@patte Mir leuchtet nicht ein, warum ein gleich hoher Betrag, der dem EK zugeführt werden muss, die schwarzen gegenüber den weißen Schafen bevorteilt. Das Geld ist ja keine Zahlung wie für eine Wildcard, sondern es gehört ja weiterhin den Klubs. Es ist eben gerade nicht weg. Und es liegt eben nicht einfach rum, wie auch du wieder schreibst. Es hält sich hartnäckig die Vorstellung, dass EK nutzlos “rumliegt” und somit stört, statt hilft. Solange diese Sicht sich hält, werden wir immer aneinander vorbeireden.
Vielleicht sind wir uns ja sogar einig, dass ein Lizenzierungsverfahren, dass es den von dir genannten Verdächtigen ermöglicht, beinahe unkontrolliert Schuldenberge aufzuhäufen binnen einer Saison, seinen Namen nicht verdient und sein Geld nicht wert ist.
Ich mach noch einen Versuch, das Prinzip anders zu erklären. Man stelle sich vor, es sei üblich, dass jeder völlig ohne EK (Spanien, USA ?) sich seine Immobilie kauft und dort einzieht. So lange alles gut läuft, die Immobilie nicht an Wert verliert und Zins- und Tilgung pünktlich bezahlt werden kann, läuft alles glatt. Sobald irgendetwas daran ins Rutschen kommt, knallt es.
Jetzt wird als Vorschrift eingeführt, dass jeder mindestens 20% EK mitbringen muss, damit die Bank die Immobilie überhaupt finanziert (nebenbei ist diese Größenordnung ungefähr die Faustregel für das EK, das Banken in solchen Fällen tatsächlich fordern). Der Aufschrei ist groß, das ist der Untergang des Wohnens, das haben wir doch so immer gemacht, dass Leuten die Immobilie zwangsversteigert werden muss, hat es immer gegeben und kann man auch mit 20% EK des Kaufpreises nicht völlig ausschließen.
Nein, sagt dann die Bank, Vorschrift ist Vorschrift und es bleiben dann halt alle noch ein paar Jahre in ihrer alten Wohnung wohnen, bis sie das EK beisammen haben. Das ist kurzfristig ein Rückschrit für manchen, langfristig gibt es dem System Stabilität zum Nutzen von allen.
Es erscheint mir absurd, dass sich die Mentalität schon so in den Köpfen verfestigt hat, dass man jeden Euro, den man irgendwoher hat oder teilweise sogar nicht hat, zum Stärkung des sportlichen Wettbewerbs in den Kader investiert werden muss. Damit Sponsoren und Zuschauer sich überhaupt dafür interessieren? Ausgerechnet in der ProA? Wo beinahe regelmäßig einer der sportlich qualifizierten Teams auf den Aufstieg in der BBL verzichtet, weil die Kohle nicht reicht (kein EK?) und gerade dieses Jahr keiner hätte absteigen müssen? Leitershofen hat den Klassenverbleib angeboten bekommen und selbst abgelehnt. Diese sportlich lächerliche Situation wird dauerhaft zementiert eben weil der Status Quo nicht verändert wird. Das ist nicht nachvollziehbar. Wenn es wirklich so ist, dass die ProA absäuft, wenn die Klubs statt einem teuren Ausländer einem weiteren Nachwuchsspieler die Chance eines Kaderplatzes zu geben, um mit der eingesparten Summe das EK zu stärken, dann hat sie es verdient unterzugehen.
Letztes Jahr hat man die Sondersituation gehabt, dass zwei wirtschaftlich sehr potente und dann sportlich für Aufsteiger überdurchschnittlich erfolgreiche Klubs in die BBL rauf sind. Und trotzdem findet man unter den jetzigen Umständen nur einen Aufsteiger, der rauf geht? Erbärmlich. Wenn Uli Hoeneß vor zwei Jahren nicht ……, dann hätten wir gar keinen Aufsteiger gehabt?
Wenn ich jetzt höre, dass ausgerechnet Karlsruhe nächstes Jahr auf die BBL schielt, das in der Bilanz 0 € EK stehen hat (siehe weiter oben geposteter Link), dann kann man sich jetzt schon ausrechnen, dass das schief gehen wird. Aber bloß nichts ändern. Die armen amerikanischen Gastarbeiter brauchen die Kohle doch.