Ich versteh den Witz vieler Posts hier nicht.
Geht es im Eingangspost nicht in erster Linie um Analytics und Einsatz von technischen Hilfsmitteln bei Coaching und Officiating?
Um Analytics wurde schon viel gestritten und das wird auch so weitergehen. Ich hab ausser den 76ers keine Ahnung, welche Teams in der NBA derzeit ausführlich auf Analytics setzen.
Die Sixers sind bislang den Beweis schuldig geblieben, dass sie nur mit Analytics auf Erfolgskurs kommen - Ausgang noch offen. Derzeit sind die Sixers eine einzige Katastrophe, vor allem, weil Noel und Okafor nicht zusammen spielen können. Bei Embiids Verpflichtung wurde seine fragwürdige Arbeitsmoral nicht beachtet - unabhängig davon, ob die sich gebessert hat oder nicht, hat diese Entscheidung die Sixers weit zurückgeworfen. Bislang scheitert der Erfolg des Einsatzes von Analytics bei den Sixers also am Character der Individuen.
Wenn die Rockets, wie von Barkley angeprangert, ebenso sehr auf Analytics setzen, stellen sie auch nicht unbedingt ein gutes Argument dafür dar - Natürlich ist es ein wenig vermessen, zu sagen, dass ich das zu Hause am Schreibtisch besser beurteilen kann, als die Coaching Staff der Rockets. Aber man bedenke (wie auch oben erwähnt), dass bei der Kaderzusammenstellung nicht der maximale sportliche Erfolg das alleinige Kriterium ist, sondern ganz besonders in der NBA auch Marketing. Sportlich sind jedenfalls so einige derzeit laufende max- bzw. near-max-deals nicht zu erklären - auch nicht die von Diva Dwight Howard und Schönwetter-Defender James Harden. In der Theorie liess im Sommer die Verpflichtung von Ty Lawson vielerorts aufhören, die Rockets schienen stark verbesserte Chancen auf einen title run zu haben. Die Praxis? Erbärmlich. Der Erfolg scheitert auch hier - nach Meinung dieses Schreibtischtäters - am Character der Spieler.
Sollten die Spurs sehr viel auf Analytics setzen… wäre das ein Argument dafür. Ich setze dem aber dagegen, dass die Spurs schon seit fast 20 Jahren eine äußerst gesunde Organisation sind, in der alle an einem Strang ziehen und jeder seine individuellen Marotten klein hält.
Ich könnte eine Liste von Beispielen bringen, in denen vermeintlich unterlegene NBA-Teams am Ende Meister wurden (Die Lakers mit Malone und Payton? Wer soll die schon schlagen?) - ich könnte eine noch längere Liste von Überraschungsteams aus der Regular Season bringen (Mavs mit Pachulia? Was wurden die belacht) - und natürlich auch eine lange Liste von Teams, die als Titelkandidaten gehandelt wurden und am Ende tatsächlich alles gewonnen haben. ABER unterm Strich scheinen mir Teamchemie und Character häufig unterschätzte (ich sage nicht “alles entscheidende”!) Faktoren zu sein.