Ich gehe mal der Reihe nach durch, jeweils nach bestem Wissen und Gewissen sowie unter Einbezug der hier bei SD bekannten Stanpunkte. Darf als Diskussionsgrundlage gerne erweitert, korrigiert und von den örtlichen Anhängern und Leuten mit Einblick bestätigt werden. Aber bitte seid mir nicht böse, wenn mal was nicht stimmen sollte.
Nordstaffel
Münster - Halle ist sicherlich für ProA nutzbar, Zuschauerzahlen und Umfeld wirkten bei meinem Besuch professionell. Für mich unklar ist die finanzielle Lage und ob der Unterbau einen Doppelaufstieg stemmen kann, Stichwort ehrenamtliche Helfer und Professionalisierung.
Wedel - Die Steinberghalle ist nicht ProA-tauglich, auch finanziell wahrscheinlich ein großes Fragezeichen. Der Towers-Nachwuchs außerdem nicht so dominant, als das er ohne weiteres in der ProA mithalten könnte. Zeigt ja auch der aktuell mit mehreren “externen” Verstärkungen gespickte Kader (Adomaitis, Valerien, Logan). ich denke in der ProB ist der Nachwuchs der Hansestadt momentan besser aufgehoben.
Bernau - Ähnlich zu Wedel. Die Erich-Wünsch-Halle gibt keine ProA her, finanziell könnte man es mit Alba zusammen sicherlich schaffen, aber der Nutzen bleibt abzuwarten. Aktuell scheint der Hauptstadtnachwuchs in der ProB optimal gefördert zu werden. Zeigt auch die häufige Einberufung der Doppellizenzler und deren Leistungen in BBL/Pokal/Europäischem Wettbewerb.
Sandersdorf - Klappe die Dritte. Die Halle gibt es nicht her, mit dem MBC auch deutlich weniger Finanzkraft beim großen Bruder. Aufstiegsambitionen sollten mich wundern, zudem wirkte mir das Umfeld, zum Beispiel in Sachen Zuschauerzuspruch, in der ProB dann auch am Ende der Möglichkeiten.
Oldenburg - Quartett. Wobei es in Oldenburg sicherlich Möglichkeiten in Sachen Halle gäbe. Auch hier aber die Frage nach der Qualität des Nachwuchses. Man ist in den letzten Jahren zweimal als Meister nicht hochgegangen, warum sollte es dieses Jahr passieren? Ich denke auch hier ist die ProB ein gutes Ausbildungslevel.
Iserlohn - Hier dürfte fast alles vorhanden sein. Meines Wissens wollen die Kangaroos hoch und haben dafür auch einiges getan. Mit Kirchhoff ein zahlungskräftiger Sponsor dabei, die Matthias-Grothe-Halle zudem sicherlich irgendwie für die ProA lizensierbar. An der Kapazität von aktuell “nur” 1.412 Plätzen wirds wohl nicht scheitern. Größtes Fragezeichen die sportliche Qualifikation, sieht nach dem starken Saisonstart aktuell eher knapp aus. Aber auch am grünen Tisch gibt es ja Möglichkeiten, wenn die Playoffkonstellation es hergibt.
Bochum - Meines Wissens mittelfristig ebenfalls mit ProA-Ambitionen. Ich kann nicht einschätzen, ob man die Rundsporthalle auf 1.500 Plätze aufstocken kann. Tribünen an drei Seiten wären jedenfalls vorhanden. Auch beim finanziellen bin ich nicht firm. Ich gehe aber davon aus, dass im Falle einer Aufstiegschance Geldgeber geifbar wären. Ob es diese Saison schon reichen würde, vermag ich aber nicht zu prognostizieren. Dafür habe ich zu wenig Informationen.
Schwelm - Halle ist da, eine solide Basis auch. Wiederum kann ich zu Finanzen und dem Aufstiegswillen bei den Verantwortlichen nichts sagen. Ich glaube aber auch hier ist es mittel- bis langfristig das Ziel hochzugehen - wenn alles passt. Ich denke das liebe Geld ist der größte Knackpunkt.
