@rorschach:
Zum Lieblingsthema, Hansi. Er hat heute tatsächlich seinen ersten Wurf in München getroffen! Und dann gleich 3 (?) 3er in Folge. Ein paar Steals und Rebounds folgten zusätzlich. Warum der bisher nicht gespielt hat. Sportliche Gründe waren es in jedem Fall nicht…
Und trotzdem habe ich seit heute ernsthafte Zweifel an ihm!
Zum einen die Defense, genauer gesagt die Grundschnelligkeit. Beverley war für mich heute der eindeutig bessere Mann auf der 1. Und dabei hatte der bis kurz vor Schluss nur 4 Punkte. Trotzdem, Beverly hat Hansi teilweise derart stehn gelassen… und Hansi ist jünger und etwa gleich groß. Auf der anderen Seite spielt Beverley eine Presse gegen Hansi die so knackig ist, dass Hansi kaum den Ball über die Mittellienie brachte. Das sah nicht gut aus, zumindest für einen PG.
Ausserdem die Attitude. Ein Beispiel: Hansi wird eingewechselt, geht auf Greene zu und sagt ihm etwas. Dabei soll Hamann für ihn raus. Der wundert sich, “also soll Greene raus?”. Kein Wort zu Hamann, kein Abklatschen, kein Blick.
Ziemlich präzise beschrieben. Hansis Verhalten wirkt zumindest gerne sehr selbstzentriert. Hamann hat ihn in letzter Zeit auf dem Feld immer wieder sichtbar aufgebaut und gut zugesprochen. Wenn er nur an sich denken würde, würde er einen direkten Konkurrenten um Einsatzzeit sicher links liegen lassen. Macht er aber nicht. Zugegeben: nicht jeder hat ihm das zugetraut.
Hansis Defense im Eins-gegen-Eins gegen einen guten, schnellen Gegenspieler ist enttäuschend. Ob Hamann da viel besser ist, sei dahingestellt, eher ja, auf alle Fälle ist er erfahrener und stellt sich deshalb geschickter an.
Wenn der SR bei Turn-over nicht pfeift, ist es eben ein Ballverlust. Entweder ich schütze den Ball besser oder ich passe ihn schneller. Beides ist erlaubt. Wenn ich das nicht schaffe, bin ich auf diesem Niveau (noch) nicht tauglich.
Was mich am meisten wundert. Die extrem einseitige Sicht auf Bauermanns Rolle. Der pöse, pöse, Pauermann! Werft mal wieder den Purschen zu Poden! Hat den überragenden Hansi so lange schmoren lassen. Jetzt zeigt er, was er schon die ganzen letzten Spiele hätte bieten können. Der inkompetente Trainer hat das bisher Mannschaft und Fans vorenthalten.
Ich bin mir sicher, einen anderen Trainer würde man hier feiern. Alles richtig gemacht, den Spieler genau richtig angepackt, ihm Zeit zum Nachdenken gegeben, ihn heiß gemacht durch das Banksitzen bis er sprüht vor Ehrgeiz, Zeit gegeben, sich im Training an den Spielstil der Mannschaft anzupassen und jetzt, da es besser klappt, lässt er ihn von der Leine. Perfekt!
Nein, Bauermann hat ja Hansi enteiert, um ihn dann, spätestens wenn Basti Doreth wieder dabei ist, als unbrauchbar abzuschieben. Weil wer einmal enteiert ist bei Bauermann, der kommt nie wieder auf einen grünen Zweig. Was sind hier immer für Experten unterwegs.
Zum Thema Zuschauerzuspruch und deutsche Nationalspieler. Im Frühjahr 2010 spielte eine durchschnittliche ProA-Mannschaft an der Säbener Straße vor 900 Zuschauern. Jetzt kommen unter der Woche im Eurocup, der im Bewusstsein der Leute noch null etabliert ist über 3.000. Schaut euch doch mal die Zuschauerzahlen in diesem Wettbewerb in anderen Hallen an.
In der BBL auf Anhieb Platz 3 in der Zuschauertabelle hinter Meister und Vizemeister. Von den großen Namen war bisher nur ALBA in München und da war dann ausverkauft. Klar, wird dann immer wieder geschimpft, dass dann nicht nur Leute in der Halle sind, die seit mindestens 20 Jahren zum Basketball gehen, aber wie soll es auch anders sein, wenn man deutliche Zuschauerzuwächse zu verzeichnen hat. Jeder fängt einmal an, Basketball zu entdecken.
So blöd kann das Konzept mit diesen Namen nicht sein, es funktioniert. Und ein bißchen ist es auch bei den Fußballern abgeschaut, viele deutsche Nationalspieler und hochkarätige Ausländer dazu. Sicher, der internationale Stellenwert von deutschen Nationalspielern ist im Basketball nicht mit dem Fußball zu vergleichen. Entsprechend fällt der Erfolg auch im Basketball noch kleiner aus als beim großen Bruder Fußball. Aber die Münchner wollen diese Mannschaft sehen. So schnell hat sich keine “Zweitsportart” in München etabliert, frag nach bei Handball, Volleyball, Eishockey, Tischtennis etc. Aber nicht nur der Trainer ist eine Gurke beim FCB, auch das Management, der ganze Verein, die haben alle keine Ahnung.