Jaja, tolle EL-Saison, Superteam, etc. - aber ich habe gestern ein Spiel gesehen, in dem der eher knappe gezählte Spielverlauf dem gesehenden / gefühlten nicht wirklich entsprach. Klar laufen Spiele manchmal noch seltsam, auch wenn lange ein Sieger klar scheint. Aber für mich hatte ALBA gestern keine Chance.
Wenn ich für Maccabi mal eine “normale” Freiwurfquote von 70% interpoliere, so komme ich mit 6 Punkten mehr in etwa in den Bereich, in dem ich die beiden Teams auseinander sah.
A.J. drückt im Courtreview dann das aus, was mir durch den Kopf ging:
“(…) in Wirklichkeit spielte Maccabi in Antizipation auf das von ALBA gewohnte Spiel. Was ja nichts anderes heißt, als dass Coach Guy Goodes davon überzeugt war, dass sich ALBAs Spielstil auch im letzten Spiel durchsetzen würde. ALBA hat sich in dieser Euroleague-Saison die Marke erarbeitet, aus einer aggressiven Defense heraus zu spielen und offensive die Kontrolle zu bewahren. Entsprechend agierte Goodes nicht mit der Stärke Tel-Avivs, sondern mit einem an ALBA angepassten Gameplan.”
Etwas steil ist m. E. die These: “Der Champion geht beim Underdog in die Lehre”, wenn auch im Kontext gelesen schon nachvollziehbar.
Für mich ist unstrittig das Coach-Team von Maccabi der strahlende Sieger und wenn Sasa sagt: “it was a good lesson for my players and also for me as a coach”, dann entspricht das auch meinem Verständnis des gestrigen Geschehens.
Maccabi hat sich perfekt auf ALBA vorbereitet: Die Spielzüge waren detailliert analysiert, nicht nur Pick 'n Roll wurde erfolgreich verteidigt, sondern auch die Wege der anderen Spieler, egal ob für das Reinschneiden oder zum “auf 3er lauern”, waren bekannt und meist dicht. Und das haben sie auch noch durchziehen können, als sie sich stärker ZUSÄTZLICH auf die Verhinderung der 3er konzentrierten. ALBA hingegen blieb bei seiner Linie, bei der es wohl bei Strafe verboten scheint, früher als 10-12 Sekunden vor Ablauf der Uhr die Systeme anzulaufen. Maccabi hatte bei seinen Angriffen zu dieser Zeit üblicherweise den Ball schon mindestens einmal zum “Anchecken” vorne drin, und wenn es auch nur zum einmal “Buh”-Rufen, “kuckuck, hier bin ich”, gut war. ALBA hatte in der Offense hingegen - mal wieder - keine inspirierende Idee (mehr), um Maccabi zu überraschen.
Und in der Defense war ALBA vom Mix aus den Durchbrüchen zum Korb und den 3ern von Devil Smith einfach überfordert. Aus Defense-Sicht sicher zu fragen, warum z. B. Akeem und Nils so wenig Spielzeit gesehen haben. Und das der einzige ernste massive Trap-Versuch mit einem 3er für Maccabi endete, war auch bedauerlich.
Es bleibt halt die Frage, ob ALBA auf Maccabi einfach weniger gut vorbereitet war, oder ob Europas Spitzenmannschaften bei guter Vorbereitung ALBA eben sehr wohl in Grund und Boden spielen… = Barca, Pana und zuhause Maccabi eben einfach geschlampt…
Was noch?
NICHT JAMMERN ÜBER VERLORENE EINZELSPIELE - Pana wusste im Prinzip schon zur Halbzeit, dass Maccabi gewonnen hat und eine Niederlage nicht mehr wehtut … bzw. wenn jammern, dann über die Niederlage gegen Pana zuhause…
Und um es nicht zu vergessen: JA, DOCH, war geile EL-Saison