Nun kann man die Saison also auch komplett zumachen; am Samstag gab’s dann nochmal ein Spiel, das einem Saisonabschluss mehr als würdig war: 139:132 nach Triple-Overtime gegen Saarlouis, olle Nummer! Es war -bis auf unsere ersten 12-15 Minuten- auch keine “Matador-D”, es fiel auf beiden Seiten einiges in den Korb: Flachs & Kneesch zusammen mit 32 Punkten und 7 von 9 Dreiern kann man auch in einem Spiel ohne Druck nicht voraussetzen. Unterm Strich kann man zu dem Spiel nicht viel sagen, außer “das muss man gesehen haben”; alles zu beschreiben oder aufzuarbeiten ist fast unmöglich. Jedenfalls gab’s nochmal richtig viel Basketball für’s Eintrittsgeld von €1.
Es war (wieder) eine unrunde Spielzeit, die durch den Klassenerhalt über’s Nachsitzen in den Play-Downs noch gerettet werden konnte. Die Bilanz von 5:1 Siegen in den Play-Downs kann sich sehen lassen, hier hat man wie im letzten Jahr zur rechten Zeit alles abgerufen. Das vor der Saison ausgegebene Saisonziel Platz 8 wurde verfehlt, wenn auch mit etwas Pech in engen Spielen. Dazu die frühe Verletzung in der Saison von Williamson, die uns erneut Marcus Smallwood als Nachverpflichtung gebracht. Ob das gut oder schlecht war ist nicht zu beantworten, Smallwood’s Leistungen mit 17.8 Punkten und 12.8 Rebounds sprechen für sich, sogar 19.7 PPG und 13.8 RPG in den Play-Downs; zusammen mit Woodmore war er der Garant für den Klassenerhalt.
Verschweigen darf man nicht, dass uns mitten in der Saison mit Luyeye und Massing (nach Krieger, Komarek, Stoll im Vorjahr) zwei mehr oder weniger fest eingeplante Rotationsspieler vorzeitig verlassen haben, was der Kaderausrichtung für so eine Saison natürlich immens schadet. Gründe und Diskussionen über die Einzelfälle sind hier glaube ich irrelevant; Fakt ist, dass wir uns eine solche “Negativfluktuation” nicht erlauben können und uns derartiges in ernorme Schwierigkeiten bringt. Ein Patentrezept zur Verhinderung solcher Abgänge während der Saison habe ich natürlich nicht, oberstes Ziel für nächstes Jahr muss es sein, die Saison mit seinem Grundstamm an Personal durchzuspielen (Verletzungsszenarien ausgenommen). Wenn wir einen ähnlichen Kader wie in dieser Saison mit mehr Kontinuität aufstellen können, darf man gerne auch mal über Platz 8 nachdenken. Entscheidend wird die Besetzung der deutschen Positionen sein, hier brauchen wir unbedingt “deutsche Größe” am Brett, was bei unseren bescheidenen finanziellen Mitteln eine echte Herausforderung sein wird.
Ein Ausblick auf den Kader zu geben ist so gut wie unmöglich, zu viel hängt auf den deutschen Spots von den Studien- und Arbeitssituationen der einzelnen Spieler ab. Auf amerikanischer Seite würde ich mich auf eine weitere Saison von Woodmore freuen, nach leichten Startschwierigkeiten in seinem ersten Auslandsjahr hat er sich stark gesteigert und in den Play-Downs phasenweise überragend gespielt. Williamson nach seiner Verletzung eine erneute Chance zu geben würde mich freuen, wobei ich keine Kenntnis über seine Genesung habe. Ware hatte es die ganze Zeit über schwer hinter Smallwood von der Bank zu kommen, dazu mal 1-2 Wochen krank, dann mit kaputter Hand, alles unglücklich gelaufen für ihn. Unterm Strich hilft er uns aber auf dem Ausländerspot nicht genug weiter, um ihn “zurückzubringen”. Smallwood muss man eigentlich auch nehmen, wenn er zu kriegen ist; allerdings nicht in dieser Alleinunterhalter-Konstellation unterm Korb, ein defensiv-starker richtiger Center an seiner Seite müsste wohl schon sein, um Platz 8 angreifen zu können.
Für den Gesamtverein kann man die Saison unter “erfolgreich” einbuchen; Klassenerhalt ProB, Play-Off-Teilnahme und damit direkter Klassenerhalt in der NBBL, Klassenerhalt in der JBBL über die Relegationsrunde und Aufstieg der 2. Mannschaft in die 2. Regionalliga Südwest/Nord, hätte schlechter laufen können.