Freunde des gepflegten Ballsports,
ganz ehrlich: Man wird sich an was gänzlich Neues gewöhnen müssen. Das macht niemand gern. Zumal das altbekannte - sprich Coach Koch und dessen Personalentscheidungen am Ende fast immer gut gegangen sind. Man erinnere sich an die gelangweilte Truppe, die die Playoffs verpasste… Man erfreue sich aber auch an der wilden Zockertruppe mit schnellen Händen und unorthodoxen Entscheidungen, die am Ende leider in Oldenburg dank zweier Jahrhundertfehler untergingen… Scheisse. Das wär’s gewesen und wenigstens mal ein Titel im Sack.
Aber das war’s nun mal nicht und zeigte in der Folge wie sehr die Telekommunisten das alles überhaupt nicht interessiert. Ich habe Ricke ein einziges mal in der Hardtberghalle gesehen. Danach… Obermann hielt das nie für nötig. Mit Uli H ließ er sich übrigens gerne mal ablichten. Wie passt übrigens besagter Wurstfabrikant in die Compliance-Kultur der Telekom? Ja mei: Wurscht is Wurscht und Steuer is Steuer.
Im Übrigen sponsern sie so auch Kultur. Ja, ein Festspielhaus werde mitfinanziert, aber den teueren Betrieb soll dann die Stadt Bonn selber tragen. Was sie natürlich nicht kann, weil das das teuerste an einer Beethovenhalle de Luxe wäre. Will sagen: Die Beziehung zum Standort Bonn ist immer eine aufgesetzte. Das kommt bei denen nicht aus dem Bauch oder aus südlicheren Körperteilen. Da ist keine Emotion. Die wären lieber in Berlin oder München oder sonstwo. Skrotum schaukeln an der Isar oder schön nah dran sein im ach so wichtigen Berlin.
Bei dieser Beziehung zwischen Konzernen und Bonn steckt immer ein “aber” dazwischen. Und kein: Yes, it’s an honour to be a Bonner!
Und da können sie mir auch nicht mit globalisiertem Marketingblabla und FC Bayern im CL-Finale und wie oft wie lange das T zu sehen war kommen. Das zeigt für mich nur, dass sie partout mit Bonn nichts am Hut haben.
Keiner aus diesen Läden entwickelt auch nur ansatzweise mal eine wirklich emotionale Nähe zu diesem … Verein kann man ja nicht sagen - es geht ja um die Profiabteilung … aber zumindest zu dieser Idee, dass da ein Team für Bonn steht und wir wollen Spitze sein. Und nicht Jungspundveredeler! Ich will Playoffs sehen und nicht Jugend trainiert für den Klassenerhalt, der spätestens übernächstes Jahr ein wichtiges Thema wird.
Ich will hier eine starke Truppe sehen, die die Bayern regelmäßig in den Allerwertesten tritt und wenn dann nur knapp gegen Bamberger Bauern verliert.
Ich will, dass hier nicht nur sieben oder acht starke Spieler zu einer kleinen Rotation versammelt werden, sondern 12!
Weil, das die Aussage dieser Halle ist. Der Dome sagt: Hier wird Spitzenbasketball gespielt und nicht um die Gurke.
Aber ich weiß, dass das natürlich völlig unrealistisch ist.
Ob sich wohl von den Damen und Herren mal jemand gefragt hat, ob das denn sinnvoll ist, ein Profi-Projekt derart schlecht zu alimentieren… Muss die Marketingaussage nicht sein: Was magenta trägt, muss Spitze sein? Zumal, wenn es aus der Stadt der Zentrale kommt?
Nein.
Die Idee mit der Jugendförderung ist eine Notgeburt. Wenn nicht bald ein potenter Co-Sponsor mit Geld kommt, dann wird’s eng. Was dann mit den Baskets wird? Keine Ahnung. Sorry für die Unkerei. Aber gut sieht anders aus.
Schade eigentlich.