Ich lese hier regelmäßig mit und muss mich wirklich wundern, was hier für eine Stimmung herrscht.
“Es kann doch nicht der Anspruch für einen Standort wie Paderborn sein, nur gegen den Abstieg der 2. Liga zu spielen.”
Was zeichnet denn den Standort Paderborn aus gegenüber anderen Vereinen. Massig Geld? Eine immer volle Halle mit hoher Begeisterung? Ein nicht endender Strom von Talenten?
Wohl eher nein. Paderborn schwebt vom finanziellen Potential wohl immer iwo zwischen Top4 ProA und Abstiegskampf BBL. Wenn man also mal ein Jahr Top8 BBL realisiert, dann fehlt das Geld iwo anders. Und das darf der Verein halt immer noch ausbaden. ABer immerhin nimmt einem keiner die 5-Spiele Serie gegen ALBA.
Dass man dafür immer noch die Zeche zahlt, hat man selber zu verantworten. Also sollte dahingehend doch mal ein wenig Realismus einsetzen. Damit es in Paderborn schneller aufwärts geht, müsste die Halle einfach immer voll sein. Dann gäbe es mit Sicherheit auch keine Klatschen mehr, wenn auch mehr Stimmung da ist.
Schon zu BBL Zeiten war es für Auswärtsfans lächerlich einfach, die Lautstärke der Halle zu übertönen (ich rede nicht von Bamberger Fans, die kommen). Der Fanclub tut sein bestes, aber die Halle wird einfach nicht mitgezogen. Verbessert haben wird sich das mit weniger Zuschauern mit Sicherheit nicht.
Paderborn hatte immer eine gute Jugend. Sehr gute Jugendspieler, die auch im Profikader standen. Doch man schafft es in Paderborn nie, sie auch zu halten.
Oehle, Hülsewede oder auch Gajda(vor seiner Verletzung) hatten nie ausreichend Spielzeit bekommen, um wirklich sich zu entwickeln und im Gegenzug auch bleiben wollen. Gleiches gilt bei den Wendt Brüdern. Der eine bekam Spielzeit und machte den nächsten Schritt. Allerdings wäre er wohl auch so oder so nicht in Paderborn geblieben.
Lars wurde von Glasauer nun auch wahrlich nicht gefördert. Und nach der Saison geht er dann lieber nach Schwelm in die ProB, wo auch Malinowski war (noch einer ), anstatt in Paderborn zu bleiben.
Und jetzt endlich hat man einen Coach, der auch auf die Jugend zu setzen scheint (Lars Kamp in der Rotation, auch Padberg kriegt Chancen). Doch jetzt hat man eine andere Qualität an Talenten oder aber sie sind noch nicht so weit.
Nur wenn jeder Amy 100%ig einschlägt oder wenn man ein paar gute konstante Deutsche verpflichtet, kann man über dem finanziellen Rahmen mitspielen. Dies scheint allerdings momentan nicht der Fall zu sein. Ob man nun das Geld hat, alles auszutauschen an Spielern?
Das größte Problem sehe ich dabei eher auf den dt. Positionen. Spieler loswerden ist bei dt. Spielern mit Sicherheit recht leicht. Allerdings andere dt. Spieler zu dieser Zeit zu bekommen? Wohl kaum.
Und mit dem Ruf, den Paderborn durch die bisherigen Erfahrungen der eigenen Talente hat: kein junger dt. Spieler wechselt nach Paderborn, sofern sie nicht ordentlich Geld bieten (was sie nicht haben). Da gehe ich doch lieber woanders hin, wo ich Spielzeit bekomme!
Also Geduld ist gefragt. Man muss seinen Ruf ändern, um wieder attraktiv zu werden für junge dt. Spieler. Da muss man auch mal eine Durststrecke überstehen.
Weil einer den Lieneke ins Spiel brachte: Natürlich wäre Lieneke wohl eine Verstärkung. Aber bei seinem Wechseln nach Salzkotten hatte er doch bewusst gesagt, dass er nicht mehr die Zeit habe. Zum anderen: Wer momentan die Kadersituation in Salzkotten sieht, der weiß, dass sie Lieneke niemals gehen lassen können!
PS: Lieber verliere ich 3x mit 30-40 Punkten und habe dafür zwei Siege, anstatt alles knapp zu verlieren. Auch wenn es peinlicher ist. Was zählt sind nur die Siege.