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Da die BBl GmbH keinen „Arbeitgeberrechtlichen“ Status hat, müssen Tarifverhandlungen
und „tarifverhandlungsähnliche“ Gespräche zwischen den Spielern und/oder der Spielergewerkschaft und den einzelnen Clubs geführt werden. Dies hat die BBL der Sports union mitgeteilt und dies ist in Frankfurt bei den OPEL Skyliners ja auch bereits erfolgt und soll – nach meinem Kenntnisstand – in Leverkusen bei den Bayer Giants ebenfalls erfolgen. Insofern war die Aktion beim All Star Day also bereits überholt. Übrigens, zu einem persönlichen Gespräch zwischen Vertretern von Sports union und RheinEnergie Köln ist die Geschäftsführung hier jederzeit bereit. Und auch kein anderer Verein hat bisher ein Gespräch abgelehnt .Dass wir zu Gesprächen mit unseren eigenen Spielern jederzeit und umfassend zur Verfügung stehen, versteht sich von selbst. -
Ein Argument der Gewerkschaft besteht darin, dass an einigen Standorten der BBL gute Standards herrschen an anderen aber nicht. Das will und kann ich im einzelnen nicht beurteilen. Es ist allerdings seit ca 10 Jahren Konsens Politiker aller Parteien, aller Wirtschaftsverbände und zahlloser Betriebsräte, sich weg von flächen- und branchendeckenden Verträgen und hin zu betrieblichen Einzel- und Sondervereinbarungen zu bewegen. Was spricht dagegen, dass auch im Basketball zu tun? Warum jetzt gerade Profisportler, die eigentlich mehr als Ich-Ags, bzw. freischaffende Künstler agieren, denn als „normale“ Arbeitnehmer, völlig überholte Vorstellungen aufgreifen, ist mir unverständlich.
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Im Basketball Internetforum WWW.Schönen-Dunk.de hat der offizielle Vertreter von Sports-
Union, Walter Palmer, am 17.01. 9 Gründe für die Notwendigkeit der Gewerkschaft der Profibasketballer genannt . Ich darf 5 dieser Gründe zitieren: Unsicherheit wg. kurzfristiger Verträge, erhöhtes Verletzungsrisiko, kurze Karriere, soziale Nachteile durch häufige Umzüge, Stress in der Familie!!! Schön, dass sich eine Spielervertretung oder –gemeinschaft der privaten Probleme von Profisportlern annehmen will, aber was hat das mit der Aktion auf dem All Star day zu tun?? Unabhängig davon verlangt Politik und Wirtschaft in Deutschland seit Jahren von allen Arbeitnehmern ein deutlich erhöhtes Maß an Flexibilität. Das gilt dann wohl auch für Profisportler. -
Nationalmannschaft/ Nachwuchs: In der Tat ein sehr wichtiges Thema, dass auf allen Ebenen
DBB, BBl, Clubs z.Zt. diskutiert wird. Lobenswert, dass auch aktuelle Nationalspieler ihrer Sorge um die Zeit nach ihnen Ausdruck verleihen. Was hat eine Spielergewerkschaft damit zu tun und was die Aktion auf dem All Star day?? Und übrigens, die plumpe Forderung nach einer Quote geht an der Realität meilenweit vorbei und trägt zur Lösung dieses komplexen Problems nicht bei. -
Weihnachstspiele : Das ist blanker Populismus! Diese Frage wird jeder mit nein beantworten, übrigens auch die Mitarbeiter der 16 Bundesliga Clubs, die dann alle Weihnachten arbeiten müssen, die Mitarbeiter der 8 Hallen, in denen gespielt wird, die Mitarbeiter von PREMIERE und der beteiligten technischen Dienstleister, die die Spiele übertragen, die Sanitäter vor Ort, die Polizisten im Einsatz, die Securitybeauftragten, die Parkwächter, die Journalisten und Fotografen etc etc.
Und ich erspare mir an dieser Stelle das Argument, dass Ärzte, Krankenschwestern, Pflegepersonal, Zugführer, Piloten, Taxifahrer, Feuerwehrleute etc. etc……
Ach und so nebenbei, zum Argument, amerikanische Spieler könnten in der Weihnachtszeit nicht mehr nach hause zu ihren Familien: In der BBl spielen nicht wenige Spieler, deren Weihnachtsfest
findet nicht am 25.12. sondern im Januar statt…
Ich bin mir sicher, dass alle Beteiligten in den nächsten Tagen zu einer sachlichen
Diskussion finden werden.
Walter Pütz
Geschäftsführer
RheinEnergie Köln