@Rheinnixe sagte in Telekom steigt nach 28 Jahren aus dem Namens- und Hauptsponsoring in Bonn aus:
@dimeoverdunk sagte in Telekom steigt nach 28 Jahren aus dem Namens- und Hauptsponsoring in Bonn aus:
Wahrscheinlich haben wir einfach Päch gehabt, als sich die Telekom wegen Erfolglosigkeit für den Ausstieg entschieden hat…
Vielleicht ein Punkt von vielen…
Ja, natürlich. Dass das nur ein schlechtes Wortspiel war und die Verpflichtung von Thomas Päch nicht der Auslöser für den Rückzug der Telekom ist, ist doch klar.
Telekom-Sponsoring, Fluch und Segen. Auf der einen Seite hatte der Verein über viele Jahre maximale Planungssicherheit, die wohl überhaupt erst den eigenen Hallenbau ermöglicht hat. Ohne das langfristige Commitment der Telekom wäre es Harakiri gewesen, überhaupt daran zu denken.
Auf der anderen Seite hindert(e) den Verein dieses langjährige Commitment daran, evtl. einen weiteren Großsponsor nur für den Hallennamen, Trikots oder Teamnamen zu finden und das Sponsoring-Risiko auf mehrere große Schultern zu verteilen und ggf. durch Einzeldeals den Etat zu erhöhen. 3 Mio. von der Telekom für alles vs. durchschnittlich 1,2 Mio. je Bereich (wie auch immer verteilt) hätte eine nennenswerte Etatsteigerung bedeutet und wäre sicherlich für mehr Sponsoren auch finanzierbar gewesen. Die Einstiegshürde für ein Engagement wäre damit niedriger gewesen, aber natürlich auch die langfristige Planungssicherheit. Jetzt kommt durch den Telekom-Komplett-Ausstieg alles auf einmal und wir brauchen in wirtschaftlich unsicheren Zeiten Großsponsoren für alles. Den einen, der alles im gleichen Maße sponsert wie die Telekom, wird es sicherlich nicht mehr geben.
Vielleicht ist es aber auch so, dass der Hallenrestkredit vor zwei Jahren letztmals zu guten Zinskonditionen prolongiert worden ist und die Telekom dann intern entschieden hat, dass der Verein in den letzten fast dreißig Jahren so gut aufgestellt wurde, dass er jetzt auf eigenen Füßen stehen kann.
Wenn die Telekom den Exit so verkauft hätte: Ihr habt jetzt die eigene fast abbezahlte Halle und einen tollen basketballbegeisterten Standort und wir freuen uns, dass wir das zusammen gestemmt haben. Jetzt ist es aber an der Zeit, dass Ihr das Sponsoring auf breitere Füße stellt und geben deshalb in einem ersten Schritt den Teamnamen und das Trikotsponsoring für andere Partner bei entsprechend reduziertem Sponsoring unsererseits frei. Die Namenspartnerschaft für die Halle haben wir dafür gleichzeitig für weitere fünf Jahre verlängert und bleiben den Baskets damit weiter verbunden.
Damit hätte ich sehr gut leben können, weil das eine ehrliche und partnerschaftliche Begründung auf Augenhöhe wäre. Wobei die Verlängerung des Hallensponsorings natürlich Wunschdenken meinerseits ist.
Aber den Komplettausstieg zu verkünden mit der Begründung, wir brauchen das Geld für den Glasfaserausbau um dann gleichzeitig dem FC Bayern Fußball ein Mehrfaches in den Allerwertesten zu blasen und den Stahlwerkdeal (so er denn tatsächlich so im Raum stand wie kolportiert) zu torpedieren, ist dann irgendwie ziemlich, sagen wir mal freundlich, rufschädigend und macht vieles, was die Telekom in den letzten Jahrzehnten gut gemacht hat, wieder kaputt. Auch wenn man dann nach dem Aufschrei wieder zurückgerudert ist und zumindest noch ein Jährchen zu reduzierten Bezügen drangehängt hat.
Für neue Sponsoringinteressenten ist das aber aktuell eigentlich eine sehr komfortable Situation. Mit jedem Engagement wird man als “Retter der Baskets” in Verbindung gebracht und das ist eigentlich die positivste Werbewirkung, die Du erzielen kannst. So wie aktuell in jedem Bericht, jeder Übertragung und jedem Social Media-Post betont wird, wie mies doch die Telekom mit ihrem Ausstieg ist, so wäre es bei Neusponsoren genau andersherum.
Ich für mich nehme jedenfalls die anderen Sponsoren gerade viel deutlicher wahr. Normalerweise bin ich für Werbung wenig empfänglich, aber wenn ich Holzböden hätte, würde ich aktuell wohl aus Prinzip Dr. Schutz-Produkte kaufen, um nur mal ein Beispiel zu nennen.