Dresden - Infrastrukturell sind die Möglichkeiten gegeben, finanziell momentan definitiv nicht. Auch hier gibt es eher eine mittelfristige Perspektive. Nach dem kurzen Intermezzo von vor zwei Jahren wird man zudem nur mit der Gewissheit konkurrenzfähig zu sein hochgehen.
Itzehoe - Habe ich auch nicht viele Informationen. Ich glaube man orientiert sich eher an einer Etablierung in der ProB. Ich weiß aber nicht, ob langfristig nicht auch mal die ProA anvisiert werden soll. Zudem kann ich zu Finanzen und Halle wenig sagen, wobei es die Lehmwohldhalle wohl eher nicht in die ProA schaffen dürfte.
Essen und Wolfenbüttel nehme ich ob der Tabellensituation mal aus.
Südstaffel
Leverkusen - Die Ortskundigen haben es ja schon geschrieben. Die Anforderungen der ProA sollten für die Giants stemmbar sein.
Schwenningen - Ich glaube ähnlich wie bei Münster. Die Deutenberghalle würde es bestimmt irgendwie schaffen, aber ob die Finanzen und das Umfeld zum Durchmarsch bereit sind? Ich tippe eher auf mittelfristige Pläne - ohne es genau zu wissen.
Frankfurt - Ähnlich Oldenburg. Möglichkeiten gibt es bestimmt, aber man scheint mit der ProB zufrieden zu sein. Vor drei Jahren ist man als Finalteilnehmer ja auch nicht hochgegangen. Geld und Umfeld würde auf Biegen und Brechen bestimmt gehen, aber mir scheint in Frankfurt ist man an der ProA eher nicht interessiert.
Coburg - Könnte klappen. Die HUK-Coburg-Arena bietet gute Voraussetzungen und ich glaube Brose würde als Hauptsponsor auch die ProA mitgehen können. Ganz zu schweigen von deren Strahlkraft und Netzwerk aufgrund des erfolgreichen Engagements in Bamberg. Auch meine ich mal gehört zu haben, dass die ProA in Coburg ein Ziel ist, wenn nicht gar BBL. Insofern halte ich Aufstiegsambitionen für möglich. Fraglich ist nur, ob man bereits jetzt zum Sprung in die ProA bereit ist.
Elchingen - Wie man auf SD lesen kann, scheint der Streit mit der Gemeinde/Stadt um Investitionen in die Brühlhalle der größte Knackpunkt zu sein. Ohne dieses Engagement wohl aber keine ProA-taugliche Halle und somit auch keine Chance auf ProA. Finanziell scheint man hingegen durchaus in guter Position, um zumindest realistisch den Klassenerhalt in Liga 2 angehen zu können.
Gießen - Wie Oldenburg und Frankfurt. Man könnte sicherlich, aber will wahrscheinlich nicht.
Ulm - Möglich ist die ProA. Das zeigt der Aufstieg von 2017. Die Frage ist, ob man es nochmal wöllte. Das müssten Ortskundige beantworten.
Erfurt - Man will bestimmt, kann aber sicherlich noch nicht in diesem Jahr. Wobei es nicht am Geld, sondern an den Strukturen scheitern dürfte. Schließlich hat man vor Ort ja alles neu aufbauen müssen, auch wenn die Rockets in Erfurt sicherlich manch Weg geebnet haben. Andererseits: sollte so viel Geld dasein, dass man zu stemmende Aufgaben auf andere Schultern verteilen kann, dann möchte ich nichts ausschließen. Sicherlich täte dem Projekt aber Konsolidierung und stabiles Wachstum wesentlich besser. Gerade weil man sich in der Gegend ja erst verbrannt hat.
München - Ich denke der größte Knackpunkt ist die sportliche Qualifikation. Sollte die irgendwie, irgendwann erreicht werden, dann wird man beim FC Bayern sicherlich das maximale Level für die eigenen Talente bereitstellen wollen. Spannend wäre zu sehen, ob das auch schon in diesem Jahr gelten würde. Ansonsten misst man sich ja auch in der ProB mit Gleichaltrigen auf Augenhöhe, sodass der Aufstieg sicherlich nicht um jeden Preis erkämpft werden würde.
Würzburg II, Rhöndorf und Köln würde ich ebenfalls mal ausklammern