@Alfarinchen sagte in Kader Baskets Bonn 2023/24:
Iisalo hatte im ersten Jahr auch keine Doppelbelastung und konnte im zweiten Jahr mit einigen super Fits (TaddaShorts, HawkDelany, Malcolm) gezielt das Team verstärken.
Das Erstgenannte ist ein Faktor, der auf keinen Fall unterschätzt werden darf. Ich finde, das hat man bei uns diese Saison ganz stark in der Vorbereitung mit dem Singapur-Trip und in der Zeit der Integration von Kennedy gemerkt. Als Moors im Januar aufgrund der direkten Quali für die Round of 16 viel mehr Zeit zum Trainieren hatte, lief es plötzlich. Und Iisalo konnte in seinem ersten Jahr viel mehr und intensiveres Training fahren, um dem Grundgerüst seiner Mannschaft (übrigens waren Tadda und Hawk bereits in dieser Saison an Bord) seine Spielidee einzuimpfen. Die Integration der Neuen hat er im zweiten Jahr zugegeben bestens hinbekommen. Das sollte aber auf jeden Fall in Betracht gezogen werden, wenn hier von manchen nach verlorenen Spielen der Stab über Moors gebrochen wird. Ich bin wirklich auf die nächste Saison gespannt, falls wir Kennedy, Flagg, Kirkwood, Griesel und ggf. Fobbs halten können.
Zum gestrigen Spiel:
Mir scheint, dass der Euroleague-Slogan “Every game matters” von manchen Spielern noch nicht so ganz verinnerlicht worden ist. Tübingen? Aufsteiger, paah, mit links. Vechta? Aufsteiger, paah, mit links. Rostock? Stecken unten drin, paah, mit links. Heidelberg? Noch kein Heimspiel gewonnen? Paah, mit links. 3:0 in der Round of 16 und Gala bei 0:3? Paah, mit links. Die Ergebnisse sind bekannt.
Wenn es aber dann drauf ankommt und sie liefern müssen, spielen sie wirklich gut. Lubu (4x), Bayern (2x), Ulm, Chemnitz, Alba, Gala zuhause, beide Dijon-Spiele. Da wurde nicht alles gewonnen, aber manchmal muss man eben anerkennen, dass die Gegner auch einen guten Ball spielen. Aber ich begebe mich jetzt mal auf das schmale Brett und behaupte, bei entsprechendem Fokus haben wir außer gegen Bayern in einer Serie nicht nur Außenseiterchancen.
Interessant fand ich gestern die taktische Anpassung, Fobbs den Ball bringen zu lassen, als der Versuch gestartet wurde Watson beim Ballvortrag mit double teams zu penetrieren. Der ist überhaupt kein Aufbauspieler im Sinne von er sieht die Mitspieler, aber durch seine Robustheit hat das m.E. gut funktioniert. Und mit Watson und Frey in der ersten Hälfte des vierten Viertels gemeinsam auf dem Feld konnte King scheinbar gar nichts anfangen, weil die beide abwechselnd PG und SG gespielt haben. Das hat auch gut funktioniert. Watson hatte die Räume für sein gestern äußerst effektives 1:1-Spiel, weil Lubu jederzeit damit rechnen musste, dass er den Pass auf Frey spielt, der dann ziehen und assisten kann. Davon hat auch Flagg, der mir gestern auch sehr gut gefallen hat, profitiert.
Alles in allem, wenn der Fokus von Anfang an da ist, sind die wirklich gut. Wenn nicht, dann haben sie noch Schwierigkeiten, sich selbst aus dem Sumpf zu ziehen. Aber das kommt hoffentlich mit der Erfahrung.