@TheWendigo:
… Er darf das auch gar nicht hören, bzw. er muß es einfach ausblenden. Ein Schiedsrichter, der anfängt mit dem Publikum zu reden, zu diskutieren (oder nur darauf einzugehen) hat den Job verfehlt, das ist ungefähr so wie ein Erste-Hilfe-Sanitäter, der in Ohnmacht fällt wenn er Blut sieht…
In diesem Punkt muss ich dir leider entscheidend widersprechen.
Es gibt durchaus Situationen, in denen ich mich als Schiedsrichter verpflichtet fühle den Kontakt mit Zuschauern zu suchen. Dies ist speziell im Jugendbereich der Fall, wenn sich übermotivierte Eltern durch Betreten einer Sporthalle dazu berechtigt fühlen, jegliche guten Manieren an der Hallentür abzugeben.
Manchmal verlieren Elternteile in spannenden Spielen die Fassung und werden beleidigend gegenüber Spielern, Schiedsrichtern oder Kampfrichtern. Sobald sich eine solche Situation abspielt und die teilweise schon emotiale Stimmung auf dem Spielfeld zusätzlich angeheizt wird, nehme ich mir als Schiedsrichter die Freiheit heraus das offen anzusprechen.
Der Hinweis, dass die Eltern eine gewisse Vorbildfunktion für ihre Kinder erfüllen - AUCH in der Sporthalle, wirkt meistens Wunder. In Extremfällen kann auch der Hinweis, dass man sich anstelle des Kindes schämen würde, das Ganze noch verstärken.
Eine solche Kommunikation mit Zuschauern sollte nur in absoluten Ausnahmesituationen und vor allem mit einer angemessenen Wortwahl geführt werden. Das Gesicht sollte ein Ref durch gleiches Fehlverhalten nicht verlieren.