Auch die Skyliners sind erst seit jüngster Vergangenheit wirklich aktiv im Nachwuchsbereich. Seit der Saison 2009/10 tritt man mit einem eigenen Team in der ProB an, den Fraport Skyliners Juniors. Davor hat man außer Schul-AGs recht wenig in Eigeninitiative betrieben, hier hat man ganz klar von der guten Jugendarbeit der Kooperationspartner Kronberg und Langen profitiert - man muss aber fairerweise auch sagen, dass die Skyliners damals (und hier meine ich ca. bis 2007/08 ) im ligaweiten Vergleich auch etatmäßig ein Spitzenteam waren und somit einen klar anderen Fokus verfolgten. Die Non-Existenz der 6+6-Regelung hat natürlich ebenfalls zur Vernachlässigung beigetragen (aber mal ehrlich: bei kaum einem Verein wurden zu dieser Zeit flächendeckend junge deutsche Talente in den Profibereich integriert).
Da man monetär schon lange nicht mehr mit den Top6-8 der Liga mithalten kann, legt man den verstärkten Fokus seit einiger Zeit auf das Nachwuchsprogramm. Und das ist hervorragend aufgebaut. Den Spielern im Rhein-Main-Gebiet wird die Möglichkeit gegeben, von der U12 an so richtig in die Förderung einzusteigen. Der Weg ist auch durch die Kooperation mit Eintracht Frankfurt über U14, JBBL, NBBL, Regio bis bin zu ProB und BBL flächendeckend geebnet. Das Trainingszentrum bietet beste Bedingungen, da Geschäftsstelle, Fitnessstudio und Schwimmbad im selben Gebäude untergebracht sind. Außerdem hat man ein paar ordentliche Trainer mit reichlich Erfahrung im Jugendbereich. Darüber hinaus, und das darf man nicht vernachlässigen, ermöglichen die Skyliners auch abseits des Basketballs vielfältige Möglichkeiten durch Abitur, Studium (Max Merz darf bspw. für ein Auslandssemester ein halbes Jahr “pausieren” ), Ausbildung.
Der wichtigste und entscheidende Punkt - und hier kann momentan kein anderer Verein in Deutschland mithalten - ist aber die sportliche Perspektive. Mit knapp 50% Input durch die deutschen Spieler in der letzten Saison sind die Skyliners BBL-weit einsame Spitze. Die Verzahnung von ProB und BBL ist schon ziemlich gut gemacht. Und das wirkt natürlich auf einen jungen Spieler.
Ich werde nicht verneinen, dass das Konzept natürlich aus der finanziellen Not heraus entstanden ist, keine Frage. Aber seien wir ehrlich: welches Talent interessiert das, wenn das Konzept stimmig und die mittel- bis langfristige Perspektive vorhanden ist? Genau.
Ein Punkt noch zum Thema Integration eigener Talente: die Auswirkungen auf die lokalen Spieler bedarf Zeit - und von der ist noch nicht allzu viel vergangen seit die Skys im Prinzip von 0 auf 100 gegangen sind. Von daher dürfen wir zukünftig bestimmt auch dort mehr erwarten (obwohl z.B. die Merz-Brüder mit Sicherheit in der neuen Saison einige Minuten sehen werden, die U14 ist Deutscher Meister geworden, …).