@tzzzz2 sagte in BBL Awards Saison 22-23:
@Henk sagte in BBL Awards Saison 22-23:
Darüber hinaus fehlt bislang noch bei SD der Pascal Roller Award, was vermutlich der überflüssigste Preis ist.
Das ist für mich der wichtigste Award. Leistung sieht man meistens in den Stats, Beliebtheit nicht.
Wenn ich das richtig sehe, ist das ja ein Publikumspreis und wird bspw. nicht von Fachjournalisten vergeben. Die wenigsten der Abstimmenden kennen die Kandidaten aber persönlich. Vielleicht haben einzelne mal mit dem einen oder anderen mal einen Satz gewechselt, um ein Selfie zu bekommen etc. Aber daraus ein objektives Urteil abzuleiten ist ja absurd.
Im wesentlichen bildet sich hier das Image eines Spielers ab, das zumindest bundesweit durch mediale Berichterstattung von wenigen Fachjournalisten geprägt wird. Zumindest war das zu Beginn der Preisvergabe so, als der Preis in den Nullerjahren eingeführt wurde. Damals steckte professionelle Imagepflege in den Sozialen Medien in Deutschland wohl eher noch in den Kinderschuhen bzw. hatte BBL-Spieler noch nicht erreicht. Hatte also ein Spieler sich gut gestellt mit dieser maximal einer Handvoll einflussreichen Journalisten und Reportern hatte er allerbeste Karten, denn die Abstimmenden leiteten ihre Stimme ja im Endeffekt nur vom Hörensagen ab.
Pascal Roller war der fünfte und der erste deutsche Gewinner. Man könnte sagen, er war einer der wenigen deutschen Nationalspieler, die überwiegend inländisch spielten sowie Starter in seinem Team war, was nicht selbstverständlich für einen Nationalspieler in jener Zeit. Es war quasi ein Trostpreis für die guten Leistungen der Skyliners in jener Saison, die als Vizemeister nur knapp in fünf Spielen den Titelgewinn verpassten.
Roller hatte also den Vorteil, einer der wenigen deutschen Gesichter der Liga zu sein und zudem in der Muttersprache der Reporter mit jenen zu parlieren. Mit halbwegs professioneller Medienarbeit (auch in punkto “Sekundärtugenden” wie Höflichkeit/Freundlichkeit, Pünktlichkeit etc. ) war das Herz eines Berichterstatters schnell zu erorbern. Und so war Roller als einmaliger Gewinner quasi eine Blaupause für Rekordgewinner Per Günther, wobei jener durchaus auch mal gut dafür war kontroverse Aussagen herauszuhauen und zumindest auch mal mit ein paar wenigen Verantwortlichen anzuecken. Aber da hatte Günther den Nimbus bei Berichterstattern schon weg, zumal diese mit solchen Aussagen ja man auch noch ein bisschen substanziellere Berichterstattung betreiben konnte, was die Arbeit erleichterte. Per Günther als fünfmaliger Gewinner wäre dann wohl auch eher passend als Namensgeber.
Wenn man diesen Preis als Publikumspreis beibehalten wollte, dann sollte man IMHO ausdrücklich genau aber solch eine Imagepflege über Soziale Medien als Kriterium einbeziehen und es nicht abhängig davon machen, dass wenige Berichterstatter den Spieler quasi “hypen” können. Für die Preisvergabe sollte also die Aktivität in Sozialen Medien dargestellt werden. Von mir aus kann dann noch jeweils ein Fachjournalist als Fürsprecher eines Kandidaten weiche Faktoren (oder wie ich sie oben “Sekundärtugenden” genannt habe) darstellen. Am Ende ist ja das im Zweifel der Zweck des Awards im Sinne des Stifters BBL, die Popularität der BBL mit Fannähe etc. zu steigern.