@Jens:
@NichtsAhnung:
Da gebe ich dir Recht, die Liga ist stärker geworden, was gutzuheißen ist da eine bessere Liga auch bessere Chancen bietet, dass Aufsteiger sich in der BBL halten.
Allerdings ist für mich die Statistik auch eben nur Statistik und sagt nur in Zahlen aus was im Spiel passiert ist ohne das dazugehörige Spiel zu sehen. Wenn ein Gonzalves zB. pro Spiel drei mal foult, weil er auf einen 4er oder 5er geswitcht wird macht das -3 für die Effizienz. Im Plus-Minus könnten ihm die zusammengehörigen 6 Possesions ( 3 Gegner und 3 Vechta) ihm aber z.B +4 im Plus-Minus-Boxscore gegeben haben. Sprich innerhalb von ca 1,5 Minuten kann ihm -3 Effektivität persönlich zugeordnet werden, während das Team in der Zeit einen 6:2 Run hinlegt.
Verstehst du jetzt mein Anliegen was Effektivität-Wert und Aussagekraft angeht ? Jede Mannschaft hat Angaben vom Trainer wie er spielen will und was er als “Gut” und “Schlecht” empfindet. 0-4 3er kann schlecht sein, aber auch eben aus guten Würfen mit Wurfpech oder schlechter Verwertung entstehen. Da kann man dann mangelnde Effizienz vorwerfen, allerdings kann man daran nicht beurteilen wie gut ein Spieler/Team gespielt hat.
Grundsätzlich sind Statistiken immer gut um Vergleiche zu ziehen, aber man kann daraus nie wirklich schließen, ob jemand gut spielt oder nicht ohne das ganze Live zu sehen, außer bei den offensichtlichen Dingen wie 35 Punkte bei 14/18 aus dem Feld oder wirklich guten Double-Doubles.
Im deutschen Effizienzsystem gibt es für Fouls keine Minuswerte (und umgekehrt für gezogene Fouls keine Pluswerte). Das ist bei der Euroleague so. BBL müsste ich selbst mal nachschauen, ProA und ProB bin ich mir aber recht sicher.
Durch die Effizienz kannst Du halt auch irgendwie Guards mit Centern vergleichen. Das geht bei Assists und Rebounds durch die Position schon schwerer. Auch bei Punkte blöd, da unterm Korb die Würfe näher sind, öfters mal ein Korbleger oder Dunk dabei ist und damit die Wurfquoten auch viel höher sind.
Natürlich sagen die Stats nicht alles aus. Tun die anderen Stats aber auch nicht. Wenn Du im Extremfall mit 4 Nachwuchsleuten auf das Feld “darfst” und das Team dann abgeschlachtet wird, dann sieht es zB in der +/- Tabelle auch für den Profi blöd aus. Der andere darf dann mit 4 “Stars” schaulaufen gegen einen Gegner, der schon resigniert und die Jugend aufs Feld geschickt hat. Und schon sagt dieser Wert auch nichts mehr aus. Bei Wurfquoten ähnlich. 0-4 Dreier ist nicht gut. Aber evtl. wurde einem Spieler jeweils eine Sekunde vor der Sirene der Ball zugepasst, er war gezwungen von der Mittellinie zu werfen, etc.
Es gibt aus meiner Sicht kein System, das alles erfasst. In der NBA wird gerne hochgerechnet. Aber ein Spieler ist keine Maschine und es kann sein, er ist 18 min effektiv und die nächsten 12 min eben nur dabei.
Bei den besseren Scoutings (wie auch bei der Effizienz) kann man aber Korrelationen erkennen. Vergleichbar mit teures Team steht tendenziell oben, billiges Team tendenziell unten. Spieler mit hoher Effektivität hatte tendenziell ein gutes Spiel, Spieler mit niedriger Effektivität tendenziell ein schlechtes. Wer eine 0 hat, hatte (bis auf die Defense) keinen Einfluss auf das Spiel. Gerade das Einarbeiten der Wurfquoten hilft schon sehr. Für die 2. Liga in einer Randsportart in Deutschland reicht das doch aus.
Das mit den Fouls hatte ich nicht auf dem Schirm, danke für die Info hier. Dann wird vermutlich nur ein Offensivfoul mit einwirken, da dies ja auch zeitgleich ein Turnover bedeutet.
Ein gewisser Vergleich ist definitiv machbar durch die Effizienz, das habe ich ja nie bestritten. Da die Liga - in dem Fall BBL, was aber auch zeitgleich eine Veränderung für die Zweite Liga bedeutet - ihr Ziel ja deutlich bekannt gegeben hat für 2020, muss in Deutschland auch was das Scouting angeht noch einiges mehr kommen. Einerseits um einfach eine viel größere Zahl an Spielern “auf dem Schirm zu haben” für sämtliche Vereine (+Nationalmannschaften) und andererseits, um beispielsweise Kosten für externe Analysen von Stats des Gegner einzusparen. Andere Länder sind im Basketball einfach viel professioneller strukturiert, zB in Spanien oder Litauen, wo Basketball auch einfach eine größere Präsenz hat.
Dass hohe Werte bei der Effizienz tendenziell was Gutes bedeuten ist steht außer Frage, der Wert ist ja nicht totaler Müll. Er ist als grober Vergleichsgswert für einzelne Spiele exzellent geeignet, aber eben auch nur für einzelne Spiele. Damit man Spieler allerdings wirklich gut vergleichen kann muss man alle Werte mit einbeziehen wenn die Technik von der Liga dann nicht gestellt wird, haben auch dort Vereine mit größeren Budgets und Trainerassistenten, die dem Trainer Vorbereitungsarbeiten abnehmen können, die Gegner zu analysieren damit der Gameplan gegen den Gegner optimal vorbereitet werden kann.
Die wirtschaftliche Situation der Vereine ist doch immer entscheidend, egal in welcher Sportart und egal in welchem Land.