Für die jüngeren SD-User: Arvid Kramer ist die größte Legende in Kreisen der Baskets-Family und hat entscheidend dazu beigetragen, dass die Baskets heute einer der erfolgreichsten Clubs der BBL sind. Die frühen Jahren habe ich noch nicht miterlebt, deswegen bin ich vielleicht nicht der geeignetste, um diese Geschichte aufzuschreiben, aber ich finde, was wir Bonner ihm verdanken, sollte in diesen Tagen noch mal erwähnt werden.
1982 kam Arvid nach Stationen in Siena und Lyon in die Basketball-Bundesliga und spielte ein Jahr lang für Bayer Leverkusen. 1985 kehrte er, weil er mit einer deutschen Frau verheiratet war, nach Deutschland zurück, spielte erst für Opladen und wechselte dann zum Godesberger TV, aus dem später die Baskets hervorgingen. Ich habe ihn nicht spielen sehen, aber wie ich hörte, war er so ein bisschen der Ensminger der frühen Jahre; die gegnerischen Fans waren ihm nicht gerade in Liebe zugetan. Was als Kompliment aufzufassen ist.
Als Spieler führte er Bonn in die erste Liga, in seinem letzten aktiven Jahr zogen die Baskets ins Playoff-Finale ein. Danach war er ausschließlich als Sportmanager tätig. Ganz 'raus aus dem Spiel war er nie, allerdings warf er keine Bälle mehr, sondern trat Stühle. Es gab ausgeglicheneres Personal an der Seitenlinie als Arvid Kramer zu seinen besten Zeiten. Als Manager hat er gemeinsam mit Wiedlich die Baskets groß gemacht: direkt Vizemeister, eine Institution in der BBL, Umzug in die Hardtberghalle und und und. Ohne die beiden gäb’s in der Form keine Baskets. Er hat den Sport professionalisiert, gleichzeitig war er es aber, der nach Spielende eigenhändig die Merch-Artikel in seinen Van räumte. Nicht nur durch seine physische Größe und als Manager, auch charakterlich ein herausragender Mensch. Als er aufhörte, war das ein Schock, und lange blieb trotz aller Erfolge eine gewisse Lücke.
Damals wurde geschrieben, er ginge auch in die USA zurück, um sich um die Karriere seiner Söhne zu kümmern. Dennis, der jüngere von beiden, wurde 1992 in Köln geboren, flitzte als kleiner Steppke schon übers Parkett der Hardtberghalle und spielte bei den Mini-Baskets mit. Unfassbar, dass er so früh gegangen ist, und ich denke, jeder von uns, der in dieser Zeit mit den Baskets mitgefiebert hat, würden Arvid Kramer und seiner Familie gerne etwas von dem zurückgeben, was wir alle ihnen an Freude und Leidenschaft verdanken. Aber Worte werden nie dem Schmerz gerecht. Leider.