, gab es ja auch zur Genüge. Ich freu mich da lieber aufrichtig über Johannes Richter und Kyle Fossman, anstatt das Niveau der Bakken Bears zu veralbern. Genau das ist eherlicher Basketball in unteren Tabellenregionen. Ich habe den Eindruck, einige (wenige aber laute) verknausern es nicht, dass Basketball trotzdem hier funktioniert.
Und ja, auch ich würde mir eine offenere Informationspolitik wünschen. Vielleicht delegiert Gunnar Wöbke da ja mal etwas an Marius Nolte. Das wäre toll. Und ja, dass Gunnar Wöbke auch delegiert und Verantwortung abgibt, sollte jedem Beobachter klar sein. Wenn er will. Aber manche stellen ihre selektive Wahrnehmung ja ostentativ zur Schau. Ich hoffe, dieses Schlechtmachen um des schlechtmachen Willens, hat keinen Erfolg.
(Sorry Lamy, Du bist nicht der richtige Adressat, blos der Aufhänger. Deine Kritik ist ja durchaus nachvollziehbar.)