Wenn ich das alles mal kurz zusammenfassen darf:
1. Eine Ligaverkleinerung bringt keine Verbesserung der Sponsoringsituation, da Sponsoren/Mäzenatengelder sich nicht einfach umverteilen lassen und die von einer Verkleinerung betroffenen Teams auch nicht einfach aufgelöst werden, sondern inkl. ihres Unterbaus im rangniedrigeren Ligabetrieb weiterspielen werden.
2. Eine kleinere Liga wäre wünschenswert um die Saison durch eine Verkleinerung des ‘Niemandslandes’ im Tabellenmittelfeld zwischen Play-off-Teams und Absteigern interessanter zu gestalten. Die verringerte Zahl an Spielen soll durch einen veränderten Spielmodus, z.B. mit Nord- und Süd-Division (wie übrigens schon bis zum Beginn der 90er-Jahre in einer 12er-Liga), etc. kompensiert werden.
3. Ein, wenn nicht sogar DAS primäre Problem ist die mangelhafte Medienpräsenz, speziell im Fernsehen.
Dazu nun mal meine Meinung: Gerade wenn die Anzahl der BBL-Standorte reduziert wird, ist eine stark verbesserte Medienpräsenz unabdingbar, da man ja wohl kaum davon ausgehen kann, dass die BB-Fans der wegfallenden Standorte jetzt einfach in eine andere Halle fahren. Eine Ligaverkleinerung ohne einen mehrjährigen, attraktiven TV-Vertrag wäre daher nur ein weiterer Sargnagel für die BBL.
Das Argument einer langweiligen ‘Regular Season’ einiger (und zum Glück nicht aller) ALBAner ist in der Tat (wie ja schon selbst vermutet ) arrogant. Vielleicht sollten sie sich mal überlegen, wie sehr ihr Team im Gegenzug die Zuschauer in anderen Teilen Europas (lassen wir jetzt Sarajevo mal außen vor ) ‘langweilt’ (oder sogar Mitleid erweckt, wie vor einigen Jahren in Spanien :-P)…
Allgemein werden die europäischen Wettbewerbe hier immer als Fixum dargestellt, dem sich der BBL-Ligabetrieb komplett zu unterwerfen hätte (was ja bedingt durch die ULEB in gewissem Rahmen sogar stimmt). Allerdings ist im Vergleich zu BBL-Spielen die Zuschauerresonanz an vielen Standorten trotz vermeintlich attraktiverer Gegner deutlich geringer. Vielleicht sollte das eine oder andere Team dann auch mal entsprechend die Prioritäten setzen und ggf. auf einen Start auf europäischer Bühne verzichten. Braunschweig hat seinen Platz für die europäischen Wettbewerbe auch schon das eine oder andere Mal abgegeben - das letzte Mal ‘profitierte’ glaube ich Leverkusen davon. In den Jahren, in denen sie im ULEB-Cup oder der FEL mitspielten, haben sie immer ein dickes Minus aufgrund hoher Reisekosten und lauer Zuschauereinnahmen gemacht. Ich möchte damit nur zum Ausdruck bringen, dass sich die BBL damit zukünftig ein wenig mehr auf sich selbst konzentrieren sollte. Das könnte dazu beitragen das eigene Profil zu schärfen und damit auch wieder interessanter für das Fernsehen und die Sponsoren zu werden.
Das Ergebnis einer Ligareform darf m.E. keinesfalls so aussehen, dass es weniger Spiele pro Saison gibt und es sollte versucht werden mehr Teams in einen wie auch immer gearteten Play-off-Modus zu integrieren damit nicht für einen Teil der BB-Fans die Saison Anfang Mai endet während er in anderen Teilen der Republik noch bis Mitte Juni fortdauert.