Es sieht so aus als müsste man diese Saison einfach die Ansprüche deutlich zurückschrauben. Es sind einfach einige Baustellen die langsam ersichtlich werden, beginnend mit schlechter Wurfauswahl, schlechter Trefferquote vor allem aus der Dreierdistanz und von der Freiwurflinie.
Fallen die Dreier nicht, dann wird es in der Regel vogelwild, dann wird mit dem Kopf durch die Wand gegangen oder solange hin und her gespielt, bis einer einen Notwurf nimmt und man hofft auf den Rebound . Es wurde ja bereits öfters hier geschrieben, dass man die letzten beiden Saisons überperformed hat und diese eigentlich nicht der Maßstab sind - dem kann man ja auch bedingt zustimmen, ABER was ist dann der Maßstab?? Wo wollen wir hin und wo sieht man sich selbst?
Für alle war die Saison 2018/2019 nicht nur wegen der personellen Wechselorgien und unattraktiven Basketballs eine grausige Spielzeit, aber selbst damals wurde ja nicht alles verloren und es gab durchaus auch ein paar ansehnliche Spiele, nach denen man auf eine Wende hoffte.
Wir spielen nun als nächstes in der Liga auswärts in Braunschweig die mit 4:10 Punkten Platz 15 belegen. Verliert man dort, dann hat man einen Start mit 4-Siegen und 4 Niederlagen aus 8 Spielen und stünde exakt so da, wie in besagter 2018/2019 Saison nach 8 Spielen…es ist also durchaus nicht ganz falsch mal zu warnen.
Willen und Einsatz kann man dem Team nicht absprechen, aber es fehlt klar die individuelle Klasse gegenüber den letztjährigen Mannschaften, ein Alkins hat ebenso Licht und Schatten wie seinerzeit ein Kelan Martin, ein Walker hilft uns noch weniger wie damals ein Aaron Best und auf PG ist Hulls bislang in dieser Saison zwar kein so großes schwarzes Loch defensiv wie Jordon Crawford, gibt uns aber auch offeniv weniger als der kleine Wirbler.
Ich hoffe, dass wir möglichst schnell in die Phase kommen, wo wir alle Spieler wieder an Bord haben, Childs, Woodard und evtl. auch den ominösen Neuzugang…dann muss man etwas Zeit aufwenden, um rauszufinden, welchen Input welcher Spieler geben kann und von welcher Konstellationn das Team am meisten profitiert und es ist JP’s Aufgabe, dann daraus ein “First-Team” zu formen, dann muss eben ein Spieler noch abgegeben werden oder bleiben, aber eben im klaren Wissen, dass er dann zum Einsatz kommt wenn er in besserer Form ist als ein Spieler des “First-Teams” oder sich dort jemand verletzt.
Letztlich ist es aber nicht nur ein Thema der US-Spieler sondern vielmehr der Deutschen…ODS-Abgang, WoBo auf dem Level das man von ihm erwartet, Jo Patrick und Luki herzog mit Stillstand (eher leichter Rückschritt), Baehre talentiert aber mit Rookie-Schwankungen und Bartolo als für mich bisher größte Enttäuschung und krebst mittlerweile knapp an der BBL-Tauglichkeit rum, nachdem er so stark war letzte Saison.
Darden und Simon tragen das Team aktuell, Radebaugh gibt sein Bestes, aber er ist eben noch nicht auf dem Level auf dem Smith letztes Jahr war oder Weiler-Babb im Jahr davor…Radebaugh ist eher der Smith von 2019/2020, ein guter, williger Spieler mit ner Menge Upside, aber ohne die Unterstützung eines Carrington, Weiler-Babb und Knight wäre sicher auch die Entwicklung eines Smith anders verlaufen und diese Säulen fehlen Radebaugh