@jsb sagte in Causa Karim Jallow:
@ehirsch sagte in Causa Karim Jallow:
Genau aus diesem Grund ist der Fall nicht mit den Fällen vergleichbar, bei denen tatsächlich 3 TESTS verpasst worden sind.
Weißt Du das oder leitest Du Dir das her?
Die NADA spricht im Fall Jallow nirgendwo von verpassten Tests.
In Kombination mit denen im NADA-Report genannten Zahlen, dass nur 1/5 aller “Meldepflicht- und Kontrollverstösse” tatsächlich verpasste Tests sind, lässt das schließen, dass es sich nicht - zumindest nicht bei allen Strikes - tatsächlich um verpasst Tests handelt.
Einmal mehr: Ich bin da höchstens interessierter Laie, habe aber in meinem direkten Umfeld diverse Kontakte zu Kaderathleten, die der Meldepflicht unterliegen.
Gelebte Praxis ist tatsächlich nicht so, wie Du beschreibst, sondern dass ein nicht Antreffen ein Strike ist. Ich habe noch nie gehört, dass die Meldepflicht theoretisch überprüft wurde.
Ich hab hab oben aus dem NADA-Report zitiert. Da ist genau aufgelistet, dass nur 1/5 der Verstösse tatsächlich verpasste Tests sind. Diese Statistik wäre nicht möglich, wenn es tatsächlich “gelebte Praxis” wäre, dass nur verpasste Tests einen Strike produzieren würden.
Meine Vermutung wäre, dass sich Jallows Rechtsbeistand auf eine ähnliche Begründung wie Deine beruft, von der ich glauben würde, dass sie nicht im Geist der Regelung ist, wohl aber mit ausreichenden juristischen Wissen begründbar ist.
Das ist durchaus möglich. Falls es so wäre, würde das ja nur beweisen, dass Jallows Fall eben nicht gleichzusetzen ist mit dem, den du zitiert hast, oder?
2.) Du schreibst vom “Geist der Regelung”. Ich denke, wir sind uns einig, dass der “Geist der Regelung” verhindern soll, dass sich gedopte Sportler durch Tricks den Dopingkontrollen entziehen können, oder?
Aber wenn wir vom Geist der Regelung reden, müssen wir eben auch darüber reden, wie die Realität ist? Reden wir hier über einen gedopten Sportler? Niemand unterstellt Jallow tatsächliches Doping. Wieviele echte Dopingfälle gab es im Basketball denn überhaupt? Wie wahrscheinlich ist es überhaupt, dass wir hier überhaupt über Doping reden könnten?
Bei Sportarten wie Gewichtheben oder im Radsport ist es durchaus wichtig, “den Geist der Regelung” zu treffen, weil in diesen Bereichen regelmässig Dopingfälle aufgezeichnet sind und die Gefahr des Verschleiern tatsächlich realistisch ist. Im Basketball ist dies nicht der Fall, da es praktisch so gut wie gar keine Verstösse gibt.
Die Situation ist doch so:
- Karim Jallow ist mit fast 100%iger Sicherheit nicht gedopt gewesen
- er wurde während der regulären Saison mehrfach getestet
- er hat sich nur wegen der Nationalmannschaft, in der er ohnehin nur als Aushilfe gespielt hat, einer wesentlich strengerem Monitoring unterworfen (wäre er nicht für den Kader gemeldet, hätte er ganz normal gespielt wie sonst auch, aber niemals diese Strikes kassiert)
- UND am Ende wurde in einem Verfahren nicht belangt.
Ich denke, gerade wenn man vom “Geist der Regelung” spricht, sollte man auch einbeziehen, dass wir hier über eine Strafe reden, die einen Meldeverstoß eines nicht gedopten Sportlers mit der gleichen Strafe belegt wie einen aktiven Dopingverstoß eines Sportlers in einer Sportart, bei der Doping auch “etwas bringt”.
Aus diesem Grund finde ich es schlicht nicht sinnvoll, die Strafe eines Vergleichsfalls zu zitieren, der offenbar deutlich “eindeutiger” war als dieser.