Wenn man denn zumindest interessiert ist und man von TBB-Seite NICHTS erfährt, wie kommt man dann auf den Gedanken, der Klassenerhalt könnte rechnerisch nicht mehr möglich sein? Ein Blick auf die Tabelle reicht, um auch ohne Mathematik studiert zu haben, Aufschluss zu geben…
Vielleicht hat Dein Schwiegervater einfach sehr pessimistisch eingestellte Informationsquellen, die gegenteilige Schlüsse nahelegen könnten…
Und vielleicht verfällt man bei der TBB nicht so in Panik, wie es die “Fans” hier tun. Eben weil man rechnerisch (!) noch ganz gut da steht.
Und Aktionen wie “We believe” starten man wohl eher, wenn man nicht mehr so ganz believt…
Irgendwie stimmt es aber auch mit der Erwaltungshaltung vieler hier nicht so ganz. Es wurde seit Jahren immer wieder darauf hingewiesen, dass es mit den vorhandenen Strukturen nur gegen den Abstieg gehen kann, die Liga stetig wächst und man selbst mitwachsen müsse, um zumindest diesen Status quo halten zu können (offenbar hat das Mitwachsen nicht mehr so gut geklappt…).
Aber irgendwie denken wir doch immer, wir haben besseres verdient und sind enttäuscht, wenn es nix wird mit Playoffkampf etc.
Zur Klarstellung: Die Saison macht mir auch keinen Spaß (die letzte auch schon nicht mehr so dolle). Aber 1.-Liga-Basketball in Trier wird eben auf absehbare Zeit wohl immer Existenzkampf sein. Mal mit Ausrutschern nach oben, mal nach unten.
Was wollen wir denn? Wollen wir einen “Trierer Weg”? “Talente” entwickeln (bitte keine Talendefinitionen… Seiferth und Chikoko waren auch nicht mehr wirklich jung, als sie bei uns angefangen haben, aber sehr wohl entwicklungsfähig, wie man sieht), früher deutsch, heute eben internationaler. Wenn’s gut geht, haben wir eben die Seiferths und Chikokos in ihrem jeweils letzten Trierer Jahr. Aber einen Spieler wie Chikoko heute würden wir niemals verpflichten können! Das birgt eben auch das Risiko, dass es mal nicht so läuft (Ward, Fassler etc.). Wenn es zu gut läuft, sind sie vor Vertragsende weg, wenn’s sehr schlecht läuf auch, wenn’s ok läuft (Mönninghoff), haben wir am Ende immerhin brauchbare, gestandene BBL-Spieler. Wäre doch sehr spannend zu sehen, wo Vrabac und Lukovic in zwei Jahren stehen… (Noch spannender wäre allerdings die Centerposition, wo wir wohl zum ersten Mal in der Rödl-Zeit bei Null anfangen würden, ohne ein selbstgezüchtetes Pflänzchen…)
Oder wollen wir wirklich lieber wieder College-Lottery? Kann gut gehen, kann aber auch seeeehr schlimm werden. Alles schon vergessen? Wenn’s denn mal gut geht, steigen auch schnell wieder die Erwartungen, die Spieler sind aber dann auch schnell wieder weg und man fängt von vorne an. Wenn’s schlecht läuft, sowieso. Aber Hoffnung auf Entwicklung gibt’s keine. Identifikation noch viel weniger. Hatten wir ja alles schon zur genüge.
Und diese Hoffnung auf Entwicklung (neben der Identifikation - mit dem Trainer, mit dem Konzept) ist dann immerhin das, was einen in dieser Saison noch trägt - die jungen Spieler werden aller Wahrscheinlichkeit nächstes Jahr stabiler, die, die weniger helfen, hoffentlich ersetzt durch welche, die mehr helfen.
Wenn wir denn nächstes Jahr noch erste Liga mit Rödl erleben dürfen… zwei dicke Fragezeichen in einem… Aber für mich lange kein Grund, den “Trierer Weg” kaputt zu reden, schreiben oder denken.
(Btw, da irgendwo hier auch mal zu lesen war, dass es in den letzten Jahren noch nie so kritisch war wie jetzt: es ist gerade zwei Jahre her, da stand man 32. Spieltag zwei Punkte vor dem vorletzten (Braunschweig, die dann auch noch die letzten zwei Spiele gewonnen haben) mit verlorenem direkten Vergleich. Dann kam das “Do-or-die”-Spiel in Frankfurt, sicherlich nicht weniger wichtig als das am Samstag gegen Tübingen, was Trier gewann, und dann noch als Sahnehäubchen der Auswärtssieg in Berlin (Nachholspiel). Der Blick auf die Abschlusstabelle der Saison gibt das nicht wieder, aber da waren wir sicherlich nicht viel weiter weg von der ProA als jetzt…)
[edit: sorry an die mitlesenden Tübinger, passt nicht wirklich zum Spiel, merke ich gerade…]