Es finden sich in den letzten zwanzig Jahren sicherlich auch genügend Teams, die nicht getankt haben und trotzdem zum Contender wurden. Letztlich gibt es zwar zahlreiche Wege, die mit Sicherheit keinen Erfolg bringen (die New York Methode der vergangenen 15 Jahre beispielsweise). Wege, die mit Sicherheit zum Erfolg führen, gibt es aber nicht. Es geht immer darum, zu schauen, welcher Weg am erfolgsversprechendsten ist.
Wenn ich mir die Situation in Dallas anschauen, sehe ich nicht, wieso tanken da eine sinnvolle Lösung sein sollte. Es fängt schon damit an, dass man seit Jahren katastrophal draftet. Hinzu kommt, dass man kaum Talente hat, die man mit viel Spielzeit weiter entwickeln kann und der eigene Draftpick für nächstes Jahr ist auch noch nicht sicher. Assets um sich Talente oder Picks zu ertraden hat man auch nicht wirklich. Welcher Dallas-Spieler sollte auf dem Markt denn übermäßiges Interesse wecken.
Dafür hat Tanking aber eine ganze Reihe negativer Begleiterscheinungen. Das fängt damit an, dass es die Fans in der Halle vergrault, es versaut das Klima innerhalb einer Franchise (Dallas vor Cuban war ja das Paradebeispiel einer Loserfranchise) und für Free Agents ist man auch erst ganz am Ende des Prozesses wieder attraktiv. Eine smarte Neustrukturierung ohne gleich alles einzureißen scheint mir da die bessere Alternative zu sein. Denn genau da liegen ja auch die Stärken des Mavericks-Managements: Passende Spieler für ein erfolgreiches System zu finden, die anderswo vielleicht ein wenig unterschätzt wurden.